Die Entwicklung des Areals nach 1945
Die noch bestehenden Gebäude dienten nach 1945 zunächst der sowjetischen Armee als Unterkunft. 1949/50 war hier eine Volkspolizeibereitschaft stationiert. Die auf dem Gebiet von Eiche liegenden Bauten wurden zwischen 1956 und 1990 von Einheiten der Nationalen Volksarmee genutzt und bilden heute die Havellandkaserne der Bundeswehr. Im westlichen Teil der Anlage auf Golmer Gebiet wurde im Juni 1951 die „Schule des Ministeriums für Staatssicherheit“ errichtet, die ‒ mit unterschiedlichen Bezeichnungen ‒ bis 1990 eine zentrale Ausbildungsstätte für Mitarbeiter des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) der DDR darstellte. Der Komplex, auf dem sich der gesamte Alltag der „Kursanten“ und Offiziere abspielte, war von der Außenwelt weitgehend abgeschirmt. Neben einem Ambulatorium und Einrichtungen für die Kinderbetreuung gab es eine Turnhalle, ein Schwimmbad und ab 1969 auch eine eigene Gaststätte, die in der wiederaufgebauten ehemaligen Fahrzeug- und Gerätehalle (Haus 8) eingerichtet wurde. Seit 1980 existierte zudem eine eigene Tankstelle. Mit der Zeit dehnte sich das Areal nach Westen aus. Unter anderem entstanden hier drei Wohnheime (Haus 15, 16, 17). Alle Vorgänge auf dem Gelände unterlagen der absoluten Geheimhaltung. Die Einrichtungen in Golm tauchten daher auch nicht im Hochschulregister der DDR auf und waren dem Minister für Staatssicherheit direkt unterstellt.