Nico Heitepriem - Strategische Landnutzung
Steckbrief
- Diplom Geoökologie, Abschlussjahr 2008
- Name des Arbeitgebers: agrathaer GmbH - strategische Landnutzung
- Zehn Berufsjahre im Bereich, seit 2019 bei agrathaer
Das Interview wurde im Mai 2020 geführt.
Über welches Thema hast du deine Abschlussarbeit geschrieben?
Der Titel meiner Diplomarbeit ist "Analyse zur Problematik sinkender Grundwasserstände in der Schorfheide – mit geostatistischen Methoden und GIS.“ Und das Thema meiner Doktorarbeitarbeit ist "Biodiversitätsmanagement für Immobilien. Strategie, Organisation und Umsetzung.“
Wo arbeitest du und was ist deine Aufgabe?
Als Innovationsmanager bei der agrathaer GmbH arbeite ich in verschiedenen Aufgabenbereichen. Ein großer Bestandteil meiner Arbeit sint die Koordination sowie operativ-praktische und wissenschaftliche Tätigkeiten für unterschiedliche Projekte. Der Schwerpunkt liegt auf der Entwicklung von Innovationen: Beispielsweise für ein nachhaltiges Waldmanagement oder die Entwicklung eines zukunftsfähigen Anbauverfahrens im Obstbau. Desweiteren gehören gutachterliche Aufgaben, das Förderprogramm Management für die Aktion Brandenburg sowie diverse inter- und transdisziplinäre Tätigkeiten im Rahmen der täglichen Projektarbeit zu meinem Aufgabenprofil.
Was hat dich an dem Job gereizt und wie bist du zu deinem Job gekommen?
Bereits im Grundstudium wusste ich, dass ich mehr möchte, als die Welt rein aus der naturwissenschaftlichen oder umweltplanerischen Perspektive zu analysieren und zu erforschen. Nachhaltigkeit und Transdisziplinarität haben mich früh inspiriert und letztlich motiviert, meine Vertiefung im Bereich Umweltmanagement und –ökonomie zu wählen. Als wissenschaftlicher Mitarbeiter und Promovend am Centre for Sustainability Management der Leuphana Universität in Lüneburg, hat sich mein Weg manifestiert. Nachhaltigkeitsmanagement, Innovationen sowie Landschafts- und Regionalmanagement wurden feste Bestandteile, nicht nur beruflich, sondern auch meines Privatlebens.
Welches sind die wichtigsten Fähigkeiten, die man für diese Arbeit mitbringen sollte?
Wie in vielen anderen Berufen, die man als GeoökologIn antritt, sollte man ein guter Netzwerker sein, unterschiedliche Perspektiven einnehmen können und letztlich seine sozialen Skills nicht vernachlässigen. Projekte zu managen heißt, mit sehr vielen Leuten zusammen zu arbeiten, die aus den verschiedensten Disziplinen kommen und diverse (eigene) Ansprüche und Erwartungen mitbringen. Hier erfolgreich zu agieren und zu kooperieren, bedeutet viel Fingerspitzengefühl mitzubringen und andere auch mit den eigenen Kompetenzen überzeugen zu können. Die teils hervorragende, methodische Ausbildung des Geoökologiestudiums der Uni Potsdam (z.B. in GIS oder Planungstools) kommt mir dabei oft zu Gute. Und auch meine Promotion im Bereich BWL und Sustainability Management hat meine Karriere unterstützt.
Kontakt
Dr. Nico Heitepriem, Innovationsmanager
Habt ihr Fragen zum Beruf an Nico Heitepriem? Dann könnt ihr ihn gerne kontaktieren: Link
Eindrücke von der Arbeit
Videobeitrag über die Bedrohung der Sanddorn-Ernte durch die Fruchtfliege. Brandenburg Aktuell, 17. September 2019.
Wie sieht eine typische Arbeitswoche bei dir aus?
Teamwork und individuelle Verantwortung gehören in jeden meiner Arbeitstage. Vor allem aber komme ich in meinem Beruf auch mal raus. Diese Abwechslung macht mich tatsächlich glücklich.
Was gefällt dir an deinem Beruf und was fordert dich am meisten heraus?
In einem inter- und transdisziplinaren Arbeitsfeld diverse Interessen unter einen Hut zu bringen, ist eine große Herausforderung, kann aber auch unheimlich Spaß machen. Vor allem, wenn man mit den richtigen KollegInnen und -partnerInnen in einem Boot sitzt.
Wie viel von dem erlernten Wissen aus deinem Studium brauchst du in deinem Job?
Geowissenschaften, Geoinformatik, Umweltplanung und die betriebswirtschaftlichen Grundlagen gehören immer noch in meinen Arbeitsalltag.
Wie denkst du rückblickend über dein Geoökologiestudium an der Uni Potsdam?
Die mathematisch-naturwissenschaftlichen Grundlagenfächer waren eine große Herausforderung zu Beginn des Studiums. Doch auch, wenn es anstrengend war, ist es rückblickend gut gewesen, diese Grundlagen zu legen. Denn damit bin ich in der Lage, eine systemische Sichtweise einnehmen zu können, die anderen, spezialisierten Studiengängen oft fehlt. Dies hervorzuheben, hat mir oft auch in meinen Bewerbungsverfahren einen Vorsprung vor Mitbewerbern verschafft.
Wenn du dir im ersten Semester einen Rat hättest geben können, welcher wäre das?
Überlegt euch gut, wo ihr eure Schwerpunkte im Master setzten wollt, sofern ihr diesen anstrebt und verliert dieses Ziel nicht aus den Augen. Meinen Traumberuf anzutreten, hat auch Mühen gekostet, aber es hat sich gelohnt. Und, geht lieber öfter zu den Vorlesungen als ich, das spart letztlich Zeit (Lernen) und Nerven (Prüfungsangst).
Hast du Tipps für unsere Studierenden für einen erfolgreichen Berufseinstieg?
Hebt genau das hervor, was andere vielleicht kritisieren würden: Wir sind keine Universalgenies, aber unser herausragendes Verständnis vom Großen und Ganzen - ist bei vielen zukunftsträchtigen Berufen im Bereich der Nachhaltigkeit - eines der wichtigsten Argumente, um andere von euch zu überzeugen.