Die Akademie für Staats- und Rechtswissenschaft
Im Lehrplan der DASR nahm die Vermittlung marxistischleninistischer Theorien eine zentrale Rolle ein. Zahl und Dauer der Studiengänge, deren Ziel die Ausbildung von „Diplom- Staatswissenschaftlern“ war, nahmen im Laufe der Zeit zu. Der Bau der Berliner Mauer im August 1961 machte aus dem Areal der Akademie ein abgeriegeltes Terrain: Teile des Babelsberger Parks galten als Grenzgebiet, die Gebäude am Griebnitzsee wurden durch einen „Todesstreifen“ gegen die südlich gelegene West-Berliner Enklave Steinstücken abgeschirmt. Der an der Bahnstrecke Berlin-Potsdam befindliche Bahnhof war als Grenzbahnhof streng bewacht und durch eine Mauer vom Akademiegelände abgeteilt. Nur Mitarbeiter und angemeldete Gäste durften das Gelände betreten. Lediglich einmal wurde der Weltöffentlichkeit Einblick gewährt, als 1981 in den Räumen des ehemaligen DRK-Präsidiums Szenen des Films „Mephisto“ gedreht wurden, in dem Klaus Maria Brandauer und Rolf Hoppe als Hauptdarsteller mitwirkten. Bis Ende 1988 durchliefen mehr als 34.000 Studierende die Einrichtung, die 1973 nach dem Tod Walter Ulbrichts in „Akademie für Rechtsund Staatswissenschaft der DDR“ umbenannt und Ende 1990 unter dem Namen „Hochschule für Recht und Verwaltung“ abgewickelt wurde. Nur zwei Sektionen gingen 1991 als Fachbereich Rechtswissenschaft in der Brandenburgischen Landeshochschule (vorher: Pädagogische Hochschule „Karl Liebknecht“) auf.