Anlage des Jüdischen Friedhofs in Neuruppin
Der jüdische Friedhof grenzt im äußersten Nordwesten an das Areal des evangelischen Friedhofes der Stadt Neuruppin und ist über die Gerhard-Hauptmann-Straße zu erreichen [GPS: 52.939611, 12.810110]. Das zur Straßenseite von einem Zaun und mit einer Hecke geschützte Areal bedecken heute eine Wiese und einige Bäume. Eine niedrige hölzerne Einfriedung, an deren Eingang sich ein Gedenkstein befindet, sowie Bäume und Sträucher grenzen das Gelände vor allem optisch vom christlichen Friedhof ab.
Auf einer Fläche von 1280 m² findet man heute 20 Grabdenkmäler und die spärlichen Reste der roten Ziegelwand mit gelben Zierelementen wie Fries und Davidstern. In der nordwestlichen Ecke des Areals befinden sich fünf aufrecht stehende Grabsteine (Stein 15-20) sowie vier Grabaufbauten in Feldsteinoptik. Um diese vier Grabstellen sind zudem Reste zweier Grabeinfassungen zu erkennen, die vermutlich das steinerne Fundament zweier heute nicht mehr erhaltener Metallzäune bildeten. Weitere Grabsteine und Steinfragmente (Stein 1-14) wurden bei den Aufräum- und Instandsetzungsarbeiten der letzten Jahre im südwestlichen Teil des Friedhofes zusammengetragen.
Die Grabsteine des Neuruppiner jüdischen Friedhofes sind vorwiegend aus Sandstein und nur vereinzelt aus schwarzem Granit gearbeitet. Aufgrund von Verwitterung oder starker Fragmentierung der Grabsteine sind einige Inschriften nicht mehr oder nur teilweise zu identifizierenden. Die erkennbaren Inschriften sind in deutscher und hebräischer Sprache verfasst. Erhalten sind außerdem einige Grabsteinsockel ganz unterschiedlicher Ausmaße aus Sandstein.
Folgt man dem Verlauf der roten Ziegelwand im Norden, erkennt man einen heute freistehenden Rest der Ziegelmauer mit Betonverputz. Darauf angebrachte Metallösen lassen die Befestigung mehrerer Grabplatten vermuten. Vor der Mauer liegende Steinfragmente deuten zudem auf mindestens eine Grabeinfassung. Die zugehörigen Grabplatten sind bisher nicht identifiziert.
Nicole Schmitz