Landwissenschaften (bis 2022)
Die Arbeitsgruppe Landwissenschaften arbeitet interdisziplinär zu den Themen Land, Landschaft und Landnutzung. Im besonderen Fokus stehen Agrarlandschaften, die vom ruralen Raum immer weiter in die Städte und urbanen Siedlungen hinein reichen und von multifunktionaler Nutzung durch die verschiedensten Akteure geprägt sind.
Eine nachhaltige Entwicklung dieser Landschaften erfordert zunächst ein neues Verständnis der sektoralen und regionalen Zusammenhänge. Als Referenzrahmen bietet sich hier die Agenda 2030 zur Realisierung der Sustainable Development Goals (SDGs) an. Die Aushandlung von Zielvorstellungen zwischen lokalen und regionalen Akteursgruppen, die Herausarbeitung von Trade-offs zwischen Zielen und die Bewertung von Entwicklungen anhand geeigneter Kriterien tragen zu einer diskursorientierten Gestaltung von Landschaften durch Politik und Gesellschaft bei.
Die Herausforderung findet im Zusammenspiel der Akteursgruppen mit der Politik statt. Obwohl allenthalben Vorgaben der "guten fachlichen Praxis" und rechtliche Rahmenbedingungen eingehalten werden, reicht das nicht aus, um allen gesellschaftlichen Ansprüchen gerecht zu werden und negative Umweltwirkungen der Landnutzung einzudämmen. Die Analyse dieses Spannungsfelds erfordert einen systemischen Forschungsansatz, der qualitative und quantitave Methoden zusammenbringt und die naturwissenschaftlich messbaren Aspekte von Ressourcenschutz und Biodiversität (ökologische Integrität) ebenso wie die ethisch kulturellen Fragen der Bewertung und Wertschätzung von Natur und Kulturlandschaften (kulturelle Identität) berücksichtigt.