Eine zentrale Aufgabe des ZeLB, insbesondere der ZeLB-Geschäftsstelle, ist die Qualitätssicherung und Qualitätsentwicklung der Lehrerbildung an der Universität Potsdam. In diesen Aufgabenbereich fallen die Prüfung der lehramtsbezogenen Studienordnungen (einschließlich Modulkataloge) hinsichtlich der rechtlichen strukturellen und inhalten Vorgaben, die Koordination der Umsetzung des Potsdamer Zeitfenstermodells, die Analyse von Studienverlaufsdaten, die Evaluation von übergreifenden Studieninhalten und des Schulpraktischen Studien sowie weitere Prozesse im Rahmen von Akkreditierungen und Studiengangsevaluationen. Eine neues Feld wird in der Nutzung von KI für die Qualitätssicherung und -entwicklung vorangetrieben.
Die Analyse der Lehrbedarfe im Abgleich mit den Lehrdeputaten der in der Lehrerbildung eingebundenen Professuren stellt ein besonderes Feld der Qualitätssicherung und -entwicklung dar, die auch einen wesentlichen Einfluß auf die Strukturentwicklung der Lehrerbildung hat. Deshalb ist diese Aufgabe zentral bei der Geschäftsführung des ZeLB verortet.
Prüfung der lehramtsbezogenen Studienordnungen/(Re-)Akkreditierung
Die Weiterentwicklung der lehramtsbezogenen Studiengänge erfolgt formal durch die Änderung der lehramtsbezogenen Bachelor- und Masterstudienordnungen. Die ZeLB-Geschäftsstelle prüft die durch die Studienkommissionen vorgelegten Entwürfe hinsichtlich der Umsetzung der rechtlichen Vorgaben, wie sie beispielsweise durch die Lehramtsstudienverordnung des Landes Brandenburg (LSV), die übergreifenden Satzungen der UP (BaMaLa-O und BaMaLa-SPS) sowie inhaltlichen Vorgaben der Kultusministerkonferenz (KMK) geregelt sind. Somit wird in allen Studienprogrammen sichergestellt, dass die aktuellen Anforderungen an Kompetenzen des Lehrberufs in unseren Studiengängen vermittelt werden. Die ZeLB-Geschäftsstelle ist ein Akteur der Universität. Im Rahmen dieses Prüfprozesse wirkt die ZeLB-Geschäftsstelle gemeinsam mit dem Dezernat für Studienangelegenheiten (D2) und den Zentrum für Qualitätsentwicklung in Lehre und Studium (ZfQ).
Eine weitere wichtige Einflußmöglichkeit hat das ZeLB im Rahmen der (Re-)Akkreditierungsprozesse. Somit im Rahmen von Akkreditierungen der Studiengänge, die die inhaltliche und strukturelle Gestaltung der Studiengäge betrifft, als auch im Rahmen der Systemakkreditierung, die das Qualitätsmangementsystem betrifft. Hierbei wirkt das ZeLB, insbesondere die ZeLB-Geschäftsstelle, aktiv am Verfahren mit und sichert so die Anerkennung der Studienprogramme als auch des Qualitätsmanagementsystems ab.
Potsdamer Zeitfenstermodell
Das Potsdamer Zeitfenstermodell gewährleistet seit Einführung in 2010 die überschneidungsfreie Planung von Lehrveranstaltungen. Somit wird eine zentrale Steuerung ermöglicht, die mehr als 85% Überschneidungsfreiheit von Pflichtveranstaltungen in Mehramtsstudiengängen generiert. Das Postdamer Zeitfenstermodell stellt bundesweit einen Sonderfall dar, da nur die Veranstaltungen übershcneidungsfrei geplant werden, bei denen Studierende keine weiteren Alternativen zur Auswahl im gleichen Semester haben. Dies betrifft ca. 5 % aller Lehrveranstaltungen in den Mehrfachbachelorstudiengängen an der Universität Potsdam.
Dem Modell liegen Analysen der geltenden Studienordnungen sowie die Frequenzen von gewählten Fachkombinationen zugrunde. Demnach stehen jeder der vier resultierenden Fächergruppe 12 SWS zur Lehrveranstaltungsplanung je Semester zur Verfügung. Besondere Angebotszeiträume sind zusätzlich für das Studium der Bildungswissenschaften bzw. von Studium Plus vorbehalten worden.
Das Modell hat wesentlich zur Studierbarkeit beigetragen und wird ständig weiterentwickelt. So existiert inzwischen ein besonderes Modell für die Veranstaltungen im Studium Lehramt für die Primarstufe, in dem alle zentralen Veranstaltungen fixe Angebotszeiten haben, die jedes Semester gleich sind.
Studienverlaufsdaten
Die Universität Potsdam bietet Kennwerte zu Studienverläufen je Kohorte an, die Rückschlüsse auf den Studienerfolg ermöglichen. Hierzu analysiert das ZeLB jährlich die Studienverlaufsdaten, welche konkrete Fallzahlen zu Verbleibern, Abbrechern, Wechslern, Hineinwechslern und Absolvent:innen geben. Anhand dieser Daten lassen sich Prognosen auf die Lehrbedarfe und durchschnittlichen Erfolgsquoten ableiten, die wiederum Hinweise für umzusetzende Maßnahmen ergeben. Die Analyse von Studienverlaufsdaten sind ein wichtiges Instrument zur Qualitätssicherung an der Universität Potsdam.
Evaluation von übergreifenden Inhalten und Schulpraktischen Studien
Die Lehrerbildung ist von ständigen Herausforderungen geprägt. Ein zentraler Aspekt sind die Empfehlungen der KMK. So wurden in 2015 für die Mehrheit der Fächer Anforderungen der Inklusion für alle Lehramtsstudierenden definiert, die Eingang in die Ordnungen bekommen mussten. In 2018 kamen Empfehlungen zur Medienbildung hinzu, die nun auch in die Curricula der meisten Studiengänge eingeflossen sind. Inwiewiet diese intendierten Curricula auch wirklich implementiert wurden, zeigt sich anhand der erreichten Curricula bei den Studierenden. Diese Prüfung erfolgt mit Hilfe von stetigen Evaluationserhebungen vor allem im Rahmen der Schulpraktischen Studien und speziell im masterbezogenen Schulpraktikum (Praxisemester). Die dort erhobenen Einschätzungen der Studierenden bieten einen wichtigen Hinweis zum Gelingen der implementierten Anforderungen. Zusätzlich werden die formalen Umsetzungen durch Analysen der Studienordnungen geprüft. Aktuelle Themensetzungen beziehen sich hierbei auf: die Anforderungen der Inklusion und Sprachbildung, auf die Anforderungen der Inklusion und auf die Anforderungen an Schulpraktische Studien (wie sie das Konzept zu Standards und Kompetenzen in Schulpraktischen Studien - Spiralcurriculum - umfassen).
KI in der Qualitätssicherung der Lehrerbildung
Die Berücksichtigung von Verfahren zur Künstlichen Intelligenz ist ein gänzlich neues Feld, welches wir im Rahmen der Qualitätssicherung und -entwicklung für das ZeLB in den folgenden Jahren erschließen und voranbringen wollen. KI soll uns dabei unterstützen, die Anforderungen an die Lehrerbildung noch besser umzusetzen.
LVS-Analysen - Abgleich von Lehrbedarfen und Lehrdeputaten
Die Lehrerbildung, insbesondere die Fachdidaktiken, beklagten in der Vergangenheit eine mangelnde Ausstattung zur Abdeckung der notwendigen Lehre. Die Universität Potsdam hat sich deshalb entschlossen, die Lehrbedarfe der Fachdidaktiken und der übergreifenden Studienbereiche (Bildungswissenschaften, Inklusionspädagogik, Grundschulbildung) gesondert zu analysieren. Im Ergebnis wurden die Bereiche strukturell weiterentwickelt, die bislang im Abgleich mit den Studienprogrammen und den realen Studierenden zu leistenden Kurse als zu gering ausgestattet waren oder die durch zu viel Lehre kaum Forschungsvorhaben durchführen konnten. Die LVS-Analysen werden nun jährlich aktualisiert und bieten somit Hinweise zu weiteren strukturellen Weiterentwicklungen in Abhängigkeit von den ggf. geänderten Studienprogrammen und den zu erwartenden Studierendenzahlen. Damit kann die Absicherung der Lehrbedarfe gesichert werden.