Lehr-Lern-Projekte - Qualitative Maßnahmen im Lehramtsstudium
Um die qualitativ hochwertige Lehrerbildung an der Universität Potsdam im Zuge des Ausbau Lehramts weiterzuentwickeln, um zukünftige Lehrkräfte bestmöglich zu qualifizieren und um die Studienerfolgsquote anzuheben, wurde von der Universitätsleitung ein Ausschreibungsverfahren für „Qualitative Maßnahmen im Lehramtsstudium“ ins Leben gerufen. Dieses Verfahren wurde seitens des ZeLB koordiniert.
In Folge einer Begutachtung der eingereichten Anträge durch ein Gremium bestehend aus Professor*innen, Studierenden und ZeLB-Vertretern wurden zehn als hervorragend bewertete Projekte zur Förderung empfohlen.
Kontakt
Dr. Felix Fricke (geb. Reinhardt)
Koordinator für qualitative Maßnahmen im Lehramtsstudium
Tel.: 0331/977-230102
E-Mail: felix.reinhardtuuni-potsdampde
Geförderte Projekte 2020-2023
Verbesserung der Absolventenquote mittels Maßnahmen zur Verbesserung der Professionsorientierung in den Lehramtsstudiengängen für das Fach Geschichte
- Projektleitung: Prof. Dr. Monika Fenn (Didaktik der Geschichte)
- Projektmitarbeiterin: Tim Bräsel
In fachwissenschaftlichen Lehrveranstaltungen vermissen Lehramtsstudierende der Geschichte häufig einen expliziten Schulbezug. Im Projekt PSI wurde das Fachwissenskonstrukt „erweitertes Fachwissen für den schulischen Kontext“ (eFWsK) entwickelt. Im hiesigen Projekt werden darauf aufbauend E-Learning-Szenarien, die auf die Ausbildung von eFWsK fokussieren, realisiert. Auch das berufsfeldbezogene Praktikum wird gestärkt, um seitens der Studierenden den Umgang mit Geschichtskultur zu fördern. Darüber hinaus, wird ein zentraler Medienraum und ein Lern-Lab geplant und eingerichtet.
Chemie PLUS - Professionalisierung durch Lehramtsbezogene Uebungen und Schulpraktische Elemente
- Projektleitung: Prof. Dr. Amitabh Banerji (Didaktik der Chemie)
- Projektmitarbeiterinnen: Anja Tschiersch, Dr. Nastja Riemer, Dr. Michele Brott, Marina Harno
Besonders in den ersten beiden Semestern des Lehramtsstudiums Chemie vermissen Studierende häufig einen entsprechenden Berufsfeldbezug. Das Projekt zielt daher auf die Konzeption und Durchführung lehramtsbezogener additiver Übungen zu fachwissenschaftlichen Veranstaltungen in diesen ersten Semestern. Einerseits sollen dafür E-Learning-Szenarien entwickelt werden und andererseits Erstkontakte mit Schüler*innen über ein freiwilliges Zertifizierungsangebot hergestellt werden.
Professionsorientiertes und Problemorientiertes Lernen im fachwissenschaftlichen Biologiestudium (ProFaBio)
- Projektleitung: Prof. Dr. Ralph Gräf (Zellbiologie), Prof. Dr. Helmut Prechtl, Dr. Ingrid Glowinski (Didaktik der Biologie)
- Projektmitarbeiterinnen: Dr. Viola Seitz, Dr. Katrin Czempinski
Im Projekt werden Lehrkonzepte entwickelt, die Biologie-Lehramtsstudierende unterstützen, zentrale fachwissenschaftliche Konzepte zu verstehen, auf Anwendungskontexte zu übertragen und adressatengerecht zu reduzieren. Dabei soll Faktenwissen unterschiedlicher Themengebiete verknüpft, es in übergeordnete Konzepte integriert und Grundlagenwissen gefestigt werden. Die schulbiologische Relevanz der Vorlesungsinhalte wird anhand geeigneter Beispiele und Aufgaben thematisiert und verdeutlicht. Durch die Maßnahmen soll professionsbezogenes Fachwissen aufgebaut und Studienmotivation sowie -erfolg der Lehramtsstudierenden gesteigert werden.
Hierzu werden 1. E-Learning Übungen konzipiert, die die Vorlesungsinhalte aufgreifen und auf der Basis inhaltsbezogener Konzepte festigen und 2. der Ansatz des Problemorientierten Lernens (POL) verfolgt. Durch POL werden wesentliche Komponenten zu effektivem Lernen vereint, da zuvor in den Lehrveranstaltungen erworbenes Wissen in einem realen Kontext verknüpft wird.
Erweiterte Schulexperimente in den Experimentalphysik-Vorlesungen
- Projektleitung: Dr. Oliver Henneberg (Experimentalphysik)
- Projektmitarbeiter*in: N.N.
In den Fachvorlesungen zur Experimentalphysik innerhalb der ersten Semester werden pro Vorlesungstermin 5-10 Experimente gezeigt. Der für die Studierenden wahrnehmbare Schulbezug dieser Experimente ist allerdings weniger hoch. Daher sollen neue Experimente mit mehr Schulbezug für die Vorlesungen konzipiert werden, die z.B. auch in der Schule durchgeführt werden. Darüber hinaus sollen Zusatzmaterialen zu den Experimenten speziell für Lehramtsstudierende erstellt und zur Verfügung gestellt werden.
Tutor*innenbasiertes Fachberatungs- und Informationssystem von Geographiestudierenden (TuFaGeo)
- Projektleitung: Prof. Dr. Manfred Rolfes (Angewandte Humangeographie / Regionalwissenschaften)
- Projektmitarbeiterin: Julia Rauh (Didaktik der Geographie)
Im Projekt TuFaGeo sollen zunächst Schwierigkeiten die Studierende im Lehramtsstudium Geographie im Studium möglicherweise haben ermittelt werden. Anschließend sollen systematisch studentische Tutor*innen qualifiziert werden, um in fachlichen und berufsbezogenen Fragen zu beraten.
Digitalisierung in der Lehrerbildung Mathematik: Evidenzbasierte Qualitätsentwicklung der Lehre im Lehramtsstudium durch systematische und kontinuierliche Verankerung digitaler Medien als curricularer Gegenstand in fachlichen und fachdidaktischen Lehrveranstaltungen
- Projektleitung: Prof. Dr. Ana Kuzle (Grundschulpädagogik Mathematik), Prof. Dr. Ulrich Kortenkamp (Didaktik der Mathematik)
- Projektmitarbeiter: Peter Mahns
Um den Lernprozess bei Schüler*innen zu unterstützen, soll die Nutzung digitaler Medien im Schulunterricht bereits im Lehramtsstudium frühzeitig gefördert werden. Da die Medienbildung in den Lehramts-Curricula noch nicht flächendeckend, sytstematisch und kontinuierlich verankert ist, werden Lehramtsstudierende hier vor große Herausforderungen gestellt. Lerhveranstaltungen in der Mathematik müssen demnach so weiterentwicklet werden, dass Lehramtsstudierenden das notwendige Professionswissen erwerben, welches für einen anschlussfähigen Mathematikunterricht in der Zeit der Digtalität erforderlich ist. Das Projekt fördert die stärkere Verankerung von digitalen Medien (als curricularer Gegenstand) in fachwissenschaftlichen und fachdidaktischen Lehrveranstaltungen.
Peer-to-peer-Lernen im Schulpraktischen Musizieren innerhalb des Musiklehrerstudiums
- Projektleitung: Prof. Dr. Christian Thorau (Musikwissenschaft) , Bringfried Löffler (Schulpraktisches Musizieren/Musiktheorie)
- Projektmitarbeiter*innen: Eric Krüger, Robert Wagner, Theresa Schlegel
Das Fach Schulpraktisches Musizieren weist eine hohe Wichtigkeit im Musiklehramtsstudium auf – es bündelt viele Anforderungen und Kompetenzen, ist aber mit einem hohen Übungs- und Prüfungsaufwand verbunden. Ziel ist es, durch Tutorengruppen, angeleitet durch leistungsstarke Studierende, zu bestimmten Themeneinheiten ein zusätzliches Angebot in Form von Kleingruppen und Einzelbetreuung anzubieten, um Prüfungserfolge, Betreuungsqualität und Studierendenzufriedenheit zu erhöhen. Das Projekt wird evaluativ begleitet, um Bedarfe und Verbesserungswünsche der Studierenden zu berücksichtigen.
Blended Learning im Praxissemester Sport („BLiPS“)
- Projektleitung: Prof. Dr. Erin Gerlach (Sportdidaktik)
- Projektmitarbeiter*innen: Anne Sagafe, Maike Niehues, Hendric Frahm, Dr. Jeffrey Sallen, Tim Linka, Dr. Janet Kühl, Anja Penßler-Beyer
Die Betreuung im Praxissemesters des Lehramtsstudiums Sport, zeichnet sich durch eine hohe Qualität aus. Diese Qualität gilt es zu bewahren. Derzeit erweist sich vor allem die hochwertige Betreuung der Studierenden im Praxissemester im Ausland oder in der Peripherie Brandenburgs als Herausforderung. Durch den qualitativen und quantitativen Ausbau der Online-Betreuung im Praxissemester soll dieser Herausforderung begegnet werden. Im Besonderen sollen beispielsweise videogestützte Hospitationen und e-Portfolios an Bedeutung gewinnen.
Qualitätsentwicklung des Sachunterrichts durch innovative Vorbereitungs- und Unterstützungsformate für Studierende innerhalb des sachunterrichtlichen Digital-Learning-and-Teaching-Lab
- Projektleitung: Prof. Dr. Björn Egbert (Sachunterricht)
- Projektmitarbeiter*innen: Dr. Ksenia Hintze, Christian Schloßnickel
Der methodisch-kompetente Umgang mit den fachwissenschaftlichen und fachdidaktischen Grundlagen des Sachunterrichts erweist sich für viele Studierende als echte Herausforderung. Darüber hinaus sind die Studierenden stets mit der voranschreitenden Digitalisierung im Unterricht konfrontiert. Nach einer Analyse der Optimierungsmöglichkeiten der Pflicht-Lehrveranstaltungen sowie der Bezugsfächer werden innerhalb des Projekts ein Optimierungs- und Abstimmungskonzept sowie adäquate Unterstützungsformate erarbeitet. Zudem wird ein sachunterrichtsspezifisches Digital-Learning-and-Teaching-Lab, welches von Studierenden außerhalb und innerhalb von Lehrveranstaltungen genutzt wird, eingerichtet und betreut. Ein neues fakultatives Seminar zur Transferierbarkeit und Komplexitätsreduktion des bis dato angeeigneten Professionswissens soll mit Hilfe digitaler Medien geplant und umgesetzt werden.
Bedarfsgerechte Unterstützung von Studierenden zur professionsbezogenen Anwendung sozialwissenschaftlicher Methoden in der Politischen Bildung
- Projektleitung: Prof. Ingo Juchler, Dr. Luisa Girnus (Politische Bildung)
- Projektmitarbeiterin: Kea Carl
Zur Verbesserung des Professionsbezugs im Lehramtsstudium Politische Bildung werden sehr konkrete fakultative Lehrangebote geplant und durchgeführt. Eine Veranstaltung zielt beispielsweise darauf ab, die Anforderungen und den Zweck des Lernens von sozialwissenschaftlichen Denk- und Arbeitsweisen explizit und den Studierenden begreiflich zu machen. In einem weiteren Angebot sollen Lehramtsstudierende befähigt werden, Kernkonzepte (v.a. aus Texten) herauszustellen. Durch die Einrichtung einer Schreibwerkstatt werden Studierende darüber hinaus bei der Erstellung von Seminar- und Abschlussarbeiten unterstützt.