Mit den Studierenden mal andere Zugänge zu fachwissen- schaftlichen Inhalten wählen

Theoretischer Hintergrund:

Eine wichtige Voraussetzung, um Lernziele und Lernaktivitäten möglichst ideal aufeinander abzustimmen und neben der Vermittlung fachlicher Inhalte auch die Entwicklung weiterer Kompetenzen zu fördern, ist es, die Lernvoraussetzungen der Studierenden bei der Planung und Durchführung von Lehre angemessen zu berücksichtigen. Zu diesen zählen beispielsweise Vorkenntnisse und Erfahrungen, Interessen, soziokulturelle Voraussetzungen, der Leistungsstand oder auch die Frage, welche Sozialformen dem Lernen und der Seminarathmosphäre am zuträglichsten sind.

Die Studierenden (besser) kennen lernen:

Um die Lerngruppe besser kennen und verstehen zu lernen, Einblicke in angewandte Lernstrategien und -methoden sowie die Studierenden hinsichtlich ihrer individuellen Bedürfnisse als auch mit Blick auf die Präferenzen bei der Zusammenarbeit mit anderen Studierenden im Seminar zu erhalten und die gewonnenen Kenntnisse  im weiteren Verlauf in die Gestaltung der eigenen Lehre einfließen zu lassen, bietet sich beispielsweise die Methode Gallery Walk an, bei der die Studierenden Plakate zu unterschiedlichen Aspekten wie den zuvor genannten oder auch zu Lernmethoden und unterstützenden (digitalen) Tools Plakate erstellen, diese im weiteren Verlauf der Sitzung erweitern und untereinander sowie mit Ihnen als Lehrperson in den Austausch kommen.

Weiterführende Links:

• Ausführliche Informationen zur Methode des Gallery Walks finden Sie hier!
• eine Anleitung, wie Sie einen Gallery Walk im digitalen Raum umsetzen können, finden Sie hier!

Lernen ist ein je individueller Prozess, der zugleich aber auch seminar- und fachspezifischen Anforderungen beeinflusst wird. Studierende entwickeln dabei im Laufe der Zeit eine Vielzahl für sie passender Strategien, um sich Zugang zu den fachwissenschaftlichen Inhalten zu verschaffen. Nicht selten werden diese Strategien von (digitalen) Tools unterstützt. Diese unterschiedlichen Zugänge sicht- und erfahrbar zu machen, indem unterschiedliche Stationen erstellt (und ggf. durch Sie als Lehrkraft erweitert) werden, kann Zentrum einer Sitzung werden. Idealerweise indem die Studierenden in Vorbereitung auf die Sitzung in Einzel- oder Gruppenarbeit Handouts zu bestimmten Lernstrategien und Tools erstellen, die als Lernangebote für die Sitzung dienen und den Kursteilnehmer*innen die Möglichkeit geben, sich im je eigenen Tempo mit den Inhalten auseinanderzusetzen. Die unterschiedlichen Stationen können hierbei beispielsweise auf Textlesestrategien, die Nutzung von KI, unterschiedliche Lernorte, unterstützende Tools oder auch die Alltags- und Semesterorganisation fokussieren. Im Anschluss an das Stationenlernen braucht es zudem einen Raum für den Austausch. Eine gut durchdachte Vorbereitung der Vorbereitungs-, Durchführungs- und Austauschphase ist dabei für den Erfolg der Sitzung konstitutiv. Die Ergebnisse können den Studierenden in der Folge zur Verfügung gestellt werden. Zugleich ermöglicht Ihnen das Stationenlernen Einblicke in die unterschiedlichen Zugangsweisen und bei entsprechender Passung die Möglichkeit, einzelne Strategien oder Tools im laufenden oder in den kommenden Semestern in der Lehre einzusetzen.

• Die Universität hat eine ausführliche Beschreibung der Methode Stationenlernen verfasst. Diese finden Sie hier!
• Die Universität hat eine Zusammenfassung der der Methode Stationenlernen inhärenten Potenziale aus lerntheoretischer Perspektive verfasst. Diese finde Sie hier!

Die raum-zeitliche Flexibilisierung von Präsenzlehre ist ein Mittel, Veranstaltungen für heterogene Zielgruppen zu öffnen. So können bspw. thematische-gebündelte Präsenzblöcke oder Off-Campus-Lernräume eine Flexibilisierung herbeiführen. Welche Formen der Flexibilisierung für bestehende Veranstaltungen möglich und umsetzbar sind, ist u.a. abhängig von der Art der Veranstaltung. Die Universität Bremen stellt unter dem Stichwort Lehre flexibilisieren eine Systematisierung vor, die sich an den Arten der Interaktion zwischen Lehrenden und Studierenden orientiert.

Besonders interessant sind diese zwei Umsetzungsvarianten:

Lehrende und Studierende erarbeiten Inhalte im Diskurs

Studierende erarbeiten sich Inhalte selbstständig (alleine oder in Gruppen)