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Geschichte des Jüdischen Friedhofs in Rzepin

Fragmente auf dem Friedhof in Rzepin
Photo: Anke Geißler-Grünberg
Gegenwärtiger Zustand auf dem jüdischen Friedhof in Rzepin
gimmel
Photo: OLF1.1. FrankRuhlLibre

Über die Geschichte des circa 1.000 m² großen Jüdischen Friedhofs in Rzepin ist ebenso wie über das Gemeindeleben nur wenig bekannt. Seine Entstehung wird jedoch um das Jahr 1850 herum datiert. Der älteste bruchstückhaft erhaltene Grabstein stammt aus dem Jahr 1880. Während des Zweiten Weltkriegs wurde der Friedhof nahezu vollständig zerstört.

Ursprünglich wurde der Friedhof von einer Mauer und einem Eingang auf der südwestlichen Seite umschlossen. Die Mauer existierte, laut Zeitzeugenangaben, bis in die 1970er Jahre hinein.  Mit der zu dieser Zeit erfolgten Öffnung der Staatsgrenze zur DDR und einem forcierten Ausbau des Tourismus in der Region entschieden zuständige Parteifunktionäre in Zielona Góra, den hierbei störenden jüdischen Friehof in Rzepin wie auch im nahen Slubice abzuräumen.

Heute ist der Friedhof von einem jungen Laubwald bewachsen. Insgesamt erhalten sind nur noch sechs sichtbare Grabsteinreste. Im Vergleich zu vorherigen Dokumentationen des Jüdischen Friedhofes für stetl.org im Jahr 2010 ist auch festzuhalten, dass die Beschädigung und der Schwund an den bruchstückhaft erhaltenen Grabsteinplatten deutlich zugenommen haben. So lassen sich einige, auf früheren Fotografien dokumentierte Grabsteinreste heute nicht mehr ausfindig machen. Hinzu kommt, dass das Gebiet des Jüdischen Friedhofes gegenwärtig auch zum illegalen Ablagern von Bauschutt und Müll, womöglich auch von einigen Bauprojekten in der direkten Umgebung, genutzt wird und deshalb auch von weiteren Verlusten bedroht ist.

Eine Einzäunung des Gebietes und eine damit einhergehende höhere Anerkennung des Jüdischen Friedhofes in Rzepin hat bislang nicht stattgefunden. Er sollte vielmehr in das lokale kulturelle Gedächtnis integriert werden um damit die Erinnerung an die einstige jüdische Bevölkerung Rzepins ins Bewusstsein zu bringen.

Lukas Seidel

 

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Photo: OLF1.1. FrankRuhlLibre