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08/16 - Nadja Büttner

Nadja Büttner arbeitet heute als Digital Consultant.
Foto: Katharina Golze
Nadja Büttner arbeitet heute als Digital Consultant und Workshop Facilitator.

Ihr Masterstudium in Innovationsmanagement an der Universität Potsdam nutzte Nadja Büttner, um sich auszuprobieren: Hier entdeckte sie die Innovationsmethode Design Thinking für sich und gründete mit ihren Kommilitonen das Netzwerk „What Would Harry Do?“. Zweieinhalb Jahre nach ihrem Abschluss denkt sie an ihre Studienzeit zurück und wie diese ihre berufliche Laufbahn und Tätigkeit als Digital Consultant und Workshop Facilitator geprägt hat.


Nachdem Nadja Büttner an der Technischen Hochschule Wildau Europäisches Management studiert hatte, begann sie 2009 den Master in Innovationsmanagement an der Universität Potsdam. Angetan von dem Lehrangebot und Lernumfeld wurde der Campus Griebnitzsee für sie schnell ein Stück Zuhause. „Ich erinnere mich gern an bestimmte Personen und studentische Projekte zurück. Insbesondere, weil ich diese Zeit in ihren vielen Facetten als sehr inspirierend empfand“, erzählt die heute 30-Jährige.
Neben dem betriebswirtschaftlichen Studium konnte die geborene Thüringerin erste Erfahrungen im Wissenschaftsbetrieb sammeln. Knapp zwei Jahre lang arbeitete sie als wissenschaftliche Hilfskraft beim BIEM CEIP, dem Institut für Gründung und Innovation der Universität Potsdam, und unterstützte dort das Projekt „Frauenkarrieren in der Wissenschaft“.

Design Thinking – eine neue Denkweise

Zur Mitte des Studiums bewarb sich die Masterstudentin für die Zusatzausbildung an der Design Thinking School, kurz D-School, des Hasso-Plattner-Instituts (HPI). Die Innovationsmethodik Design Thinking stellt den Menschen mit seinen Bedürfnissen in den Mittelpunkt und bedient sich an Elementen aus der Designpraxis. Zunächst zu explorieren, Empathie aufzubauen und mit offenen Sinnen zu beobachten, führe im dialogisch geführten Prozessverlauf zu einer passgenauen, praktikablen Lösung für den Menschen in seiner spezifischen Problemsituation, erklärt Nadja Büttner.
In einem internationalen Team aus fünf Studierenden verschiedenster Fachrichtungen lernte sie in unterschiedlichen Praxisprojekten und in Begleitung von Coaches zwei Semester lang Prozess und Methoden des Design Thinkings kennen. Parallel konnte sie als wissenschaftliche Hilfskraft im Design Thinking Research Program des HPI mit erforschen, ob und wie sich Schüler Sachverhalte unter Anwendung von Design Thinking Methoden aneignen können und ob sie damit dann besser für ihre Zukunft aufgestellt sind.

Viele Ideen und ein eigenes Netzwerk

Bereits während ihrer Zeit an der School wurde deutlich, dass hinter dieser gemeinsam verbrachten Ausbildung mehr schlummert. „Wir hatten alle die Schule des Design Thinkings in uns und es war ein ganz natürlicher Gang, diese aufzufangen und fortzuführen“, erinnert sie sich. In dem gewachsenen Freundeskreis hatten Gespräche über Design Thinking Projekte stets eine tragende Rolle und so gründeten die Studenten im Sommer 2011 das Netzwerk "What Would Harry Do?". Nebenberuflich realisiert sie dort zusammen mit anderen Alumni Design Thinking Methodenschulungen und Projekte für namhafte Unternehmen oder sozial ausgerichtete Organisationen. Mit den "Harries" verbinde sie nicht nur fruchtbares, intensives Arbeiten, sondern nach wie vor auch eine reiche Freundschaft, berichtet Nadja Büttner.

Digitale Transformation im internationalen Kontext

Ihre gewonnenen Erfahrungen bringen sie in ihrem heutigen Beruf voran. Seit 2015 arbeitet Nadja Büttner als Digital Consultant bei der Berliner Beratung "trommsdorff + drüner", welche mit einem analytischen Blick auf digitale Daten und innovative Ansätze, Marketingstrategien optimiert sowie neue Positionierungen und Geschäftsfelder der Kunden erarbeitet.
In den international angelegten Projekten und dem Team mit Dependance in Peking kann sie auch von ihrer Auslandserfahrung profitieren. Während ihres Bachelorstudiums absolvierte sie ein Praktikum in Tokio, durch welches sie ein Verständnis insbesondere für die asiatische Lebens- und Arbeitsweise entwickelte und welches sie nun die alltägliche interkulturelle Kommunikation und Zusammenarbeit einbringen kann.

Die Uni Potsdam als Erprobungsort

Reisen und Fotografieren gehören zu den Lieblingsaktivitäten von Nadja Büttner. „Ich mag es, unterwegs zu sein und den Puls der Welt einzuatmen“, erzählt sie mit begeistertem Blick auf ihren kürzlichen Zweitbesuch Japans. Ihre Offenheit für Neues zeigt sich in ihrem gesamten Lebenslauf. Ihre Studienzeit in Potsdam war für sie eine Zeit des Ausprobierens: „Ich wollte auch in andere Fachrichtungen eintauchen, hinter die Kulissen des Wissenschaftsbetriebs sehen sowie in verschiedenen Wirtschaftsbereichen und im Ausland arbeiten, um eine ganzheitliche Perspektive auf die Berufswelt zu erwerben.“
In Potsdam hatte sie zudem die Möglichkeit zu publizieren. Nachdem zuvor ihre Bachelorarbeit in der Wildauer Schriftenreihe veröffentlicht wurde, konnte sie als Co-Autorin bei den Abschlussveröffentlichungen der Forschungsprojekte des Design Thinking Research Program und des BIEM-CEIP mitwirken. Zwar plant sie derzeit nicht, sich wieder einem Forschungsprojekt zu widmen, doch kann sie sich vorstellen, an die Uni Potsdam oder für einen Design Thinking Workshop zurückzukehren. „Für mich bot die Uni Potsdam eine familiäre und zugleich aktivierende Atmosphäre für Studium, studentische Arbeit und prägende zwischenmenschliche Beziehungen, an welche ich bei Gelegenheit gern wieder anknüpfe.“