Epiphytenhaus
Hier geben wir einen Eindruck der Vielfalt der Arten innerhalb von Pflanzenfamilien am Beispiel der Bromeliengewächse (Bromeliaceae) und der Aronstabgewächse (Araceae).
Bromeliengewächse
Viele der tropischen und subtropischen Bromeliengewächse (auch Ananasgewächse genannt), die fast ausschließlich in Amerika vorkommen, leben als Epiphyten (Aufsitzerpflanzen) auf den Ästen der Bäume tropischer Wälder. Im Gegensatz zu Schmarotzerpflanzen wie den Misteln entnehmen sie ihrem Wirtsbaum aber keine Nährstoffe, und ihre Wurzeln dienen vorwiegend dem Festhalten. Wasser und Nährstoffe nehmen sie über spezielle Saugschuppen der Blattoberfläche aus Niederschlägen auf. Die oft wassergefüllten Trichterrosetten der Bromeliengewächse dienen vielen kleinen Lebewesen, unter anderem auch Fröschen, als Lebensraum.
Aronstabgewächse
Aronstabgewächse kommen vor allem in den Tropen vor. Sie haben einen eigentümlich geformten Blütenstand. Die sehr kleinen Einzelblüten sitzen an einem fleischigen Kolben. Der Kolben steht oberhalb eines Hüll- oder Schaublatts, der sogenannten Spatha. Diese Spatha kann bunt und ausgebreitet sein und so Bestäuber anlocken. Sie kann aber auch tütenförmig um den Kolben gerollt sein und als sogenannte Kesselfalle für kleine Insekten dienen, die durch für uns unangenehme Gerüche angelockt werden und so die Bestäubung vollziehen. Der Botanische Garten Potsdam besitzt mit rund 250 Arten eine der größten Sammlungen von Aronstabgewächsen in Deutschland.