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Schule in der digitalen Welt - Rückblick auf den Tag der Lehrerbildung

Von Ilka Goetz und Marlen Schumann

Foto: Thomas Roese

Kurz nach dem Beginn des neuen Schuljahres 2016/17 und vor dem Start des neuen Semesters hatte das Zentrum für Lehrerbildung und Bildungsforschung (ZeLB) an der Universität Potsdam am 25. September 2017 zum Fortbildungstag „Schule in der digitalen Welt“ eingeladen. Lehrer*innen aus der Schulpraxis, ebenso Studierende, Hochschullehrende und Akteure der Medienbildung nutzten die Möglichkeit, sich zu aktuellen Entwicklungen zur Bildung in der digitalen Welt sowie insbesondere zur (unterrichts)fachbezogenen Gestaltung der Medienbildung in Schule und Unterricht zu informieren, Praxisbeispiele und Anregungen aufzugreifen und von Forschungsergebnissen zu erfahren. Die mehr als 100 Teilnehmer*innen kamen aus allen Teilen des Landes Brandenburg, und sogar darüber hinaus.

In seiner Keynote nahm Prof. Dr. Stefan Aufenanger (Universität Mainz) das KMK-Strategiepapier zur „Bildung in der digitalen Welt“ vom Dezember 2016 zum Anlass, über die Anforderungen an eine zukunftsfähige Bildung nachzudenken, die Schülerinnen und Schüler sowie Lehrerinnen und Lehrer beschäftigen werden. Dabei wurde aufgezeigt, wie Schule und Unterricht angemessen auf die digitalen Herausforderungen reagieren können.
 
Im Anschluss wurde die Veranstaltung durch die Beiträge vieler, in der Lehrerbildung aktiven Fachdidaktiken gestaltet. Fünf parallel laufende Workshop-Sessions fokussierten unterschiedliche Themenbereiche, von Natur- und Gesellschaftswissenschaften über den Sprachenbereich, kreativitäts- und produktionsorientierte Fächer bis hin zu übergreifenden Fragestellungen der Lehrerbildung. In den Beiträgen stand die Praxisnähe ganz oben auf der Tagesordnung: die mit den Einsatzszenarien angestrebten Ziele und Kompetenzbeschreibungen wurden vorgestellt und die praktische Umsetzung beschrieben, beispielsweise mit Hilfe von Tablet-Klassensätzen und einer Vielzahl verschiedener Apps und Webanwendungen.

Foto: Thomas Roese
Foto: Thomas Roese

In einigen Workshops wurden die Teilnehmenden eingeladen, mitzumachen und selbst auszuprobieren. So testeten im Workshop von Prof. Nina Brendel (Geographiedidaktik) die teilnehmenden Lehrer*innen Apps zur weltweiten Anzeige von Erdbeben oder Unwettern und bewerteten diese. Stefanie Urban (Geschichtsdidaktik) stellte drei Einsatzbeispiele für digitale Medien im Geschichtsunterricht vor, die Lehramtsstudierende entwickelt und teils auch in der Schule erprobt haben. Ein bestechend einfaches interaktives Werkzeug, dass die Begriffsbildung und das Verständnis vom Parallelogramm durch die eigene Konstruktion unterstützt, stand bei Christian Dohrmann (Mathematikdidaktik) im Fokus. In allen Workshops wurde deutlich: Ob Apps zur Vermittlung von Informationen oder zur Erstellung eigener Materialien wie Videos oder Musik, ob Hardware wie Tablets und Smartphones oder selbst die allseits bekannten LEGO-Bausteine … die Einsatzmöglichkeiten von Medien und die Mehrwerte für den Schulunterricht sind breit gefächert.

Zum Abschluss kam das Projektteam des Hasso-Plattner-Instituts zu Wort und gab einen Überblick über den Stand der Entwicklung der „Schul-Cloud“. Diese läuft seit Schuljahresbeginn 2017/18 bei gleichzeitiger Erprobung in ausgewählten MINT-EC-Schulen.  Bisher liegt der Fokus dabei in der Unterstützung der Lehrerinnen und Lehrer zur Organisation von Schule und Unterricht. Hier erwarten viele Fachkräfte allerdings nicht nur ein „digitales Assistenzsystem“ für die Lehrenden, sondern auch Angebote zum individuellen und kollaborativen Lernen und Arbeiten durch die Schülerinnen und Schüler.

Foto: Thomas Roese