Jüdischer Friedhof in Sulęcin (Zielenzig)
Spätestens mit der Ernennung von Zielenzig (heute Sulęcin) zur Kreisstadt des neuen preußischen Kreises Oststernberg im Jahr 1815 gehörten auch Juden zum Weichbild der Stadt. Zu dieser Zeit hatten sie sich bereits eine eigene Infrastruktur aufgebaut. Davon zeugt der jüdische Friedhof am östlichen Stadtrand, dessen ältester Grabstein die Jahrezahl 1818 trägt.
Über das Leben der Zielenzig Juden gibt es kaum Informationen. Indes erreichte ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung der Kleinstadt bis in die 1930er Jahre nie mehr als 2 %. Die Vernichtungspolitik des NS-Regimes löschte schließlich die jüdische Gemeinschaft komplett aus.
Das letzte sichtbare Zeugnis der Juden aus Zielenzig und Umgebung ist ihr Friedhof, obwohl dessen materielle Substanz bis auf wenige Ausnahmen vollkommen zerstört wurde.
Anke Geißler-Grünberg