Zwischenkriegszeit und Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg am Neuen Palais
Nach dem Ersten Weltkrieg versetzte die 1927 gegründete preußische „Verwaltung der Staat-lichen Schlösser und Gärten“ das Neue Palais als Museumsschloss in den Zustand der friderizianischen Zeit zurück. Im nördlichen Commun waren bereits ab 1921 Beamte der Höheren Polizeischule untergebracht. Später zogen Potsdamer Bürger in die hier eingerichteten Wohnungen. Das südliche Commun wurde nach 1933 für die Bedürfnisse der Führerschule des Reichsarbeitsdienstes umgebaut. Der Marstall beherbergte zwischen 1919 und 1945 in kurzer Abfolge unter anderem Post, Polizei und ab 1937 die Flugsicherungsschule der Luftwaffe. Anlässlich der Olympischen Spiele 1936 wurden die Fassaden der Communs renoviert. Im Zweiten Weltkrieg blieb das Schlossareal von alliierten Bombenangriffen lange verschont. Sogar die „Nacht von Potsdam“ vom 14. auf den 15. April 1945, in der fast 1 800 Tonnen Bomben auf die Innenstadt fielen, überstand das Neue Palais unbeschadet. Erst die Kampfhandlungen der letzten Kriegstage hinterließen ihre Spuren. Der Theaterflügel des Schlosses und die Kolonnade wurden stark beschädigt, das südliche Commun brannte vollständig aus. Das nördliche Commun wurde von Granatwerfern getroffen, blieb in seiner Substanz aber erhalten.