Jüdischer Friedhof in Potsdam
Der Jüdische Friedhof in der Landeshauptstadt Potsdam ist der flächengrößte seiner Art in Brandenburg und gehört zu den Wenigen, auf dem heute noch nach jüdischen Regeln beerdigt wird. Er liegt am Fuße des Pfingstberges zwischen zwei touristischen Attraktionen, der russischen Siedlung Alexandrowka und dem Aussichtspunkt Belvedere.
Die Friedhofsanlage mit ihren zwei Gebäuden, der Trauerhalle und dem Gärtnerhäuschen, sowie den 532 historischen Grabanlagen ist seit 1999 als UNSECO-Welterbe anerkannt und wird durch die Untere Denkmalschutzbehörde der Stadt Potsdam betreut, restauriert und gepflegt.
Juden lebten seit 1690 in Potsdam und brachten ihre Toten zunächst nach Berlin. Im Oktober 1743 durften sie dann ihren Friedhof am heutigen Pfingstberg anlegen. Aus diesem Jahr stammt auch der älteste erhaltene Grabstein. Mit dem aus Potsdam stammenden Holocaust-Überlebenden John Gersman fand im Jahr 2003 die letzte Beisetzung im historischen Teil des Friedhofes statt.
Die Erarbeitung der Texte erfolgte dank der finanziellen Förderung des "Leo Baeck Programms" der Stiftung "Erinnerung Verantwortung und Zukunft" im Rahmen eines Projektkurses von Schülerinnen und Schülern der 11. Klasse des Potsdamer Humboldt-Gymnasiums im 1. Schulhalbjahr 2015/16. Diese Veröffentlichung stellt keine Meinungsäußerung der Stiftung EVZ dar. Für inhaltliche Aussagen tragen die Autoren die Verantwortung.
Im Rahmen dieses Kurses entstand unter dem Titel "Spurensuche auf dem jüdischen Friedhof Potsdam" ein Lehrmaterial, das auch in gedruckter Version verfügbar ist.
Anke Geißler-Grünberg