Anlage des Jüdischen Friedhofs in Boleszkowice
Der jüdische Friedhof von Boleszkowice befindet sich an einem Waldweg, der ulica Leśna, südwestlich der Ortsgrenze. [GPS: 52.715306, 14.557783].
An der Straße gibt es seit kurzem ein Schild, das auf den Friedhof verweist. Von dort führt ein schmaler Trampelpfad zum Friedhof, wo durch ein zusammengefallenes Stück Mauer eine Art neuer Eingang entstanden ist. An diesem Eckstück hat der Lokalhistoriker und ehemalige Lehrer Maciej Sałański mithilfe des Vereins „Freunde von Chwarszczany, Gudzisz und Reczyce“ eine Gedenktafel im Jahre 1996 angebracht.
Sowohl auf historischen Karten, als auch an der noch verbliebenen Friedhofsmauer ist erkennbar, dass das Grundstück ein in Ost-West-Richtung liegendes Viereck bildet – mit einer Fläche von ca. 370 m². Heute lassen Efeu, Robinien sowie dichtes Gestrüpp die Grenzen des Friedhofs erkennen. Außerhalb der Friedhofsmauern wachsen größtenteils Nadelbäume.
Grabsteine und Fragmente, sowie Grabstein-Sockel befinden sich vorwiegend im westlichen Bereich des Friedhofes. Es ist davon auszugehen, dass der westliche Teil den ältesten Teil bildet. Das lässt sich aus dem Alter der gefundenen Grabsteine entnehmen. Im östlichen Teil hingegen wurden vermutlich Fragmente aus der Zwischenkriegszeit gefunden, da die Grabeinfassungen bereits aus Beton sind. Hier ist auch eine etwa 2m lange Mauerlücke, die vermutlich den ehemaligen Friedhofszugang markiert. Eine genaue Struktur der Belegung und Anordnung der Grabanlagen kann aber nur vermutet werden. Im Herbst 2021 zeichnete sich die gesamte Begräbnisfläche durch Unkraut sowie durch Trampelpfade aus. Es haben sich aber ungefähr 43 Grabsteine bzw. -fragmente erhalten.
Michał Piasek