Potsdamer Arbeitsgruppen
In sechs parallel stattfindenden Arbeitsgruppen haben Sie die Gelegenheit, sich mit Akteurinnen und Akteuren der akademischen Personalentwicklung und der (hochschuldidaktischen) Weiterbildung anderer QPL-geförderter Projekte zu verschiedenen Fragestellungen auszutauschen - aus der Praxis für die Praxis!
AG 1: Kollegialen Austausch fördern
Ob durch kollegiale (Fall-)Beratung, kollegiale Hospitation oder informelle Vernetzung – die Vorteile vom Austausch unter Professorinnen und Professoren sind vielfältig und tragen dazu bei, die Qualität der Lehre an Hochschulen zu fördern. Dennoch rücken sie im Arbeitsalltag der Lehrenden oftmals in den Hintergrund. Ein Ziel sollte es daher sein, kollegialen Austausch unter Professorinnen und Professoren aktiv anzuregen und zu erleichtern. Aber wie müssten die Rahmenbedingungen für kollegialen Austausch aussehen? Welche Modelle eignen sich am besten und wie kann man Professorinnen und Professoren zur Teilnahme gewinnen? Funktionieren Vernetzung und Austausch beim wissenschaftlichen Nachwuchs besser als bei Professorinnen und Professoren? Wenn ja, warum, und welche Schlussfolgerungen lassen sich daraus für die Zusammenarbeit mit Professorinnen und Professoren ziehen? Diese und weitere Fragen werden in der Arbeitsgruppe diskutiert.
Moderation: Michaela Fuhrmann, Stefanie Goertz (Zentrum für Qualitätsentwicklung in Lehre und Studium, Universität Potsdam)
AG 2: Mentorengestützte (Zertifikats-)Programme
Seit 2010 werden fortgeschrittene Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler, aber auch (neu berufene) Professorinnen und Professoren in den Teaching Professionals Programmen der Potsdam Graduate School „fit für die Lehre“. In Peer-Gruppen mit anderen Nicht-Fach-Kolleginnen und -Kollegen lernen sie in einem kompakten Jahresprogramm, wie sie Herausforderungen in der Lehre konstruktiv begegnen können. Nach mehrjähriger Erfahrung mit den Teaching Professionals Programmen reflektieren wir die Faktoren, die diese aus unserer Sicht erfolgreich machen: fachspezifisches Mentoring, kollegialer Austausch und intensive Begleitung. Wir laden Sie herzlich ein, Ihre Erfahrungen einzubringen und mit uns attraktive mentorengestützte Formate sowie konkrete Optimierungsmöglichkeiten zu diskutieren.
Moderation: Dr. Heike Küchmeister, Dr. Kerstin Hille, Caroline Babbe (Potsdam Graduate School)
AG 3: Fördernde Bedingungen und organisatorische Hürden für Neuberufenen-Programme an Hochschulen
Die Arbeit und die Wirkung von Programmen für Neuberufene hängen auch von den Bedingungen ab, in denen ihre Organisatoren sowie Programmplanende und Dozierende innerhalb der Hochschulen agieren. Ziel der Arbeitsgruppe ist es, durch gemeinsamen Austausch und gezielte Auswertung förderliche Bedingungen und organisatorische Hemmnisse ausfindig zu machen, um davon ausgehend konstruktive Lösungs- und Gestaltungsmöglichkeiten zu entwerfen. Dabei werden folgende Fragen zu diskutieren sein: Wo an Hochschulen sind Neuberufenen-Programme verortet? Welche vielfältigen Akteurinnen und Akteure gilt es einzubeziehen und zusammenzubringen, wie kann dies geschehen? Wie geht man mit organisatorischen Hemmnissen um und welche (alternativen) Möglichkeiten lassen sich nutzen? Wie lässt sich die Arbeit an der Gestaltung und Durchführung von Neuberufenen-Programmen insgesamt förderlich gestalten?
Moderation: Dr. Franziska Müller (Präsidialamt, Universität Potsdam)
AG 4: Qualitätsentwicklung in Lehre und Studium: "Mission Impossible" ohne Verknüpfung zwischen Evaluation und Hochschuldidaktik?
Hochschuldidaktische Beratungs- und Weiterbildungsangebote spielen eine wichtige Rolle im Rahmen der Qualitätssicherung und -entwicklung von „guter“ Lehre. Das Ziel dieser Arbeitsgruppe soll der Austausch der Teilnehmenden über die Verknüpfung von Evaluation und Hochschuldidaktik sein: Wie lassen sich Instrumente, Verfahren und Maßnahmen der Qualitätssicherung mit Maßnahmen zur Hochschuldidaktik (stärker) verknüpfen? Lassen sich aus Evaluationsergebnissen hochschuldidaktische Empfehlungen ableiten? Wie können Lehrende mit Instrumenten der Qualitätssicherung vertraut gemacht und dazu motiviert werden, diese gezielt einzusetzen? Können Evaluationsergebnisse wirksame Anreize zur Teilnahme an hochschuldidaktischen Maßnahmen setzen? Wie werden die hochschuldidaktischen Angebote selbst evaluiert und können hier neue Wege gedacht werden?
Moderation: Thi To-Uyen Nguyen (Zentrum für Qualitätsentwicklung in Lehre und Studium, Universität Potsdam)
AG 5: Geht's auch individueller? – Coaching und andere Alternativen zu klassischen Workshopformaten und - Inhalten
Wer kennt das nicht? Ein Workshop-Angebot für Profs – Zeit könnte sich die Professorin oder der Professor dafür nehmen, aber: Die zeitlichen Prioritäten liegen dann doch eher zum Beispiel bei dem Fertigschreiben eines Projektantrags – und manchmal helfen formale Anreizsysteme da auch nicht mehr. Liegt der Schlüssel in der Wahrnehmung des individuellen Nutzens, den eine Teilnahme mit sich bringt, oder in der individuellen vielleicht sogar exklusiven Wertschätzung?
In der Arbeitsgruppe soll ein Erfahrungsaustausch darüber stattfinden und herausgearbeitet werden, ob und wie durch individuelle Komponenten die professorale Beteiligung an der Qualitätsverbesserung der Lehre erhöht/motiviert werden kann. Unter Berücksichtigung auch der Rahmenbedingungen (Aufwand, Finanzen) können dabei unter anderem folgende Aspekte und deren Einfluss besprochen werden:
- Individuellere Ansprache: wie mit der Zielgruppe kommunizieren?
- Individuellere Themen: welche Themen sprechen die Zielgruppe am meisten an und wie werden diese gefunden?
- Individuellere Veranstaltungsformen: welche Bedeutung haben Coachings oder andere Formate?
- Individuellere … – gibt es weitere Faktoren?
Moderation: Till Heyer-Stuffer (Zentrum für Qualitätsentwicklung in Lehre und Studium, Universität Potsdam)
AG 6: Nur keine Hemmungen – können Anreizsysteme Hemmnisse der Weiterbildungsbeteiligung von Professorinnen und Professoren abbauen?
Anreize zu schaffen gilt als mögliche Steuerungsmaßnahme zur Steigerung der Weiterbildungsbeteiligung von Professorinnen und Professoren. Dabei reicht das Spektrum möglicher Anreize von monetären Zuwendungen (Förderlinien, leistungsorientierte Mittelvergabe) über Gratifikationen (Lehrpreise, Badges, Best-Practice-Anerkennung) bis zu karriererelevanten Maßnahmen (Berücksichtigung bei Berufungen, Leistungs- und Zielvereinbarungen, Zertifizierungen). Die Konzeption und Implementation von Anreizen ist daher vielfach Bestandteil von Programmen und Leitlinien - gleichzeitig werden in der Regel aber weder die Wirksamkeit noch die impliziten Annahmen zur den Wirkzusammenhängen von anreizorientierten Maßnahmen thematisiert.
Inhalt der Arbeitsgruppe ist es, gemeinsam mit Akteurinnen und Akteuren der Lehr- und Hochschulentwicklung
1) eine Selbstverständigung zu Begriff und Praxis von "Anreizen" im Kontext hochschuldidaktischer Weiterbildung und Lehrentwicklung zu initiieren,
2) einen Erfahrungsaustausch hinsichtlich der kurz- und langfristigen Wirksamkeit von Anreizen für Weiterbildung durchzuführen und
3) anhand von (einem) ausgewählten/m Fallbeispiel(en) Implikationen und Wirkzusammenhänge von Anreizmaßnahmen näher zu erörtern.
Moderation: Jörg Hafer (Zentrum für Qualitätsentwicklung in Lehre und Studium, Universität Potsdam)