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Titel: (Jüdische) Leben erzählen
Bild: Miriam Visaczki

Podcast (Jüdische) Leben erzählen: Biographische Werkstattberichte

Hervorgegangen aus dem gleichnamigen Forschungsprojekt von Prof. Dr. Grażyna Jurewicz, 2021–2023

Der Podcast „(Jüdische) Leben erzählen: Biographische Werkstattberichte“ dokumentiert eine gleichnamige Ringvorlesung, die im Wintersemester 2021/22 online stattgefunden hat und von der Juniorprofessur für Jüdische Religions- und Kulturgeschichte Mittel- und Osteuropas (16.–20. Jh.) veranstaltet wurde. Sie können hier Werkstattberichte von Autorinnen und Autoren monographischer Studien hören, die in jahrelanger, intensiver Beschäftigung mit den Hinterlassenschaften von Menschen jüdischer Herkunft deren Leben erforscht und zu Papier gebracht haben. Mit dem Ziel, aus der erfolgten biographischen Praxis für die künftige Biographieforschung zu lernen, bieten die Praktikerinnen und Praktiker des biographischen Genres erhellende Einblicke in die historiographischen und literarischen Aspekte ihrer Arbeit. Ihre Protagonistinnen und Protagonisten, zu denen unter anderem so einmalige Persönlichkeiten jüdischer Geschichte gehören wie Moses Mendelssohn, Rosa Luxemburg, Franz Kafka und Susan Taubes, verkörpern ein breites Spektrum jüdischer Erfahrungen in der Moderne. Eine biographische Erschließung solcher Erfahrungsräume stellt oft eine große Herausforderung dar. Multiple Identitäten, Mehrsprachigkeit, Transterritorialität, Exil, Flucht und Schoah sind nur einige Beispiele für Erfahrungen und Phänomene, deren ‚Biographierbarkeit‘ alles andere als einfach ist und die sich sogar – wie im Fall der Schoah – jeder Darstellbarkeit entziehen können. Bei der lebensgeschichtlich orientierten Erforschung und Schilderung dieser Phänomene bedarf es einer besonderen methodologischen Diskussion, zu der die Vortragenden im Rückblick auf ihre abgeschlossenen biographischen Projekte beitragen. Ihre Werkstattberichte machen deutlich, dass Biographie zu den schwierigsten historiographischen Genres gehört, dass sie aber gleichzeitig besondere Möglichkeiten für die historische Forschung im Allgemeinen und die Erforschung jüdischer Geschichte im Speziellen bereithält.

 

#1 Prolog: (Jüdische) Leben erzählen (Grażyna Jurewicz)

 

#2 Storytelling oder Lücken markieren? Nachdenken über den Umgang mit biographischem Quellenmaterial (Beatrix Borchard)

 

#3 Zwischen Intersektionalität und Internationalismus. Annäherung an Rosa Luxemburg (Ernst Piper)

 

#4 Kafkas Lebenswelt. Eine Recherche (Reiner Stach)

 

#5 Familienbiographie als literarisches Verfahren. Die Saga der Ölunternehmer Kahan aus Baku (Verena Dohrn)

 

#6 Moses Mendelssohn und Martin Buber: Biographie ohne Autobiographie? (Dominique Bourel)

 

#7 Salman Schocken. Topographien eines Lebens (Stefanie Mahrer)

 

#8 „Ich kann es nur chassidisch begreifen…“ – Jüdischsein in den Leben von Berthold und Salka Viertel (Katharina Prager)

 

#9 Geschichtsschreibung von unten? Franz Oppenheimer und die kulturanthropologische Biographieforschung (Claudia Willms)

 

#10 Niemandssprache. Itzik Manger – ein europäischer Dichter. Zum biographischen Textverfahren (Efrat Gal-Ed)

 

#11 Die Uhr, die noch tickt. Von Subjekten und Objekten in der Biographieforschung (Jacques Picard)

 

#12 Shamanistic Voyages. Rückblick auf die Entstehung einer intellektuellen Biographie über Susan Taubes (Christina Pareigis)

 

#13 Die Tücken des Archivs: Zur Biographie Friedrich Pollocks (Philipp Lenhard)

 

#14 Hildesheimer „biographieren“: Werkstatt – Expedition – Labor (Stephan Braese)

 

#15 „Ich gehöre nirgendwo hin, denn ich bin anderswoher“: Konstellationen von Biographie und Science-Fiction bei Stanisław Lem (Alfred Gall)

 

#16 Epilog: Poetik der Biographie (Angela Steidele)

Titel: (Jüdische) Leben erzählen
Bild: Miriam Visaczki