Diversitätssensible Sprache
Sprache und Diskriminierung stehen in engem Zusammenhang. Sprache kann diskriminierend sein und abwertende Sichtweisen auf bestimmte gesellschaftliche Gruppe (unbewusst) reproduzieren. Denn über lange Zeit haben sich Machtverhältnisse auch in den Sprachgebrauch eingeschrieben und bestimmte Begriffe wurden und werden explizit genutzt, um Menschen als minderwertig zu charakterisieren. Oft sind uns die problematischen Konnotationen von Begriffen gar nicht bewusst und es bedarf einer aktiven Auseinandersetzung und der Bereitschaft, diskriminierungssensibel mit Sprache umzugehen. Gleichzeitig spielt Sprache eine wichtige bestärkende Rolle im Kontext von Diskriminierung. Etwa wenn marginalisierte Gruppen sich Begriffe aneignen und selbstbewusst politische Selbstbezeichnungen wählen und deren Verwendung einfordern. Nicht allen Menschen sind alle Begriffe, die im Kontext von Antidiskriminierung verwendet werden, vetraut. Zudem ändert sich dieser Sprachgebrauch stetig, so wie sich die Debatten um gesellschaftliche Machtverhältnisse immer weiter entwickeln und neu verhandelt werden. Auch wenn manche Begriffe vielleicht im ersten Moment sperrig oder ungewohnt erscheinen, sie ermöglichen uns, die Welt anders zu denken und bisher gewohnte Strukturen und Weltbilder zu hinterfragen. Nicht zuletzt ermöglichen sie es uns, Menschen respektvoll zu bezeichnen und eine Sprache zu wählen, die inklusiv ist und alle mit einschließt.
Informationsmaterial zu Sprache
- „Sag mal!“
von Anna Schulze über Sprache und Klasse im Fluter Magazin
Weiterführende Literatur
- Susan Arndt, Antje Hornscheidt: Afrika und die deutsche Sprache. Unrast Verlag 2018.
- Susan Arndt, Nadja Ofuatey-Alazard (Hg.): "Wie Rassismus aus Wörtern spricht: (K)Erben des Kolonialismus im Wissensarchiv deutsche Sprache. Ein kritisches Nachschlagewerk.", Unrast Verlag 2011.