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Anlage des Jüdischen Friedhofs in Zasieki

Gräberfeld in Zasieki mit Fragmenten der Einfriedung
Foto: Anke Geißler-Grünberg
Gräberfeld des Jüdischen Friedhofs in Zasieki mit Fragmenten seiner Einfriedung
Dalet
Foto: OLF1.1. FrankRuhlLibre

Der jüdische Friedhof der Synagogengemeinde zu Forst befindet sich im polnischen Zasieki nördlich der Eisenbahnstation und in unmittelbarer Nähe einer Eigenheimsiedlung [GPS: 51.738907, 14.672225]. Die Einfriedung besteht aus einem einfachen Holzzaun, der an mehreren Stellen beschädigt ist bzw. ganz fehlt. Den Eingangsbereich markieren zwei hohe Betonpfeiler mit jeweils einer Gedenktafel. Eine mit europäischen Geldern finanzierte neuere Gedenktafel des Powiat Żarski befindet sich neben dem Eingang.

Bis auf wenige Ausnahmen befinden sich alle erhaltenen Grabanlagen im nördlichen Teil des Friedhofes. Hier liegt auch das reguläre Begräbnisfeld; den südwestlichen Rand des Friedhofs bildet das Grabfeld für Kinder. Der heutige Bewuchs mit Bäumen und Sträuchern lässt auf einen vormaligen Weg schließen, der das südliche vom nördlichen Begräbnisbereich auch optisch abtrennte.

Von den insgesamt 49 identifizierten Grabstätten konnten lediglich 19 namentlich zugeordnet werden. Von diesen sind seit der ersten Bestandsaufnahme des Friedhofs im Jahr 1992 aber nicht mehr alle Grabsteine erhalten. Lediglich vier Grabmale sind weitestgehend intakt. Das älteste bekannte Grab stammt aus dem Jahr 1895; der älteste erhaltene Grabstein ist dem 1901 verstorbenen Meyer Aron gewidmet.

Bemerkenswert und außergewöhnlich ist, dass sehr viele Grabanlagen durch Grabeinfassungen mit Abdeckplatten versehen wurden. Die Ausrichtung sämtlicher Gräber erfolgte gen Osten. Angelegt wurden sie in geraden Reihen. Eine für den Belegungszeitraum ab 1894 typische chronologische Belegung kann aufgrund des Zerstörungsgrades der Grabmale aber nur ansatzweise nachgewiesen werden.

Anke Geißler-Grünberg

 

Dalet
Foto: OLF1.1. FrankRuhlLibre