Internationalisierungsstrategie des ZeLB
2020 - 2024
Die aktuelle Internationalisierungsstrategie knüpft an die Strategie von 2017-19 an und setzt ihre Schwerpunkte in den Bereichen internationale Partnerschaften sowie Internationalisierung von Studium und Lehre. Die Internationalisierung der Lehrer:innenbildung ist in den Hochschulentwicklungsplan der Universität Potsdam aufgenommen worden. Ein Meilenstein der Strategie ist das DAAD-Projekt, welches von 2021-24 gefördert wird. Die im Reaudit "Internationalisierung der Hochschulen" für die Lehrer:innenbildung beschriebenen Maßnahmen werden weiter implementiert und ergänzt. Momentan liegt der Schwerpunkt auf der Akquise von Partnerschaften und der Planung und Durchführung von Projekten und Veranstaltungen wie der International ZeLB Summer School 2022.
Paket 1: Gesamtstrategie für die Internationalisierung der Lehrer:innenbildung
Ziel dieser Maßnahme ist die Weiterentwicklung der Gesamtstrategie für die Internationalisierung der Lehrer:innenbildung. Zu diesem Zweck sollen alle bisherigen, geplanten und darüber hinaus wünschenswerten Internationalisierungsaktivitäten im Bereich Lehramt gebündelt, evaluiert und priorisiert werden.
Für die Steuerung des Gesamtprozesses hat das ZeLB 2018 eine entsprechende AG gegründet und 2019 eine Referent:innenstelle eingerichtet.
Paket 2: Internationale Partnerschaften zur Steigerung der Outgoing-Mobilität
Internationale Partnerschaften erleichtern studienbezogene Outgoing-Mobilitäten. Die Universität pflegt deshalb eine Vielzahl von Partnerschaften mit Hochschulen und Praktikumspartnern im Ausland. Jedoch bieten nicht alle Partnerschaften die passenden Rahmenbedingungen für Outgoing-Mobilitäten im Bereich Lehramt. Insbesondere das Studium im Ausland ist oftmals aufgrund stark restriktiver curricularer und struktureller Vorgaben mit Zeitverlust verbunden.
Um die Outgoing-Mobilität der Lehramtsstudierenden zu erhöhen, sollen im Rahmen dieser Maßnahme Partnerschaften vertieft und erweitert werden, welche speziell auf die Bedürfnisse von Lehramtsstudierenden antworten, indem sie ein möglichst reibungs- und verlustfreies Studium oder Praktikum im Ausland ermöglichen. Hierzu gehören u.a.
- die Evaluation, Vertiefung und Ausweitung von Kooperationen mit Deutschen Auslandsschulen für das Praxissemester Master
- die Anpassung und der Ausbau von Partnerschaften mit lehrer:innenbildenden Hochschulen oder Fakultäten
- die Anregung von Mehr-Fach-Partnerschaften im Bereich Erasmus+
- die Ermöglichung von alternativen Studienleistungen im Rahmen von Masterarbeiten, Summer Schools und kollaborativen Praxisprojekten
Paket 3: Abbau von Mobilitätshemmnissen und -barrieren
uslandsaufenthalte bringen für Studierende oftmals eine erhebliche organisatorische und finanzielle Mehrbelastung mit sich. Speziell Lehramtsstudierende sind zudem mit studienspezifischen Hürden konfrontiert, die ihre Mobilitätsvorhaben noch zusätzlich erschweren. Als Studierende “zwischen den Stühlen” müssen sie drei Bereiche bzw. Fächer in ihre Studienverlaufspläne überschneidungsfrei integrieren und oftmals täglich zwischen mehreren Fakultäten hin- und herwechseln.
Hinzu kommen die eng auf das deutsche bzw. das Brandenburger Schulsystem zugeschnittenen Studieninhalte, die zusätzlich den Spielraum der Studierenden im Bereich Lehramt einschränken. Für Wahlpflichtangebote bleibt dabei nur wenig Raum; Angebote aus StudiumPlus sind im Rahmen der Curricula gar nicht vorgesehen.
Daraus resultieren im Wesentlichen zwei signifikante Herausforderungen:
- die Identifikation von geeigneten Zeitfenstern für Auslandsmobilitäten
- die Frage nach der Umsetzung einer funktionierenden Praxis der Anerkennung von im Ausland erbrachten Studienleistungen
- Einführung von Standards für das Praxissemester im Ausland (https://www.uni-potsdam.de/en/zelb/praktika/schulpraktikum-im-ausland-ma/qm)
Ziel ist es, die curricularen und organisatorischen Rahmenbedingungen des Potsdamer Lehramtsstudiums so zu verbessern, dass auch für diese Studierendengruppe Outgoing-Vorhaben komplikations- und zeitverlustfrei umsetzbar sind.
Paket 4: Internationale Themen und Angebote an der UP – „Internationalization@home“
Die Lehramtsstudienordnungen lassen nur wenig Raum für Lehrangebote mit internationalem/interkulturellem Fokus. Darüber hinaus gibt es kaum englischsprachige Lehrangebote bzw. Module. Auch Sonderprogramme speziell für das Lehramt (z.B. Summer Schools), die auch für ausländische Studierende attraktiv wären und den fachbezogenen internationalen Austausch an der Universität Potsdam ermöglichen würden, fehlen fast gänzlich.
Diese Maßnahme rückt daher die Idee des Internationalization@home in den Fokus der Bemühungen. Das ZeLB unterstützt die Fakultäten dabei, internationale und interkulturelle Themen sowie englischsprachige Angebote in den Studienordnungen und den bestehenden Veranstaltungen noch stärker zu berücksichtigen. Hierdurch soll gleichzeitig die Attraktivität für Incomings (Studierende und Dozierende) im Lehramt erhöht werden.
Hilfestellung leistet das ZeLB insbesondere bei Folgendem:
- Planung und Durchführung digitaler Lehrangebote mit internationalen Partnerhochschulen im Rahmen
- der European UniverCity (EDUC)
- des Collaborative Online International Learning (COIL) des Potsdamer Online International Learning (OIL.UP)
- Ausrichtung lehramtsbezogener Summer Schools an der UP
- Projekte mit Schulen:
- Leibniz-Projektwoche "1 Week for Future" (https://www.uni-potsdam.de/de/zelb/forschung-und-entwicklung/internationalisierung/projekte-und-partner/projekte-mit-schulen/leibniz-projektwoche-1)
- Service-Learning-Angebot (https://www.uni-potsdam.de/de/inklusive-deutschdidaktik/forschung/forschungsprojekt-v-daad-projekt-service-learning-angebot)
- Einbringung internationaler und interkultureller Inhalte sowie Methoden in bestehende Lehrformate/Curricula (in fachbezogenen oder interdisziplinären, ggf. kollaborativen Settings)
- Unterstützung bei der Einladung von Gastdozierenden an die Universität Potsdam (Beantragung finanzieller Mittel, organisatorische Fragen)
Paket 5: Globale Themen: Die "Sustainable Development Goals der UN"
Die 2015 im Rahmen der Agenda 2030 von den United Nations aufgestellten 17 Ziele zur Nachhaltigkeit „Sustainable Development Goals“ (SDG) gelten als zentraler Leitfaden in den drei zentralen Nachhaltigkeitsbereichen Ökologie, Ökonomie, Soziales. Die Ziele sind dabei auf unterschiedliche nationale Gegebenheiten, Kapazitäten und Entwicklungsniveaus adaptierbar, sodass ein Mitwirken der rund 200 beteiligten Länder zum Erreichen der Ziele sichergestellt ist.
Bis zum Ende dieses Jahrzehnts sollen dazu Ziele im Bereich
- der Bekämpfung von Armut und Hunger,
- der Sicherung der Gesundheit und des Wohlbefindens,
- der Bereitstellung von hochwertiger Bildung,
- des Einsatzes für die Gleichstellung der Geschlechter und gegen soziale Ungleichheiten,
- des Strebens nach einem nachhaltigen Umgang mit natürlichen Ressourcen,
- des Erhalts der biologischen Vielfalt und
- Engagements für Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen erreicht werden.
Zentral ist dabei SDG 4 „Quality Education“, welches zum Ziel hat, Lernenden Wissen, Fähigkeiten und Einstellungen zu vermitteln, um verantwortungsvoll im Sinn der Agenda 2030 handeln zu können. Um dafür einen Beitrag zu leisten ist die Verankerung von Bildung für nachhaltige Entwicklung in Schulen und Hochschulen wesentlich. Die ZeLB-Summer School „Teaching the SDGs“ 2022 wurde mit besonderem Fokus auf SDG 4 durchgeführt. Aber auch SDG 6 „Clean water and sanitation“ ist stark im Fokus durch die Leibniz-Projektwoche „Water4Future“ im Jahr 2021. Durch die Leibniz-Projektwoche im Jahr 2022 „1 week for future“ thematisierten Lehrende und Studierende einmal mehr Inhalte im Rahmen von SDG 4 und SDG 6 gemeinsam mit Schüler:innen der 8. Klassen in Potsdam und Kairo.
Im Rahmen der Lehrer:innenbildung in Potsdam wird das Erreichen und Thematisieren der SDGs gezielt durch Projekte, Arbeitsgemeinschaften und Gremienarbeit unterstützt. Dazu gehören unter anderem:
- DAAD-Projekt „UP Network for Sustainable Teacher Education“ (2021-24)
- Summer School „Teaching the SDGs“ (2022)
- Qualitätssicherung der Lehre, z.B. "Qualitative Maßnahmen zum Praxissemester im Ausland"
- Leibniz-Projektwoche "1 Week for Future"
- Digitales Service-Learning-Angebot "Sprachbildung und -förderung von Schüler:innen Deutscher Auslandsschulen"
Paket 6: Informationen, Öffentlichkeitsarbeit und Marketing für Outgoing-Mobilitäten
Einen wichtigen Beitrag zur qualitativen und quantitativen Entwicklung von Outgoing-Mobilitäten leisten effektive und nachhaltige Informations- und Kommunikationsstrukturen. Diese Maßnahme fokussiert daher auf der Weiterentwicklung bestehender Informations- und Beratungsstrukturen einerseits sowie auf dem Ausbau der Öffentlichkeitsarbeit andererseits, u.a. in Zusammenarbeit mit den für die Internationalisierung an der Universität Potsdam wichtigen Bereichen und Akteuren. Studierende und Dozierende sollen so noch gezielter erreicht und über die Möglichkeiten von Auslandsaufenthalten informiert werden.
Marketing-Instrumente finden hier ebenso ihren Einsatz wie die Erfahrungsberichte von Auslands-Alumni. Ein internes Datenmanagement dient der Analyse der Outgoing-Mobilitäten. Diese ermöglicht nicht nur ein verbessertes zielgruppen- und interessenspezifisch geleitetes Informationsmanagement, sondern gibt auch Anhaltspunkte für die strategische Weiterentwicklung der internationalen Partnerschaften im Bereich Lehramt.
2017 - 2019
- Zur Internationaliserungsstrategie 2017 - 2019 (PDF 167KB)