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Neue Professur für Landschaftsökologie: Bertrand Fournier

Bertrand Fournier
Foto: privat
Bertrand Fournier wurde ab April 2020 zum W1-Professor für Landschaftsökologie an der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät ernannt.

Steckbrief

  • Bertrand Fournier studierte Biologie und Naturschutz in der Schweiz. Nach Abschluss seiner Dissertation im Jahr 2013 arbeitete er als Postdoc am Nationalen Zentrum für wissenschaftliche Forschung (CNRS) in Montpellier und in Besançon (Frankreich).
  • Von 2016 bis 2019 forschte und unterrichtete er an der Concordia Universität (Montreal, Kanada) in Biogeographie und Gemeinschaftsökologie. Von 2019 bis 2020 untersuchte er die Auswirkungen der Landwirtschaft auf die Ökosysteme und die biologische Vielfalt als wissenschaftlicher Mitarbeiter der Fachhochschule Westschweiz.
  • Seit April 2020 lehrt  und forscht er als Juniorprofessor für Landschaftsökologie am Institut für Umweltwissenschaften und Geographie. 
  • Sein Forschungsschwerpunkt umfassen die Interaktionen zwischen ökologischen Gemeinschaften über räumliche und zeitliche Skalen hinweg. Sein besonderes Interesse gilt dem Einfluss des Menschen auf die Ökosysteme und die biologische Vielfalt.

Das Interview wurde im April 2020 geführt.

Was ist ihre neue Aufgabe an der Uni Potsdam? Welche Forschung und welche Lehre ist geplant?

Ich wurde kürzlich als Juniorprofessor für Landschaftsökologie an der Universität Potsdam eingestellt. Ich werde zuerst Landschaftsökologie und Biotopkatierung für den Bachelor unterrichten. Darüber hinaus hoffe ich in Zukunft auch landschaftsökologische Themen im Masterstudium unterrichten zu können. Meine Forschungsgebiete sind die Interaktionen zwischen ökologischen Gemeinschaften über räumliche und zeitliche Skalen hinweg, einschließlich der Verteilung, Struktur, Abundanz, Demographie und Interaktionen zwischen Organismen. Mein besonderes Interesse gilt den Auswirkungen des Menschen auf die Ökosysteme und die biologische Vielfalt (Stadtökologie, Auswirkungen der Landwirtschaft, Renaturierungsökologie).

Was macht Landschaftsökologie so vielfältig?

Landschaften und die von ihnen unterstützten ökologischen Prozesse sind komplexe Systeme. Sie besitzen eine große Anzahl heterogener Komponenten, die auf vielfältige Weise interagieren und Skalenabhängigkeit, nichtlineare Dynamik und emergente Eigenschaften aufweisen. Das macht das Studium der Landschaftsökologie zu einer äußerst anregenden und vielfältigen intellektuellen Herausforderung.

Warum ist Landschaftsökologie ein wichtiges Thema?

Das Studium der Landschaftsökologie kann Lösungen für gesellschaftliche und ökologische Probleme liefern, die sich direkt auf das Wohlergehen menschlicher Gesellschaften auswirken. Beispiele hierfür sind der Klimawandel, die Biodiversitätskrise und das Management natürlicher Ressourcen. Mit dem wachsenden globalen Bewusstsein für diese Probleme rückt die Landschaftsökologie zunehmend in den Fokus von Wissenschaft und Politik. Ich finde, es ist eine aufregende Zeit, ein Landschaftsökologe zu sein!

Warum haben Sie sich für die Universität Potsdam/unser Institut entschieden?

Ich habe mich entschieden an die Universität Potsdam zu gehen, weil meine Forschung stark mit den Themen des Instituts für Umweltwissenschaften und Geographie übereinstimmt. Ein weiterer entscheidender Aspekt war die Qualität des Forschungsnetzwerks innerhalb der Universität und die Nähe zu mehreren, weltbekannten Forschungsinstituten. Außerdem schätze ich Potsdam wegen seiner Lebensqualität und schönen Umgebung.

Worauf freuen Sie sich besonders?

Ich freue mich besonders auf den Austausch mit meinen neuen KollegInnen und den Studierenden sowie auf die Entwicklung meiner eigenen Forschungsprojekte und den Aufbau einer dynamischen Gruppe rund um die Landschaftsökologie. Persönlich freue ich mich auch auf das Ende der gegenwärtigen Krise, damit ich mein neues Leben in Potsdam besser einschätzen kann.