Digitalisierung bewegt: Und zwar alle!
Liebe Leserinnen und Leser, liebe E-Learning-Interessierte
die Entwicklung in den letzten Monaten hat mich ein wenig überrascht: Nachdem im vergangenen Jahr die „Digitalisierung” in meiner Wahrnehmung ein dauerpräsentes Thema auch an der Universität Potsdam gewesen ist, hatte ich mit einer gewissen „Abkühlung“ gerechnet. Mein jetziger Eindruck ist aber der eines ungebremsten wachsenden Interesses an E-Learning und den Themen rund um die Digitalisierung der Bildung.
17 Ausgaben UP2date spiegeln die Entwicklung dieses Interesse seit über vier Jahren wieder. Auch die aktuelle Ausgabe mit Themen wie dem veränderten Urheberrecht seit März 2018, dem Aufbau bundesweiter Datenbanken zu Lehrkonzepten (auch mit Medieneinsatz) in der Hochschule, der Erstellung interaktiver Inhalte mit der Moodle-Erweiterung H5P und dem Nutzen von Wikis, einem Praxisbericht zur virtuellen Gruppenarbeit oder einer neuen Workshopreihe zum Thema E-Assessment zeigt, dass Digitalisierung bewegt – und zwar zunehmend!
Meine Idee zu dem ungebrochenen Interesse ist, dass erstens die Digitalisierung mehr und mehr als Teil von Lehrentwicklung begriffen wird und diese verstärkt Thema ist und zweitens nun die große Gruppe der sogenannten „Late Adopters“ in Bewegung kommt. Der Begriff der „Late Adopters“ oder „Late Majority“ entstammt dem sogenannten „Diffusionsmodell der Verbreitung von Neuerungen“ des Soziologen Everett M. Rogers: Demnach gäbe es eine Aufteilung der Nutzer*innen in vier Gruppen. Die „Innovators“ und „Early Adopters“ (16 % der potentiellen Nutzer*innen) und die „Early Majority“ (34%) bilden die erste Hälfte der zukünftigen Nutzer*innen. Die nächste große Gruppe ist mit „Late Adopters“ oder „Late Majority“ bezeichnet. „Late“ sollte man hier aber nicht einfach mit „spät“ gleichsetzen. Das bekommt schnell den Beigeschmack des „Nachzüglertums“. In der Literatur werden die „Late Adopters“ als Gruppe beschrieben, die beim Auftauchen von Neuerungen beobachtet, auswertet, reflektiert und erst dann handelt, wenn der Nutzen einer Innovation sichtbar geworden ist. Dagegen ist nichts einzuwenden und wir könnten diese Gruppe vielleicht statt „Late Adopters“ auch „Reflexive Adopters“ nennen.
Ausbau und Gestaltung von reichhaltiger Online-Angebote, Potentiale der Flexibilisierung und Individualisierung von Lehre gezielt einsetzen und die virtuellen Lehr-/Lernräume mit Seminarraum und Hörsaal verbinden. Für diese Szenarien sind Nutzen und Aufwand, Potentiale und Grenzen der Digitalisierung der Lehre heute gut bekannt.
„Wir wissen heute wie E-Learning geht, man muss es jetzt nur noch tun“ – dieser Satz war im letzten Jahr oft zu hören. Darin schwingt die Enttäuschung mit, dass der Einsatz digitaler Medien – über das Bereitstellen von PDFs hinaus – heute noch nicht zum Standard in Lehrveranstaltungen gehört. Aber Standards entwickeln sich durch Nutzung und da scheinen wir auf einem guten Weg zu sein. Oft muss man vielleicht aber auch einfach genauer hinschauen um das wahrzunehmen und einzuordnen, was bereits getan wird. Dazu möchte unser Newsletter beitragen und wir hoffen Ihnen auch mit dieser Ausgabe wieder lohnende Ein- und Ausblicke anbieten zu können.
Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen
Jörg Hafer
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