Mit den Studierenden Potenziale interdisziplinärer Perspektiven erarbeiten

Ein mit zehn Menschen besetzter Bus hält und elf steigen aus.
Drei Wissenschaftler erklären das Phänomen.
Der Biologe: „Die müssen sich unterwegs vermehrt haben.“
Der Physiker: „Was soll’s. Zehn Prozent Messtoleranz müssen drin sein.“
Der Mathematiker: „Wenn jetzt einer einsteigt, ist der Bus leer.“  

Komplexe Probleme können nicht nur aus einer Disziplin heraus gelöst werden. Dies ist der Kerngedanke, der sich hinter dem Begriff Interdisziplinarität verbirgt. Und weil sich die Probleme einer globalisierten Welt komplex und kontextabhängig gestalten, ist interdisziplinäres Arbeiten unabdingbar. In der Wirtschaft fördert die interdisziplinäre Teamarbeit die Leistungsfähigkeit und Innovationskraft eines Unternehmens und in der Wissenschaft erweitern und erneuern interdisziplinäre Forscherteams ihr und unser Wissen. Selbst im Alltag verstehen wir es, die Vielfalt der Fähigkeiten und Kompetenzen des Einzelnen lösungsorientiert einzusetzen. Auch in der Lehre und im Studium werden interdisziplinäre Perspektiven gefordert und gefördert.

Interdisziplinarität bezeichnet die kooperative Nutzung und Weiterentwicklung von Ansätzen, Denkweisen oder Methoden verschiedener wissenschaftlicher Fachrichtungen. Interdisziplinarität beschreibt also die Zusammenarbeit verschiedener Disziplinen. In der interdisziplinären oder auch überfachlichen Forschung und Lehre heißt das, die Methoden und Denkweisen verschiedener Fachrichtungen zu nutzen, um ein komplexes Problem bzw. eine wissenschaftliche Fragestellung anzugehen, zu bearbeiten und bestenfalls zu lösen.

Birgit Frey und Prof. Dr. habil. Sebastian Lerch von der Ruhr-Universität Bochum geben Auskunft über einhergehende Begrifflichkeiten, die Planung von interdisziplinären Einheiten, die Integration derer in den Lehralltag und mögliche Einsatzszenarien: https://lehreladen.rub.de/lehrformate-methoden/interdisziplinaere-lehrformate/

Umfänglichere Beispiele, die weit über eine Veranstaltungssitzung hinaus gehen, sind zum Beispiel:

• Zusammenspiel von Geisteswissenschaften und Naturwissenschaften zum Themen: Wasser im Wandel
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Auf der Seite Lehrmuster der Ruhr-Universität Bochum sind sowohl komplette Module als auch Veranstaltungen oder einzelne Veranstaltungselemente einsehbar: https://lehrmuster.ruhr-uni-bochum.de/lehrmuster-suchen

In dem Projekt „Sustainable Futures“ wurde ein Blended-Learning-Szenario konzipiert, das teilnehmenden Studierenden ermöglichte, selbstständig in interdisziplinär zusammengesetzten Teams ein selbst gewähltes Thema der Nachhaltigkeit zu bearbeiten und OER inter- und transdisziplinär erstellen zu können: https://sustainablefutures.blogs.uni-hamburg.de (Universität Hamburg)