Klettern und Sichern im Gelände - Neuer Masterkurs für die Geoökologie
"Seilwurf!" schallt von der oberen Etage des Rutschterminals im Potsdamer Volkspark. Hier und an weiteren Übungsorten drinnen und draußen fand in diesem Semester erstmalig der Kurs "Klettern und Sichern im Gelände" statt. Als Teil des Mastermoduls "Datenerhebung im Gelände" können Studenten des Master-Studiengangs Geoökologie neben Vorträgen zu aktuellen umweltwissenschaftlichen Messmethoden und einer hydroökologischen Geländeübung hierbei auch selbst Hand anlegen: In praktischen Übungen werden Grundlagen des Umgangs mit dem Seil, Sicherungs- und Rettungstechniken vermittelt.
"Die Arbeit im Gelände ist und bleibt ein wesentlicher Teil unseres Verständnisses der Geoökologie", erklärt dazu Dr. Till Francke, der den Kurs zusammen mit Co-Trainer Marius Lauer leitete. "Dass es dabei nicht immer auf asphaltierten Wegen abläuft, dürfte spätestens dann klar sein, wenn man z.B. an Aufgaben wie Vogelberingungen, Kartieren von Flechten in Felswänden, die Installation von Messgeräten an schwerzugänglichen Orten oder auch den Zustieg zu Untersuchungsobjekten im Gebirge denkt." Die Kursinhalte deckten folglich eine Reihe von Techniken ab, die Grundlagen für Sicherungstechniken schaffen, in Zugangsstrategien einführen und die persönliche Eignung für derartige Tätigkeiten erfahren lassen. Wer hierbei sein Talent entdeckt hat, kann nun mit geeigneten Kursen tiefer - oder höher - in die Seilzugangstechniken einsteigen. Und auch einige, die die Höhenangst bisher eher zurückgehalten hat, haben sich ein Stück weitergewagt, Verantwortung für andere übernommen und komplexe praktische Aufgaben gelöst. "Die Kursteilnehmer sind jetzt in der Lage, mich aus einer Gletscherspalte zu ziehen. Und weil wir zusammen auch viel Spaß hatten, würden sie das wohl auch tun", ist Till Francke zumindest überzeugt.