Anlage des Jüdischen Friedhofs in Trzemeszno Lubuskie
Der jüdische Friedhof von Trzemeszno Lubuskie befindet sich an einem zum Exerzierplatz führenden Waldweg, etwa 100 m von der Hauptstraße entfernt [GPS: 52.435558, 15.240541]. Ein Schild seitlich des ursprünglichen Zugangs verweist auf den Friedhof.
Seine Fläche beträgt etwa 0,4 ha; etwa 80 % der Friedhofsmauer aus Feldsteinen ist erhalten. Spuren eines Gebäudes gibt es jedoch nicht. Man erkennt aber deutlich die zentrale Friedhofsallee und die Anordnung der Gräber. Ihre Ausrichtung erfolgt in Ost-Westrichtung, wobei die hebräischen Inschriften gen Osten zeigen – und sich damit an der traditionellen Überlieferung orientieren.
Der Grabmalbestand weist große Lücken auf; erhalten sind noch ungefähr 100 Grabmale und Fragmente, die vorwiegend aus Sandstein gefertigt wurden. Grabmale aus Granit oder Marmor gibt es gar nicht. Mehrere Grabsteinsockel und drei Grabeinfassungen verweisen aber auf weitere Begräbnisse, die in Schermeisel stattgefunden hatten. Eine abseitig liegende kleine Grabeinfassung am östlichen Rand des Friedhofs deutet zudem darauf hin, dass sich hier ein abgetrenntes Grabfeld für Kinder befand.
Von 21 Findlinge konnten die meisten eindeutig als Grabmale identifiziert werden – sie stellen zugleich die ältesten des Friedhofs dar. Der älteste Grabstein ist dem 1787 gestorbenen Meir, Sohn des Jakob (Bel-Nr. 23) gewidmet.
Anke Geißler-Grünberg