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Geschichte der Jüdischen Gemeinde in Fürstenfelde (Boleszkowice)

Wohnhaus in Boleszkowice
Foto: Michał Piasek
Wohnhaus der Vorkriegszeit in Boleszkowice

Zu Beginn des 19. Jh. war Fürstenfelde ein „offener Amts- und Marktflecken, ohne Mauern und Thore“ . Im Jahre 1801 gab es bereits 1.022 Einwohner, „darunter befanden sich zwei Judenfamilien mit 17 Individuen.“  Das ist die frühste bekannte Erwähnung von jüdischen Bewohnern in Fürstenfelde. Die jüdischen Bewohner mussten 12 Groschen „Judensschutzgelder“ an den Staat zahlen. Es sind weder ihre Namen, noch das Gewerbe bekannt, in dem sie tätig waren.

Im Jahre 1871 hatte Fürstenfelde bereits 2.191 Einwohner, davon 28 Juden.  Um 1875 muss der Einwohnerhöchststand erreicht worden sein (2.246). Ab diesem Zeitpunkt sank die Einwohnerzahl stetig bis auf 1.530 im Jahre 1939. Über im Ort lebende Juden gibt es keine Informationen mehr.

Nach dem Zweiten Weltkrieg und den Grenzverschiebungen im ehemaligen Osten Polens siedelten sich Polen aus den heutigen ukrainischen Regionen Volhynien und Podolien an. Der jüdische Friedhof wurde zum letzten Hinweis jüdischen Lebens in Boleszkowice.

Michał Piasek

 

Literatur und Internet

Friedrich W. A. Bratring: Beschreibung der gesamten Mark Brandenburg. Band 3: Die Neumark Brandenburg, Berlin 1809, S. 107-108.

Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihre Bevölkerung. Nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszählung vom 1. December 1871, bearb. und zusammengestellt vom Königlichen Statistischen Bureau, Bd. 2: Brandenburg, Berlin 1873, S. 118f.

 

Wirtualny Sztetl: Boleszkowice, URL: sztetl.org.pl/en/node/1315 [10.02.2022]