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Inklusionspädagogik | Lehramt Primarstufe / Schwerpunkt Inklusionspädagogik | Bachelor

Haus der Inklusionspädagogik in Golm
Foto: Matthias Friel

Eine Schule für alle? Damit aus dem Anspruch Realität wird, ist das Engagement gut ausgebildeter und motivierter Lehrkräfte gefragt. Die Universität Potsdam nimmt eine Vorreiterrolle im Bereich der Lehramtsausbildung ein und hat mit dem Schwerpunkt Inklusionspädagogik eine zukunftsweisende Tendenz institutionalisiert.

STUDIENGANG AUF EINEN BLICK
BezeichnungLehramt für die Primarstufe | Inklusionspädagogik 
AbschlussBachelor of Education (B.Ed.)
Regelstudienzeit6 Semester
Leistungspunkte180
LehrspracheDeutsch & Englisch
Studienbeginn zum 1. FachsemesterWintersemester
CampusGolm
Zulassungsinformation (NC UP/kein NC)Zulassungsinformation für die im Dokument angegebenen Semester (PDF)
Bitte beachten Sie, dass diese Angaben jedes Jahr im April aktualisiert werden und daher für die Zukunft keine Aussage gemacht werden kann.
Gebühren & BeiträgeSemestergebühren und -beiträge: ja
Studiengebühren: nein

"Diversität in einem umfassenden Sinne ist Realität und Aufgabe jeder Schule. Dabei gilt es, die verschiedenen Dimensionen von Diversität zu berücksichtigen. Das schließt sowohl Behinderungen im Sinne der Behindertenrechtskonvention ein, als auch besondere Ausgangsbedingungen z. B. Sprache, soziale Lebensbedingungen, kulturelle und religiöse Orientierungen, Geschlecht sowie besondere Begabungen und Talente." (Lehrerbildung für eine Schule der Vielfalt, gemeinsame Empfehlung von Hochschulrektorenkonferenz und Kultusministerkonferenz, 2015)

Inhalt des Studiums

Die inklusive Schule soll ein Ort der Vielfalt und des emanzipatorischen Lernens sein, in dem Grundschulkinder, unabhängig von ihren individuellen Voraussetzungen, das Wissen und die Fertigkeiten erlangen, das bzw. die sie für eine mündige Teilhabe am gesellschaftlichen Leben benötigen. Für angehende Lehrerinnen und Lehrer stellt dies eine ganz besondere Herausforderung dar: So ist nicht nur der Erwerb fachwissenschaftlicher und methodischer Grundlagen des Unterrichtens Gegenstand des Studiums, sondern, mit Blick auf eine adressatengerechte Förderung der Schülerinnen und Schüler, auch die vertiefte Auseinandersetzung mit  den sonderpädagogischen Inhaltskomplexen Lernen, Sprache und emotional-soziale Entwicklung. Die Besonderheit hierbei ist der Fokus auf Lernvoraussetzungen und -prozesse sowie das Ziel, Kinder mit unterschiedlichen Beeinträchtigungen empathisch zu begleiten und adäquat zu fördern.

Das lehramtsbezogene Bachelorstudium für die Primarstufe mit Schwerpunkt Inklusionspädagogik setzt sich aus vier Teilbereichen zusammen: Dies sind zunächst die Unterrichtsfächer Deutsch und Mathematik, sowie die Bildungswissenschaft und der profilgebende Studienbereich Inklusionspädagogik.

Im Fach Deutsch steht die Vermittlung fachwissenschaftlicher sowie didaktisch-methodischer Grundlagen des Schriftspracherwerbs, der mündlichen Sprachkompetenz sowie der Literaturvermittlung im Mittelpunkt. Sie setzen sich mit den grammatischen Spezifika vom Wörtern, Sätzen und Texten auseinander und thematisieren die Analyse und Interpretation lyrischer, epischer und dramatischer Texte. Der fachdidaktische Teil Ihrer Ausbildung dient der Arbeit an Methoden- und Vermittlungskompetenz mit dem Ziel, Unterrichtseinheiten mit inklusiver Ausrichtung selbstständig zu planen, durchzuführen und zu evaluieren.

Das Studium des Faches Mathematik umfasst die Aneignung der wissenschaftlichen Grundlagen des Zahlensystems, ihrer Darstellung, Muster sowie kulturellen Entwicklung, ihrer Bedeutung für die Arithmetik sowie der elementaren Geometrie und von Funktionen. Sie reflektieren das Verhältnis von akademischer Auseinandersetzung und grundschulgerechten Lerninhalten mit der Perspektive eines altersgerechten und fallspezifisch abgewogenen Unterrichtens. Sie entwickeln die für eine Auseinandersetzung mit theoretischen Problemen nötigen fachlichen Kompetenzen sowie eine spezifische Denkökonomie und sind im Rahmen Ihrer fachdidaktischen Studien damit betraut, gegenstandsadäquate Erwartungshorizonte zu formulieren, Lösungswege zu entwickeln und angemessen zu kommunizieren.

Im Bereich der Bildungswissenschaften stehen das Studium und die kritische Reflexion aktueller grundschulpädagogischer Ansätze und Theorien mit dem Ziel der Ausbildung eines primarstufenspezifischen Kompetenzprofils im Mittelpunkt – schließlich verlangt das Unterrichten von Grundschulkindern andere Voraussetzungen als die Arbeit mit Heranwachsenden. Sie thematisieren ein breites Spektrum anwendungsorientierter erzieherischer und didaktischer Handlungsformen, erwerben das diagnostische Instrumentarium, um Befunde der empirischen Unterrichtsforschung auswerten zu können und das für die Auswahl und Gestaltung von Lernmitteln nötige Wissen.

Der Studienbereich Inklusionspädagogik umfasst die Vermittlung basaler pädagogischer, psychologischer, diagnostischer und medizinischer Inhalte und wird um die Diskussion ethischer wie anthropologischer Probleme erweitert. Sie erlernen die für einen professionellen Umgang mit förderbedürftigen Kindern wesentlichen Modelle, Theorien und Konzepte und erwerben die für die Arbeit mit heterogenen Gruppen notwendigen didaktischen und sozialen Kompetenzen.

Zusätzlich zur traditionellen fachbezogenen Ausbildung sollen die Studierenden detailliertes Wissen zu theoretischer und empirischer Forschung zu allen Aspekten der Inklusion erhalten. In einem jungen, interdisziplinären, und wachsenden Feld ist es für Studierende wichtig zu lernen, wie man Forschung auf nationalem und internationalem Level durchführt und interpretiert, damit sie evidenzbasierte Praxis in inklusiver Bildung planen, ausführen und evaluieren können. Studierende lernen, wie sie eine inklusive Umgebung erschaffen können, um optimales Lernen für Kinder mit unterschiedlichen Fähigkeiten und Hintergründen zu unterstützen und zu fördern. Sie lernen, mit welchen Hindernissen Kinder konfrontiert werden, und erwerben Strategien, die ihnen helfen, solche Hindernisse im Schulkontext zu überwinden, um Bildungschancen für alle Kinder auszubauen.

Inklusives Denken und Handeln verlangt von Studierenden, dass sie die Fähigkeit entwickeln, ihre eigenen pädagogischen Ansichten und Einstellungen tiefer zu reflektieren, zu beobachten und zu verstehen. Um dies zu erreichen, werden die Studierenden an nationale und internationale Literatur aus unterschiedlichen akademischen Disziplinen herangeführt, sie lernen wissenschaftliche und methodische Ansätze in der Bildungsforschung und verwandten Bereichen kennen, und diskutieren, wie man Theorie und Forschungserkenntnisse zur kindlichen Entwicklung und zum Lernen im Klassenzimmer anwenden kann. Darüber hinaus lernen sie grundlegende Statistik und Forschungsmethoden, um Informationen aus empirischen Zeitschriftenartikeln, sowie aus alltäglichen Informationsquellen wie Zeitungen, Berichten, oder Online-Materialien kritisch bewerten zu können.

Inklusionspädagogik im Lehramt für die Primarstufe

Lehrerinnen und Lehrern kommt mit der Vermittlung von Wissen auch die Aufgabe des Erziehens, Förderns, Beratens und Beurteilens zu. Das Ziel ist es, die Studierenden darin zu unterstützen, eine inklusive Haltung zu vertreten, und sowohl die Motivation als auch die Fähigkeit zu entwickeln, in ihrer späteren Tätigkeit als Lehrer oder Lehrerin effektiv mit einer Vielfalt von Kindern arbeiten zu können. Dabei müssen sie sich auf die Belange von Schülerinnen und Schülern unterschiedlicher Altersstufen einstellen und Verständnis für deren entwicklungspsychologische Situation haben.

Ziel der Inklusionspädagogik im Rahmen des Lehramtes für die Primarstufe ist es, Schülerinnen und Schüler mit ganz unterschiedlichen Voraussetzungen und Bedarfen gemeinsam zu unterrichten, um schon in jungen Jahren die Chancen für eine erfolgreiche Entwicklung jedes Schülers und jeder Schülerin zu wahren. Dabei werden sie vor allem befähigt, in den Förderschwerpunkten Lernen, Sprache und emotional-soziale Entwicklung zu den Expertinnen und Experten ihres Kollegiums zu werden.

Das Studium im Lehramt für die Primarstufe mit dem Schwerpunkt Inklusionspädagogik können Sie im Land Brandenburg derzeit nur an der Universität Potsdam absolvieren.

Insgesamt umfasst das lehramtsbezogene Bachelorstudium 180 Leistungspunkte (LP), die sich auf das Fachstudium (hier: Deutsch und Mathematik) und das Studium bildungswissenschaftlicher Inhalte verteilen. Der Studienbereich Inklusionspädagogik für das Lehramt der Primarstufe mit dieser Schwerpunktsetzung umfasst 75 Leistungspunkte. Weitere Informationen zum Lehramtsstudium an der Universität Potsdam finden Sie hier.

"Diversität in einem umfassenden Sinne ist Realität und Aufgabe jeder Schule. Dabei gilt es, die verschiedenen Dimensionen von Diversität zu berücksichtigen. Das schließt sowohl Behinderungen im Sinne der Behindertenrechtskonvention ein, als auch besondere Ausgangsbedingungen z. B. Sprache, soziale Lebensbedingungen, kulturelle und religiöse Orientierungen, Geschlecht sowie besondere Begabungen und Talente." (Lehrerbildung für eine Schule der Vielfalt, gemeinsame Empfehlung von Hochschulrektorenkonferenz und Kultusministerkonferenz, 2015)

"In der Inklusionspädagogik wird untersucht, wie man Bildungssysteme so transformieren kann, dass sie der Vielfalt der Lernenden gerecht werden. Dies bedeutet, dass man Bildungsqualität erhöht, indem man die Effektivität von Lehrern und Lehrerinnen steigert, lernzentrierte Methoden fördert, angemessene Bücher und Lernmaterialien entwickelt und sicherstellt, dass Schulen eine sichere und gesunde Umgebung für alle Kinder bieten. Zudem ist es wichtig, Verbindungen mit der Gemeinschaft zu stärken: Beziehungen zwischen Lehrern, Schülern, Eltern und der ganzen Gesellschaft sind essentiell für die Entwicklung inklusiver Lernumgebungen." (Overcoming exclusion through inclusive approaches in education: A challenge and a vision. Konzeptionspapier der UNESCO, 2003)  

Studienziel und zukünftige Arbeitsfelder

Ziel Ihres Studiums ist die Erlangung von professioneller stufenspezifischer Unterrichts- und Erziehungskompetenz für Kinder heterogener Gruppen und mit unterschiedlichem Förderbedarf im Grundschulalter. Sie werden auf die Vermittlung wesentlicher fachlicher Inhalte in den Bereichen Deutsch und Mathematik, einfühlende pädagogische Begleitung, Kooperation, Beratung und auf die diagnosegestützte Förderplanung im Rahmen der inklusiven Schule vorbereitet.

Mit dem lehramtsbezogenen Bachelorstudium erwerben sie den akademischen Grad des Bachelors of Education. Dieser stellt einen ersten berufsqualifizierenden akademischen Abschluss dar, der jedoch noch nicht für die Übernahme eines Lehramtes befähigt. Bis zum Wunschberuf Lehrerin und Lehrer sind noch ein Masterstudium und der Vorbereitungsdienst zu absolvieren.

Voraussetzungen zum Studium

An einer Grundschule zu unterrichten bedeutet weitaus mehr als die Vermittlung von Wissen, denn insbesondere der pädagogische Aspekt ist in dieser Schulform weitaus stärker ausgeprägt und stellt sie vor die Herausforderung, Ihre emotionalen und sozialen Kompetenzen auszubilden. Die Arbeit in einem inklusiven Umfeld erfordert eine erhöhte Sensibilität für soziale Vielfalt, die Bedürfnisse der Kinder und auch übergreifende gesellschaftliche Konfliktlagen. Freude am Umgang mit Kindern und gegebenenfalls erste Erfahrungen im erzieherischen Bereich sind deshalb eine gute Grundlage für die Wahl des Bachelorstudiums.

Für das Bachelorstudium an der Universität Potsdam ist der Nachweis einer Hochschulzugangsberechtigung erforderlich. Mehr Informationen zu möglichen Arten der Hochschulzugangsberechtigung erhalten Sie hier.

Aufbau des Studiums

Das Bachelorstudium ist modular aufgebaut. Innerhalb der Module werden in unterschiedlichen Studien- und Lehrformen die Studieninhalte thematisch zusammengefasst vermittelt. In jedem Modul sind eine festgelegte Anzahl von Leistungspunkten sowie bestimmte Studien- und Prüfungsleistungen zu erbringen. Weitere Informationen zum Bachelorstudium gibt es hier.

Das sechssemestrige Bachelorstudium hat einen Umfang von 180 Leistungspunkten. In der folgenden Übersicht erhalten Sie Informationen zur Gewichtung der einzelnen Module und Lehrformen. Für nähere Informationen werfen Sie einen Blick in die fachspezifische Studienordnung oder konsultieren die Studienfachberatung.

"In der Inklusionspädagogik wird untersucht, wie man Bildungssysteme so transformieren kann, dass sie der Vielfalt der Lernenden gerecht werden. Dies bedeutet, dass man Bildungsqualität erhöht, indem man die Effektivität von Lehrern und Lehrerinnen steigert, lernzentrierte Methoden fördert, angemessene Bücher und Lernmaterialien entwickelt und sicherstellt, dass Schulen eine sichere und gesunde Umgebung für alle Kinder bieten. Zudem ist es wichtig, Verbindungen mit der Gemeinschaft zu stärken: Beziehungen zwischen Lehrern, Schülern, Eltern und der ganzen Gesellschaft sind essentiell für die Entwicklung inklusiver Lernumgebungen." (Overcoming exclusion through inclusive approaches in education: A challenge and a vision. Konzeptionspapier der UNESCO, 2003)  

STUDIENINHALTE UND LEISTUNGSUMFANG

Module

Leistungspunkte

Fach Deutsch36 LP
Fach Mathematik  36 LP
Studienbereich Inklusionspädagogik75 LP

Allgemeine Inklusionspädagogik

Förderschwerpunkt Lernen

Förderschwerpunkt Sprache

Förderschwerpunkt emotional-soziale Entwicklung

12 LP

21 LP

21 LP

21 LP

Studienbereich Bildungswissenschaften24 LP
Bachelorarbeit 9 LP
Summe180 LP

Weiter im Studium

Sollten Sie eine Laufbahn als Lehrerin bzw. Lehrer anstreben, so müssen Sie im Anschluss an Ihr Bachelorstudium ein darauf aufbauendes lehramtsbezogenes Masterstudium in der gewählten Fächerkombination absolvieren. Derzeit ist das lehramtsbezogene Masterstudium zulassungsfrei, d.h. wenn Sie die Zugangsvoraussetzungen erfüllen, erhalten Sie auch einen Studienplatz.

Nach dem Masterabschluss besteht an der Universität Potsdam die Möglichkeit, im Rahmen einer Promotion den akademischen Grad des Doktors zu erlangen.

Kontakt

Allgemeine Inklusionspädagogik

Susan Richter | Studienfachberatung

Vorteile auf einen Blick

Das Lehramtsstudium an der Universität Potsdam ist aus mehreren Gründen eine aussichtsreiche Perspektive: Zum einen hat die Ausbildung von Lehrkräften hier eine lange Tradition, was Sie von diversen Erfahrungswerten profitieren lässt. Zum anderen wurde mit dem Zentrum für Lehrerbildung und Bildungsforschung (ZeLB) eine gemeinsame dezentrale Organisationseinheit der lehrerbildenden Fakultäten mit Entscheidungs-, Steuerungs- und Ressourcenkompetenz geschaffen, die Expertise koordiniert und Synergien schafft. Lehre an der Universität Potsdam ist stets forschungsbasiert, das bedeutet, dass neueste Erkenntnisse der Unterrichtsforschung Eingang in Ihre Ausbildung finden. Um Ihnen eine Gelegenheit zur Überprüfung Ihrer Studienwahl zu geben, ist überdies ein schneller Schritt in die Unterrichtspraxis möglich.

Mit Blick auf die tatsächliche Lebenssituation von Studierenden hat die Universität Potsdam bei vielen Studienangeboten die Möglichkeit zum Teilzeitstudium eingeführt. Das betrifft auch das Studienfach Inklusionspädagogik. Näheres dazu finden Sie unter Teilzeitstudium an der Universität Potsdam.

Bewerbung und Immatrikulation

Sie haben sich entschieden, den Bachelorstudiengang Lehramt für die Primarstufe | Inklusionspädagogik an der Universität Potsdam zu studieren? Dann sollten Sie sich im nächsten Schritt auf den Bewerbungsseiten über das aktuelle Bewerbungs- und Immatrikulationsverfahren informieren.

Weiterführende Informationen

Die Studierenden der Inklusionspädagogik sind in einer Fachschaft organisiert. Weiter nützliche Informationen finden Sie ebenfalls auf der Institutsseite der Inklusionspädagogik als auch auf der Seite der Studienfachberatung.

Kontakt

Allgemeine Inklusionspädagogik

Susan Richter | Studienfachberatung

 


Diese Beschreibung basiert z.T. auf Angaben der Fachspezifischen Ordnung für das Bachelorstudium im Fach Lehramt für die Primarstufe mit Schwerpunkt Inklusionspädagogik an der Universität Potsdam vom 6. März 2013 (AmBek Nr. 13/13, S. 877), sowie den Änderungssatzungen dieser Ordnung.