Diversity Woche 2021
Diversity Woche vom 29.11. - 03.12.2021
Unter dem Motto "Vielfalt gestalten" findet vom 29.11. bis 03.12.2021 zum ersten Mal die DIVERSITY WOCHE an der Universität Potsdam statt.
Das Koordinationsbüro für Chancengleichheit lädt hierzu alle Studierenden, Lehrenden und Mitarbeitenden der Hochschule sowie alle interessierten Personen herzlich ein, sich mit den Themen Chancengleichheit, Antidiskriminierung und der Vielfalt in der Gesellschaft und an unserer Hochschule näher auseinanderzusetzen und zu informieren.
Zahlreiche Expert*innen aus Wissenschaft und Praxis, davon Einige von der Universität Potsdam, gestalten das umfangreiche Programm.
Die Veranstaltungen möchten Denkimpulse geben, Fragen aufwerfen, informieren und vor allem zum Austausch und Wissenstransfer unter allen Interessierten beitragen. Was verbinden wir mit Vielfalt und wie können wir Barrieren und Benachteiligungen an der Hochschule abbauen?
Wir freuen uns auf Ihre Anmeldung und Teilnahme sowie spannende Beiträge!
Das ganze Programm sowie Informationen zur Anmeldung finden Sie weiter unten.
Programm zur Diversity Woche 2021
Montag 29. November 2021
Koloniale Kontinuitäten im Park Sanssouci. Diskurse, Hintergründe & Aufarbeitung.
Vortrag und digitaler Rundgang von Postcolonial Potsdam
Vortrag und digitaler Rundgang | 12:00 - 14:00 Uhr | Campus Am Neuen Palais | Haus 8, Raum 1.08.0.58
Postcolonial Potsdam ist eine Arbeitsgruppe, die sich mit Spuren der deutschen und preußischen Kolonialgeschichte und dem postkolonialen Schweigen im heutigen Potsdam beschäftigt. Skulpturen, Gemälde und botanische Arten in der Potsdamer Schloss- und Gartenlandschaft sind mit der preußischen und deutschen Kolonialgeschichte verbunden. Diese Orte beheimaten Traditionen und Praktiken, die hier in Potsdam oft unbekannt sind. Die Geheimnisse, die sie bewahren, und die mit ihnen verbundenen Geschichten werden oft ignoriert, weil sie nicht in die Vorstellungen der deutschen Geschichtsschreibung und der preußischen Identität passen. Aber mit dieser Geschichte geht die Verantwortung einher, die koloniale Vergangenheit anzuerkennen und ihre Bedeutung in der Gegenwart zu verstehen.
Wir sind seit 2014 in Potsdam aktiv und versuchen, diese Orte und Objekte in einen Kontext zu setzen, um unsichtbare Teile der Geschichte in unseren Blogbeiträgen, Stadtführungen, Webprojekten und Veranstaltungen sichtbar zu machen. Dies soll dazu dienen, Diskussionen darüber zu eröffnen, wie mit den Hinterlassenschaften traumatischer Geschichten kolonialer Ungerechtigkeiten verantwortungsvoll umgegangen werden kann.
Der Vortrag umfasst einen digitalen Rundgang durch den Park Sanssouci selbst. Die Präsentation erfolgt in Bild und Ton über eine Dauer von zwei Stunden. Betrachtet werden die Geschichten zu den Objekten, geleitete Thesen und Interpretationen, sowie die Betrachtung gesellschaftlicher Entwicklungen. Wir möchten nicht nur informieren, sondern vor allem debattieren und reflektieren und laden daher alle Beteiligten zur aktiven Diskussion und zum Erfahrungsaustausch ein.
Zur Anmeldung
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Auftakt Inklusionscafé – Gespräche auf Augenhöhe
Achtung: Die Veranstaltung findet nicht wie geplant im Nil Veranstaltungsraum statt und wurde auf das Frühjahr 2022 verschoben.
Das Inklusionsteam der Universität Potsdam lädt erstmals zu einem regelmäßig stattfindenden Inklusionscafé ein. In gemütlichem Ambiente können Menschen mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen mit anderen Betroffenen aus der Hochschullandschaft ins Gespräch kommen. Der persönliche Austausch und die Erfahrung anderer können helfen Barrieren und Probleme im Arbeitsalltag und im Privatleben besser zu bewältigen.
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Podiumsdiskussion - Diversität an der Hochschule
Podiumsdiskussion | 17:00 - 18:30 Uhr | Online via Zoom
Gäste: Dr. Margrit E. Kaufmann, Nathalie Schlenzka und Dr. Isabell Lisberg-Haag
Moderation: Prof. Linda Juang
Die Veranstaltung wird mit einem Grußwort von Prof. Dr. Barbara Höhle, Vizepräsidentin für Forschung, wissenschaftlichen Nachwuchs und Chancengleichheit der Universität Potsdam, eröffnet.
Diversität wird in Deutschland von Hochschulen zunehmend als wichtiges Thema anerkannt. Die Universität Potsdam durchläuft aktuell das zweijährige Diversity Audit „Vielfalt gestalten“ des Stifterverbands, bei dem eine hochschulweite Diversitätsstrategie entwickelt wird. Hierbei sollen die Diversität aller Hochschulangehörigen – Studierende und Beschäftigte – in den Blick genommen und Instrumente und Maßnahmen konzipiert werden, die die Universität Potsdam zu einem guten Lern- und Arbeitsort für alle machen.
Doch was bedeutet Diversität im Hochschulkontext und welche Strategien und Ansätze gibt es? Was muss sich konkret ändern und wie lässt sich eine bloße Vermarktung von Diversität als Imagekampagne verhindern? Wie können wir Diversitätsarbeit intersektional denken? Und welche Rolle spielt der Diskriminierungsschutz? Diese und weitere Fragen möchten wir mit unseren Gästen und mit dem Publikum diskutieren.
Dr. Margrit E. Kaufmann begleitet als Wissenschaftliche Expertin für Diversity seit 2009 die Bremer Universität in ihren Diversity Prozessen und leitet Projekte zur Diversitätsorientierung beim Lehren-Lernen sowie zur Diversifizierung des Mittelbaus. Sie ist Bremen Senior Researcher am Institut für Ethnologie und Kulturwissenschaft der Universität Bremen und forscht und lehrt hier insbesondere zu Critical Diversity, Intersektionalität & Antidiskriminierung, Migration & Gesundheit und zur sozialen Öffnung von Organisationen (bspw. "Intersectionality Matters! Zur Bedeutung intersektioneller kritischer Diversity Studies für die Hochschulpraxis“, in Darowska, L. (Hg.): Diversity an der Universität. Diskriminierungskritische und intersektionale Perspektiven auf Chancengleichheit an der Hochschule. Bielefeld: transcript, 53-83).
Nathalie Schlenzka ist seit 2011 Referentin für Forschung bei der Antidiskriminierungsstelle des Bundes. Dort ist sie vor allem für die Erstellung der Berichte der Antidiskriminierungsstelle des Bundes an den Bundestag sowie unterschiedliche Forschungsprojekte zuständig. In den letzten Jahren hat sie sich u.a. mit Fragen von Diskriminierung an Hochschulen, der frühkindlichen Bildung und im Arbeitsleben befasst. Auch berät sie Institutionen, die Dienstvereinbarungen oder Richtlinien zum Diskriminierungsschutz erlassen wollen. Zuvor war sie langjährig als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Bereich der Migrations- und Integrationsforschung am Berliner Institut für Vergleichende Sozialforschung/Europäisches Migrationszentrum sowie an der Alice Salomon Hochschule in Berlin tätig. Ihr Studium der Politikwissenschaft hat sie an der Freien Universität Berlin absolviert.
Dr. Isabell Lisberg-Haag auditiert seit 2015 zum Thema Diversity. Die promovierte Historikerin leitet seit 20 Jahren eine Agentur für Wissenschaftskommunikation und berät deutsche Hochschulen zu den Themen strategische Kommunikation, Internationalisierung und wissenschaftlichen Nachwuchs. Als Erstakademikerin liegt ihr das Thema „Erste Generation an der Hochschule“ am Herzen, dazu schult sie Promovierende, Postdocs und Lehrende.
Linda Juang ist Professorin am Lehrstuhl für Inklusionspädagogik an der Universität Potsdam. Sie beschäftigt sich mit der Frage, wie sich Einwanderungserfahrungen auf die Entwicklung und Anpassung von minorisierten Jugendlichen im schulischen, familiären und gesellschaftlichen Kontext auswirken. Ihre Forschungsprojekte wurden von der Deutschen Forschungsgemeinschaft, der Humboldt-Stiftung und dem U.S. National Institute of Health gefördert. Sie organisiert eine alle zwei Jahre stattfindende internationale wissenschaftliche Konferenz über Cultural Diversity, Migration, and Education in Potsdam.
Bei der Veranstaltung wird es Live-Untertitel von Schriftdolmetscher*innen geben.
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Lesung mit Mohamed Amjahid "Der weiße Fleck – Eine Anleitung zu antirassistischem Denken"
Moderation: Derya Binışık
Lesung und Gespräch | 19:30 - 21:00 Uhr | Online via Zoom
Achtung! Die Lesung findet nicht wie geplant im Filmmuseum Potsdam statt.
Struktureller Rassismus, weiße Privilegien und Andersmachung von verletzbaren Minderheiten – die Debatte der vergangenen Monate hat gezeigt, wie stark diese Themen die Gesellschaft polarisieren. Und auch wenn das Bewusstsein für die Ungleichheit in unserem Land gewachsen ist: Rassistisches Denken ist nach wie vor tief in uns allen verankert – und doch unsichtbar für die weiße Mehrheitsgesellschaft. Diese blinden Flecken will Mohamed Amjahid in seinem Buch auflösen. Er beschreibt dabei nicht nur, wie das System weißer Privilegien wirkt, sondern zeigt auch ganz konkret, wie wir unseren Rassismus verlernen können, um dem Ziel einer friedlichen, gerechten und inklusiven Gesellschaft gemeinsam näher zu kommen.
Mohamed Amjahid, 1988 in Frankfurt a. M. geboren, ist politischer Journalist, Buchautor und Moderator. Er war Redakteur beim ZEITmagazin, wurde unter anderem mit dem Alexander-Rhomberg-Preis und dem Henri-Nannen-Preis ausgezeichnet. Er ist Fellow im Thomas-Mann-House in Los Angeles. Für sein Sachbuch-Debüt „Unter Weißen. Was es heißt, privilegiert zu sein“ hat Amjahid viel Aufmerksamkeit bekommen. Er lebt in Berlin.
Derya Binışık [sie/ihr] hat Politik- und Kulturwissenschaften an der FU Berlin und in Frankfurt Oder studiert. Als politische Bildnerin hat sie die Themen Rassismus, Rechtspopulismus und Diskriminierung mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen bearbeitet. Im Moment beschäftigt sie sich als Referentin für Feminismus am Gunda-Werner-Institut vor allem mit Themen der reproduktiven Gerechtigkeit.
Zur Anmeldung
Dienstag 30. November 2021
Gesundheit und Wohlbefinden – (k)ein Thema für „echte“ Männer?
Workshop | 10:00 - 12:00 Uhr | Online via Zoom
Achtung! Der Workshop fällt leider aus.
Viele tiefsitzende Stereotype, wie ein „richtiger Mann“ oder „echter Kerl“ zu sein, verhindern häufig einen achtsameren Umgang von Männern mit ihrem Körper und ihren Bedürfnissen. Männern wird in den Medien und auch im privaten Rahmen häufig ein schlechtes Gesundheitszeugnis ausgestellt. Doch den meisten Männern ist ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden wichtig - Männer sind keine „Gesundheitsmuffel“. Dennoch, im beruflichen Alltag oder im Homeofficestress gehen viele gute Vorsätze manchmal unter. Auch in herausfordernden Lebensphasen, beim Berufseintritt, Jobwechsel, bei Vaterschaft, eigenen Erkrankungen, Trennung oder Vorbereitung auf die Nacherwerbsphase stellen sich viele Fragen. In einen kurzen Einstiegsinput erläutert Thomas Altgeld ein paar Vorurteile zum männlichen Gesundheitsverhalten, schaut sich das Gesundheits- und Krankheitsverhalten von Männern, auch in Pandemiezeiten, genauer an und gibt Hinweise auf Ressourcen und Handlungsmöglichkeiten, die man(n) so hat. Darüber hinaus bietet der Workshop viel Raum für Austausch und Fragen zu allen möglichen Gesundheitsthemen von Männern. Der Workshop richtet sich deshalb ausschließlich an männliche Teilnehmende.
Thomas Altgeld (geb. 1963), Diplom Psychologe, Geschäftsführer der Landesvereinigung für Gesundheit und Akademie für Sozialmedizin Niedersachsen e.V; Arbeitsschwerpunkte: Systemische Organisationsentwicklung und -beratung, gesundheitliche Chancengleichheit, Männergesundheit, Mitautor des Männergesundheitsberichtes des Robert-Kochinstitutes 2014, Vorsitzender des Bundesforums Männer – Interessenverband für Jungen, Männer und Väter e.V., Berlin und Projektleiter der Männergesundheitsprojektes www.mann-was-geht.de.
Die Veranstaltung ist ein Angebot des Betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM).
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Achtsamkeit und Selbstfürsorge
Workshop | 10:00 - 12:00 Uhr | Online
Gesundheitliche Beeinträchtigungen können jede*n treffen. Manchmal bestehen sie von Geburt an, oft sind sie nur vorübergehend, einige begleiten uns ein Leben lang. Dieser Workshop zeigt Möglichkeiten auf, wie es gelingt durch eine achtsame Lebensführung besonders förderliche Verhaltensmuster zu entwickeln, die helfen, die eigenen Ziele und Wünsche im Leben zu erreichen und innere und äußere Barrieren zu überwinden.
Die Veranstaltung ist ein Angebot des Hochschulsports.
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Empowerment & Diversity: Wieviel kritisches Bewusstsein brauchen wir?
Interaktive Vorlesung mit Dr. Amma Yeboah
Interaktive Vorlesung | 14:30 - 16:30 Uhr | Online via Zoom
An deutschen Universitäten werden Ideen und Konzepte von Gleichberechtigung, Diversität und Inklusion zunehmend verhandelt. Empowerment zentriert Kompetenzen für rassismuskritisches Denken und Handeln, sowie gegen Diskriminierung und willkürliche Normsetzungen. Welche Rolle Empowerment in den universitären Strukturen spielen kann, und welche Bedeutung Empowerment für Diversität hat, wird in dieser interaktiven Vorlesung exploriert. Kernfragen der gemeinsamen Erkundung im Rahmen dieser Veranstaltung lauten: Wie divers wären wir gerne? Wann gilt Diversität als divers, wann als inklusiv? Kann Diversität auch ohne Empowerment erreicht werden?
Die Veranstaltung richtet sich an Hochschulangehörige aus Lehre, Forschung, Studierendenschaft, Verwaltung und Technik, sowie die interessierte Öffentlichkeit, die sich über die Zusammenhänge von Diversität, Empowerment, Rassismus und Diskriminierung, sowie über diesbezügliche Strategien für eine gleichberechtige und inklusive Hochschule informieren und austauschen möchten. Der Vortrag findet in deutscher Sprache statt, Diskussionsbeiträge können gerne auch in englischer Sprache eingebracht werden.
Dr. Amma Yeboah ist Psychodynamische Supervisorin und Fachärztin für Psychiatrie & Psychotherapie mit dem Schwerpunkt geschlechterspezifische, psychiatrisch psychotherapeutische Versorgung. Als Dozentin an diversen Universitäten fokussiert sie intersektionale Perspektiven in der Medizin mit Schwerpunkt auf Geschlecht, Rassismus und sozioökonomischer Status. Gesellschaftspolitisch interessiert sich Amma Yeboah für die Auswirkungen von Dominanzstrukturen auf die kollektive Psyche.
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Rassismus(kritik) in der Wissenschaft
Vortrag von Prof. Dr. Karim Fereidooni
Moderation: Dr. Anna Aleksandra Wojciechowicz
Vortrag mit Diskussion | 17:00 - 18:30 Uhr | Online via Zoom
In seinem Vortrag mit dem Titel „Rassismus(kritik) in der Wissenschaft“ geht Prof. Dr. Karim Fereidooni auf die an ihn herangetragene (rassismusrelevante) Kritik – im Hochschulkontext – während der Durchführung und Ergebnispräsentation seiner rassismuskritischen Dissertation ein. Das Ziel dieses Vortrags besteht darin, die an Professor Fereidooni herangetragene Kritik an seiner rassismuskritischen Forschungsarbeit zu diskutieren und hieraus Erkenntnisse für eine reflexive und kritische Rassismusforschung abzuleiten. Ein weiterer Fokus des Vortrags besteht darin, die folgende Frage zu beantworten: „Warum ist es nach wie vor schwierig, über Rassismus(erfahrungen) in der Wissenschaft zu sprechen?“
Prof. Dr. Karim Fereidooni ist Juniorprofessor für Didaktik der sozialwissenschaftlichen Bildung an der Ruhr-Universität Bochum. Seine Arbeitsschwerpunkte sind: Rassismuskritik in pädagogischen Institutionen, Schulforschung und Politische Bildung in der Migrationsgesellschaft und Diversitätssensible Lehrer*innenbildung. Weitere Informationen auf http://www.sowi.rub.de/sowifd/ und http://www.karim-fereidooni.de/
Darüber hinaus berät Prof. Dr. Karim Fereidooni die Bundesregierung in dem Kabinettsausschuss der Bundesregierung zur Bekämpfung von Rechtsextremismus und Rassismus sowie im Unabhängigen Expert*innenkreis Muslimfeindlichkeit des Bundesministeriums des Innern, für Bau und Heimat. Ferner berät Professor Fereidooni das Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen des Nationalen Aktionsplans Integration zum Thema Integration durch Bildung. Auf Einladung von Bundeskanzlerin Merkel hat Professor Fereidooni den 13. Integrationsgipfel der Bundesregierung am 09.03.2021 mit einer Keynote zum Themenfeld „Diversität gestalten, Teilhabe und Partizipation fördern: Erfolgsfaktoren für Zusammenwachsen und Zusammenhalt“ eröffnet.
Bei der Veranstaltung wird es Live-Untertitel von Schriftdolmetscher*innen geben.
Mittwoch 01. Dezember 2021
Was bedeuten die gesamten Buchstaben unter dem Regenbogen und warum müssen wir uns damit beschäftigen? - LGBTQIA+
Workshop mit Viviane Triems und Nahida Parvin Zarin
Workshop | 10:00 - 12:00 Uhr | Online via Zoom
Achtung! Der Workshop findet nicht wie geplant am Campus Griebnitzsee statt.
Die Veranstaltung ist bilingual (deutsch/englisch).
LGBTQIA+; was bedeutet das überhaupt? So viele Buchstaben werden aneinander gereiht und viele können noch nichts damit anfangen. Warum ist es überhaupt wichtig, dass jeder einzelne Buchstabe genannt wird? Was ist dieses „cis“ von dem alle zur Zeit sprechen?
Die queere Community ist endlich in den allgemeinen Sprachgebraucht eingetaucht, ist laut, offen und bunt. Mit meinem Vortrag möchte ich euch einladen das wording in der queeren Community und darüber hinaus zu verstehen. Ebenso freue ich mich über anschließende Fragen von euch. Diese Veranstaltung ist fehlerfreundlich, aber sprachsensibel.
What do all the letters under the rainbow mean and why do we need to address them? - LGBTQIA+
LGBTQIA+; what does it even mean? So many letters are strung together and many still can't do anything with it. Why is it even important that each letter is named? What is this "cis" that everyone is currently talking about?
The queer community is finally immersed in common language use, is loud, open and colorful. With my talk I would like to invite you to understand the wording in the queer community and beyond. Likewise, I welcome questions from you afterwards. This event is error-friendly, but language-sensitive.
Die Veranstaltung ist ein Angebot des AStA.
Die Anmeldung erfolgt unter: gepouastauppde
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Offene Sprechstunde - Der Career Service, die studentischen Berater:innen für Barrierefreiheit und UPride stellen sich vor!
Beratung | 14:00 - 15:00 Uhr | Online via Zoom
Für nen juten Job…
Als Career Service der Universität Potsdam unterstützen wir Studierende schon während ihres Studiums bei der persönlichen Berufsorientierung sowie beim Übergang von der Hochschule in die Arbeitswelt. Wir sind ein Teil des Zentrums für Qualitätsentwicklung in Lehre und Studium (ZfQ) und bilden eine Brücke zwischen Uni und Praxis. Ein wichtiger Bestandteil unseres bunten Repertoires ist das Programm „Mentoring Plus für Studentinnen“, das wir in enger Kooperation mit der Potsdam Graduate School und dem Koordinationsbüro für Chancengleichheit jährlich anbieten.
Menschen mit Fragen zu unseren Angeboten, Mentoring-Interessent*innen und einfach nur Neugierige sind herzlich zu unserer offenen online Infostunde eingeladen.
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Keine Zeit am 1.12. vorbeizuschauen? Mehr Infos zum Career Service gibt es hier: www.uni-potsdam.de/career-service
Offene Sprechstunde der studentischen Berater:innen für Barrierefreiheit
Gesundheitliche Beeinträchtigungen, sowohl körperlicher als auch psychischer Natur, können einen erheblichen Einfluss auf den Studienalltag haben. Manchmal sind sie schon zu Beginn des Studiums bekannt, manchmal treten sie auch erst im laufendem Studium auf und in beiden Fällen gibt es Möglichkeiten und Wege, den Studienalltag auf die individuellen Möglichkeiten der:des Betroffenen anzupassen.
Die studentischen Mitarbeiter:innen des Beauftragten für Studierende mit Behinderung/chronischer Krankheit beraten anlässlich der Diversity Woche in einer Sondersprechstunde alle interessierten Studierenden zur Vereinbarkeit von Studium und Beeinträchtigung.
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Offene Sprechstunde der queeren Hochschulgruppe UPride
UPride ist die queere Hochschulgruppe in Potsdam. Gut vernetzt an der Uni und in der Stadt, sind wir für alle queeren Belange an den Hochschulen da. Du wolltest schon immer mal an einer unserer Veranstaltungen teilnehmen? Uns kennen lernen? Oder hast noch nie von uns gehört und bist jetzt neugierig geworden? Dann komm dazu und sprich direkt mit einem Mitglied.
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Mehr Infos zu UPride gibt es hier: www.facebook.com/UPrideUniPotsdam
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Vielfalt gestalten – Diversitymanagement in der Gesundheitsförderung und –versorgung
Vortrag | 16:00 - 17:00 Uhr | Online via Zoom
Gesundheit ist nicht nur eine Frage von Geschlecht, sondern wird auch von anderen Vielfaltsdimensionen bestimmt, insbesondere Alter, soziale Lage, kultureller Hintergrund und sexuelle Orientierung. Die Lebenserwartung in Deutschland korreliert in Deutschland und anderen OECD-Staaten am höchsten mit dem verfügbaren Haushaltseinkommen und Bildungsabschuss. Viele Präventionsprogramme erreichen nur die leicht erreichbaren, besser gestellten Bevölkerungsgruppen und verstärken diesen Effekt damit nur. Wie kann mehr Gesundheit für alle, eine alte Forderung der Weltgesundheitsorganisation, tatsächlich erreicht werden? Wie kann die gesündere Wahl zur leichteren Wahl gemacht werden? Das alles steht und fällt mit sozialen Determinanten von Gesundheit und der systematischen Berücksichtigung von Vielfalt in Gesundheitsförderung und -versorgung.
Thomas Altgeld (geb. 1963), Diplom Psychologe, Geschäftsführer der Landesvereinigung für Gesundheit und Akademie für Sozialmedizin Niedersachsen e.V; Arbeitsschwerpunkte: Systemische Organisationsentwicklung und -beratung, gesundheitliche Chancengleichheit, Männergesundheit, Mitautor des Männergesundheitsberichtes des Robert-Kochinstitutes 2014, Vorsitzender des Bundesforums Männer – Interessenverband für Jungen, Männer und Väter e.V., Berlin und Projektleiter der Männergesundheitsprojektes www.mann-was-geht.de
Die Veranstaltung ist ein Angebot des Betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM).
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Lampenfieber und Redeangst
Vortag von Dr. Timo Nolle
Vortrag | 17:00 - 18:30 Uhr | Online via Zoom
Vor Gruppen zu sprechen gilt als eine der größten menschlichen Ängste. Dennoch gehören Präsentationen zu jedem Studium dazu, im Beruf steht man immer wieder vor Menschengruppen und auch im privaten Kontext fühlt man sich oft wie auf einer Bühne. Doch woher kommt eigentlich die Angst und wie kann ein Auftritt angenehm werden? Im Vortrag wird zunächst erklärt, welche typischen psychologischen Fallen auf der Bühne lauern. Anschließend werden Methoden und Konzepte für einen professionellen und souveränen Auftritt dargestellt. Die Teilnehmenden haben die Möglichkeit, einige Übungen direkt mitzumachen.
Dr. Timo Nolle ist Erziehungswissenschaftler (Schwerpunkt Lehrer:innenbildung) und systemischer Therapeut. In seiner Lehr- und Forschungstätigkeit an der Universität Kassel hat er sich mit dem Training von psychosozialen Kompetenzen und der Interaktion zwischen angehenden Lehrkräften und ihren Ausbilder:innen während des Referendariats beschäftigt. Seit 2014 betreibt er eine freie Praxis für Prüfungs- und Auftrittscoaching. In seinem Coaching kombiniert er systemische, hypnotherapeutische und körperorientierte Ansätze mit Mentaltraining aus dem Spitzensport und dem Coaching für Orchestermusiker:innen. Seit 2018 bietet er die Fortbildung PAC: Prüfungs- und Auftrittscoaching für Fachkräfte aus psychotherapeutischen, psychosozialen, pädagogischen/schulischen und heilkundlichen Arbeitsbereichen an. Darüber hinaus hält er zu den Themen Leistungs- und Redeangst, Aufschiebeverhalten und Prüfungsvorbereitung Vorträge und Seminare an Universitäten, Schulen und Ausbildungsinstituten.
Die Veranstaltung ist ein Angebot der Zentralen Studienberatung.
Eine Anmeldung ist erwünscht unter: eineunifueralleuuni-potsdampde
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"Wir sind dann mal weg!?“ – Zur Inklusion von Akademiker*innen mit unsichtbaren Beeinträchtigungen und chronischen Krankheiten an deutschen Hochschulen
Vortrag von Marco Miguel Valero Sanchez
Moderation: Jens Kaffenberger
Vortrag mit Diskussion | 17:00 - 18:30 Uhr | Online via Zoom
Der Vortrag beschäftigt sich mit den Erfahrungen von Akademiker*innen mit unsichtbaren Beeinträchtigungen und chronischen Krankheiten an deutschen Hochschulen. Hierzu werden erste Forschungsergebnisse eines Dissertationsprojektes präsentiert, bei dem problemzentrierte Interviews mit promovierten Wissenschaftler*innen mit unterschiedlichen Beeinträchtigungen und chronischen Krankheiten geführt wurden. Im Rahmen des Vortrages wird zum einen dargelegt, wie sich die (prekären) Arbeits- und Beschäftigungsbedingungen an deutschen Hochschulen mit der Gesundheit und der Karriereplanung von behinderten Akademiker*innen vereinbaren lassen. Zum anderen wird betrachtet, wie sich der Prozess des (Nicht )Offenlegens unsichtbarer Beeinträchtigungen und chronischer Krankheiten auf die soziale Interaktion mit anderen Hochschulmitgliedern auswirkt und inwiefern daraus diskriminierende und behindernde Praktiken gegenüber den Betroffenen resultieren. Der Vortrag schließt mit einem Ausblick, wie bestehende Barrieren im Hochschulbereich überwunden werden können und dadurch eine langfristige und chancengerechte Teilhabe von behinderten Akademiker*innen ermöglicht werden kann.
Marco Miguel Valero Sanchez ist seit Oktober 2018 als wissenschaftlicher Mitarbeiter und Promovend am Leibniz Center for Science and Society (LCSS) der Leibniz Universität Hannover tätig. Seit Juli 2021 verbringt er als Gastwissenschaftler einen einjährigen Forschungsaufenthalt an der Lancaster University im Vereinigten Königreich. Sein Bachelorstudium der Sozialwissenschaften hat er an der Justus-Liebig-Universität Gießen und sein Masterstudium der Soziologie an der Georg-August-Universität Göttingen abgeschlossen. Seine Forschungsinteressen liegen in den Bereichen Hochschule und Behinderung, soziale und gesundheitliche Ungleichheit im Hochschulbereich sowie Karrierewege von (Nachwuchs-)Wissenschaftler*innen.
Jens Kaffenberger istseit August 2021 Leiter der Informations- und Beratungsstelle Studium und Behinderung im Deutschen Studentenwerk (IBS). Die IBS ist das bundesweite Kompetenzzentrum zum Thema "Studium und Behinderung". Information und Beratung, Vernetzung sowie Interessenvertretung und Öffentlichkeitsarbeit gehören zu ihren Aufgaben. Jens Kaffenberger hat ein Studium der Neueren Geschichte, Philosophie und VWL in Marburg und Berlin absolviert. Er engagiert sich seit 17 Jahren in verschiedenen Funktionen beim Sozialverband VdK Deutschland in der behindertenpolitischen Interessenvertretung, u.a. im Deutschen Behindertenrat und im Europäischen Behindertenforum.
Bei der Veranstaltung wird es Live-Untertitel von Schriftdolmetscher*innen geben.
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Filmvorführung "Audre Lorde – The Berlin Years. 1984-1992"
Filmvorführung | 19:30 - 21:00 Uhr | Filmmuseum Potsdam, Breite Straße 1A, 14467 Potsdam
Audre Lordes Texte und Vorträge definierten und inspirierten in den 1970ern und 1980ern feministische, lesbische und POC-Bewegungen in den USA. Als Gastprofessorin lehrte Audre Lorde in den 1980ern in West-Berlin. Mit weitgehend unbekanntem Archivmaterial und Interviews dokumentiert Regisseurin Dagmar Schultz Lordes Leben in Deutschland und ihren Einfluss auf die politische und kulturelle Szene in Deutschland in einem Jahrzehnt tiefen sozialen Wandels. Heute gilt Audre Lorde als entscheidende Mentorin und Initiatorin der Afro-Deutschen Bewegung.
R: Dagmar Schultz, D 2012, Dok., OmU, 79‘
Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei. Bitte beachten Sie die aktuelle Umgangsverordnung zu SARS-CoV-2. Wir empfehlen eine rechtzeitige Ticketreservierung beim Filmmuseum Potsdam und bitten um die Einhaltung der gängigen Schutzmaßnahmen.
Vom 1.12. bis 31.12 ist "Audre Lorde – The Berlin Years. 1984-1992" auch kostenlos über Kino2online, der VoD-Plattform des Filmmuseums Potsdam, abrufbar.Eine Anmeldung bei Kino2online ist erforderlich: https://filmmuseum-potsdam.cinemalovers.de
Die bei Anmeldung und Benutzung der Plattform übermittelten Daten sind anonym und verbleiben ausschließlich beim Filmmuseum Potsdam.
Die Veranstaltung ist ein Angebot des Koordinationsbüros für Chancengleichheit in Zusammenarbeit mit dem Filmmuseum Potsdam.
Donnerstag 02. Dezember 2021
Ergonomieberatung für Personen mit gesundheitlichen Einschränkungen
Workshop | 10:00 - 12:00 Uhr | Online via Zoom
In diesem Workshop erhalten Sie praktische Tipps zum Thema Ergonomie im Büro und Homeoffice. Der Workshop findet in einer kleinen Gruppe statt. So ergibt sich die Möglichkeit des Austausches und Sie haben Gelegenheit mit einem geschulten Trainer und der Inklusionsbeauftragten der Universität, Annette Guzman, individuelle Fragen zu besprechen.
Die Veranstaltung ist ein Angebot des Betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM).
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Offene Sprechstunde im Nil StudentInnenkeller - der Feel Good Campus stellt sich vor!
Beratung | 11:00 - 13:00 Uhr | Campus Am Neuen Palais, Seiteneingang Haus 11, Nil StudentInnenkeller
Der Feel Good Campus ist ein Projekt zur Gesundheitsförderung von Studierenden der Universität Potsdam und möchte Euch im Rahmen einer offenen Sprechstunde während der Diversity Woche willkommen heißen. Hier geht es um abwechslungsreiche Angebote, die Chancen für einen aktiven, bewegten und entspannten Studienalltag aufzeigen sowie direkt am Campus, an den Studentenwohnheimen oder im Online-Format stattfinden. Auf dem Weg zur „Gesunden Hochschule“ kooperiert das Projekt nicht nur mit verschiedenen Einrichtungen der Universität, sondern möchte dem Campusleben vor allem mit Studierenden gemeinsam mehr Farbe verleihen. Mit dem Ziel, die Studienbedingungen noch attraktiver und gesundheitsbewusster zu gestalten, lädt das Projektteam herzlich dazu ein, in die verschiedenen Themenbereiche reinzuschnuppern und die Vielfalt der Universität Potsdam zu entdecken.
Die Sprechstunde findet zur Zeit regelmäßig ohne Anmeldung statt.
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Tapfer meistert sie ihr Schicksal – Sprache und Bildsprache zu Behinderung
Workshop mit Judyta Smykowski
Workshop | 12:00 - 14:00 | Online via Zoom
Achtung: Die Veranstaltung findet nicht wie geplant am Campus Griebnitzsee statt.
"Tapfer meistert sie ihr Schicksal" oder "trotz seiner Behinderung arbeitet er": Die Sprache und Berichterstattung über Menschen mit Behinderung ist immer noch sehr emotional und teilweise klischeehaft konnotiert. Mal sind sie Alltagsheld*innen, die sich nicht unterkriegen lassen, mal leidende Opfer ihres Schicksals. Können Menschen mit Behinderung aber nicht einfach nur im Zentrum eines Textes oder Gesprächs stehen, weil sie einen interessanten Beruf erlernt haben, sich für etwas einsetzen oder prominent sind? Die Veranstaltung sensibilisiert für Klischees in Medien und Veröffentlichungen und erörtert, wie sich diese vermeiden lassen. Außerdem gibt es Raum für Fragen zu Berührungsängsten gegenüber behinderten Menschen.
Der Workshop richtet sich an Studierende und Beschäftigte.
Judyta Smykowski leitet die Redaktion vom Online-Magazin und Podcast "Die Neue Norm” und berät im Rahmen ihrer Arbeit bei Leidmedien.de u.a. Journalist*innen und Filmschaffende zur klischeefreien Sprache und Erzählweisen zu behinderten Menschen.
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Online-Sprechstunde mit der Schwerbehindertenvertretung
Beratung | 14:00 - 15:00 Uhr | Online via Zoom
An oberster Stelle der Schwerbehindertenvertretung, deren Aufgaben genauer im Sozialgesetzbuch IX festgehalten sind, steht die Inklusion von Menschen mit Behinderung (bzw. Besonderheiten) in die Arbeitsabläufe der Uni Potsdam. Die Mitglieder des Gremiums sind Uta Krüger, Petra Vogel, Harald Schernthanner und Anja Neuß. Die Mitglieder vertreten die Interessen der Personen mit Behinderung/Besonderheiten und beraten Sie.
Wenn Sie einen Termin innerhalb der Online-Sprechstunde vereinbaren wollen, dann empfiehlt sich eine Anmeldung und eine Kurzbeschreibung des Anliegens ein paar Tage im Voraus unter anja.hennemannuuni-potsdampde. Sie bekommen dann einen Zoom-Link und ein konkretes Zeitfenster zugeteilt.
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Das Geschlecht, das nicht zwei ist. Geschlecht, Differenz und queere Einsprüche
Vortrag von Prof. Dr. Sabine Hark im Rahmen der Ringvorlesung 2021/22
Ringvorlesung | 16:00 - 18:00 Uhr | Online via Zoom
„Es gibt doch nun einmal Männer und Frauen. Worüber muss man da nachdenken?“, entgegnete mir einst ein Student im Einführungsseminar in Geschlechterforschung, dem zunächst nicht einsichtig war, warum das ein Gegenstand seines Soziologiestudiums sein sollte. Spontan würde vielleicht die Mehrzahl von uns dieser Feststellung zustimmen. In der Tat: Es ‚gibt‘ Männer und Frauen. Das scheint in den Gesellschaften, in denen wir leben, unumstößliche Gewissheit zu sein. Mehr noch: Spontan teilen wir wohl auch (fast) alle die Annahme, dass es spezifische Merkmale gibt, die jeweils allen Männern und Frauen gemeinsam sind, insbesondere dass Frauen und Männer über je spezifische Genitalien verfügen. Und leben wir nicht sehr gut mit der ‚Wahrheit‘ Zweigeschlechtlichkeit? Hilft diese uns nicht, die Welt sinnvoll zu ordnen, Männern und Frauen dabei, ihren Platz zu finden und herauszufinden, was sie zu tun haben? Und ja: Genau dafür wurden die bipolaren „Geschlechtscharaktere“, wie die Historikerin Karin Hausen schon Mitte der 1970er Jahre gezeigt hat, im ausgehenden 18. und frühen 19. Jahrhundert „erfunden“. Eine weitere Besichtigung indes lohnt sich. Zwar ist das bürgerliche Geschlechterverhältnis seit dem Ausgang aus dem 18. Jahrhundert wiederholt in rechtlicher, politischer, kultureller und auch materieller Hinsicht umgestaltet worden, auch der Verweisungszusammenhang zwischen der symbolischen Ordnung der Geschlechter und dem geschlechtlichen Sozialgefüge stellt sich heute anders dar als zu Beginn der bürgerlichen Moderne; die grundlegende, spezifisch moderne Formbestimmung des Geschlechterverhältnisses scheint jedoch alle Transformationen der bürgerlichen Gesellschaft weitgehend unbeschadet überstanden zu haben. Dies betrifft insbesondere die zentralen Parameter des modernen Geschlechterverhältnisses: geschlechtliche Arbeitsteilung und Androzentrismus, männliche Herrschaft und Heteronormativität. Queerer Einspruch tut daher noch immer Not.
Prof. Dr. Sabine Hark (ohne Pronomen) ist seit 2009 Professor*in für Interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung an der Technischen Universität Berlin. Von 2008 bis 2009 hatte Sabine Hark die Professur für Empirische Sozialforschung und Gender Studies an der Universität zu Köln inne. 2000 bis 2005 war Sabine Hark wissenschaftliche Assistentin im Fachgebiet Soziologie der Geschlechterverhältnisse an der Universität Potsdam, dort erfolgte 2004 die Habilitation. Sabine Hark war assoziiertes Mitglied im Graduiertenkolleg »Geschlecht als Wissenskategorie« und ist erste*r Sprecher*in der Fachgesellschaft Geschlechterstudien / Gender Studies Association. Außerdem ist Sabine Hark Mitherausgeber*in der Zeitschrift »Feministische Studien« und publiziert u.a. in Zeit Online, Der Tagesspiegel und der taz. Forschungsschwerpunkte sind: Geschlechterforschung als kritische Ontologie der Gegenwart, Geschlechtersensible Wissenschaftssoziologie und Hochschulforschung, Feministische Erkenntnistheorie und Queer Theorie.
Die Veranstaltung ist Teil der Ringvorlesung „Geschlechter in (Un)Ordnung?! – Wissenschaftliche Irritationen binärer Geschlechterkonstruktionen“ im Wintersemester 2021/22, die vom Koordinationsbüro für Chancengleichheit angeboten wird.
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Klassismus. Diskriminierung aufgrund der sozialen Herkunft
Vortrag von Dr.*in Francis Seeck
Moderation:Franziska Meyer-Lantzberg
Vortrag mit Diskussion | 18:15 - 19:45 Uhr | Online via Zoom
Eine bislang weitgehend übersehene Diskriminierungsform prägt unsere Gesellschaft grundlegend: Klassismus. Klassismus bezeichnet die Diskriminierung aufgrund von Klassenherkunft oder Klassenzugehörigkeit. Klassismus richtet sich gegen Menschen aus der Armuts- oder Arbeiter*innenklasse, zum Beispiel gegen einkommensarme, erwerbslose, wohnungslose Menschen oder gegen Arbeiter*innenkinder. Klassismus hat Auswirkungen auf die Lebenserwartung und begrenzt den Zugang zu Wohnraum, Bildungsabschlüssen, Gesundheitsversorgung, Macht, Teilhabe, Anerkennung und Geld. In dem Vortrag führt Francis Seeck in diese oft vergessene Diskriminierungsform ein und zeigt intersektionale Bezüge auf.
Dr.*in Francis Seeck ist Kulturanthropolog*in, Geschlechterforscher*in und Antidiskriminierungstrainer*in. Seeck forscht und lehrt zu Klassismus, Sorgearbeit und geschlechtliche Vielfalt, nach einer Vertretungsprofessur für Soziologie und Sozialarbeitswissenschaft an der Hochschule Neubrandenburg nun als Post-Doc an der Humboldt Universität Berlin. 2020 erschien der Sammelband »Solidarisch gegen Klassismus. Organisieren, intervenieren, umverteilen« , herausgegeben von Francis Seeck und Brigitte Theißl. Im Frühjahr 2022 erscheint die Streitschrift »Zugang verwehrt - Keine Chance in der Klassengesellschaft: wie Klassismus soziale Ungleichheit fördert« bei Atrium.
Franziska Meyer-Lantzberg ist Arbeitssoziologin an der Leibniz Universität Hannover und forscht schwerpunktmäßig zu Geschlechterverhältnissen und der Rolle von Emotionen in Arbeitsverhältnissen.
Bei der Veranstaltung wird es Live-Untertitel von Schriftdolmetscher*innen geben.
Freitag 03. Dezember 2021
Flucht, Asyl und Migration: globale Zusammenhänge
Workshop mit Sonkeng Tegouffo
Workshop | 10:00 - 14:00 Uhr | Campus Griebnitzsee, Haus 6, Raum 3.06.S17
Achtung! Der Workshop fällt leider aus und wird zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt.
Seit mehr als zehn Jahren ist das Thema Migration ein wichtiger Bestandteil der politischen Debatte in Deutschland. Sehr oft wird die Migration aus einem negativen Blickwinkel thematisiert, d.h. sie wird als eine große Gefahr angesehen, die die deutsche Gesellschaft bedrohen würde. Dieser Ansatz verdunkelt jedoch die gesamte Realität des Migrationsgeschehens: Einerseits haben Menschen schon immer aus dem einen oder anderen Grund ihren Lebensmittelpunkt gewechselt, also auch Fluchtbewegungen sind nichts Neues. Andererseits ist Migration angesichts der Globalisierung und ihrer vielfältigen Folgen u.a. für die Umwelt und die zwischenmenschlichen Beziehungen mehr denn je unvermeidlich und damit unumkehrbar. Denn soziale, politische und wirtschaftliche Spannungsherde vervielfachen und intensivieren sich zum Nachteil einer gerechteren Welt. Krieg, globale Erwärmung, Hunger, Ungerechtigkeit, Plünderung der Ressourcen, Umweltverschmutzung usw. sind nicht mehr auf die Grenzen der betroffenen Länder beschränkt, sondern haben globale Auswirkungen.
In einem Workshop unter dem Titel "Flucht, Asyl und Migration: globale Zusammenhänge" werden wir uns Ursachen und globalen Folgen von Migrationsbewegungen annähern. Dieser interaktive Workshop erfordert die Bereitschaft, sich mit den Vorurteilen gegenüber in Deutschland lebenden Menschen mit Fluchterfahrungen auseinanderzusetzen. Darüber hinaus zielt dieser Workshop darauf ab, Handlungsoptionen im Umgang mit der öffentlichen Debatte über Migration auszuarbeiten.
Sonkeng Tegouffo ist Politologe, Moderator für Kinder- und Jugendbeteiligungsprozesse, Elternbegleiter, Bildungsarbeiter sowie Songwriter. Seit seiner Ankunft in Deutschland vor fast 20 Jahren hat er sich dem Thema "Gesellschaftliche Teilhabe von Menschen internationaler Biografien" gewidmet. Das Interesse an den Lebensperspektiven der Migrant:innen spiegelt sich in seinem praktischen Engagement in einer Reihe von Migrant:innenvereinen und NGOs wider, darunter die Afrikanische Studenten Union Berlin/Brandenburg und der Flüchtlingsrat Brandenburg. Er leitet ein Projekt zur Eingliederung geflüchteter Menschen in den Arbeitsmarkt in Brandenburg und ist auch als Bildungsreferent des Globalen Lernens mit Schwerpunkt auf Rassismus, Kolonialismus, Diversity sowie Migration tätig. Darüber hinaus unterstützt er Familien afrikanischer Herkunft bei der schulischen Begleitung ihrer Kinder. Die Dekonstruktion seiner kolonial geprägten Identität bleibt ein Thema, das ihn weiterbeschäftigt.
Die Veranstaltung ist ein Angebot des Pangea Projekt in Kooperation mit dem Flüchtlingsrat Brandenburg.
Die Anmeldung erfolgt unter: infoupangea-projektpde
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Critical Whiteness - was Rassismus mit mir zu tun hat - ein Einführungsworkshop in rassismuskritisches Denken und Handeln
Workshop mit Lou Herbst
Workshop | 12:00 - 14:00 Uhr | Online via Zoom
Achtung! Der Workshop ist bereits ausgebucht. Sie können sich nicht mehr anmelden.
In diesem Einführungs-Workshop zu „Critical Whiteness“ steht eine erste Auseinandersetzung mit dem eigenen Weißsein und den damit einhergehenden Privilegien im Mittelpunkt. Rassismus ist immer gegenwärtig. Weiße Menschen merken dies allerdings sehr oft nicht und reproduzieren rassistische Strukturen, auch ungewollt, oft mit, zum Beispiel an der Universität. Als weiße Person in einem rassistischen System aufzuwachsen und sozialisiert zu werden, bedeutet in erster Linie eine Reihe an Privilegien zu genießen, aber auch selber bestimmte rassistische Denkweisen gelernt zu haben. Der Workshop wird die Möglichkeit geben, eigene bisher unbewusste Wahrnehmungsmuster, Denkweisen und Sprach_Handlungen zu ergründen und in einen Prozess der Bewusstmachung und des Lernens einzutreten. Hierbei gehen wir der Frage nach, was Rassismus eigentlich ist, wie er funktioniert und beschäftigen uns in diesem Zusammenhang mit Privilegien und einem verantwortungsvollen Umgang damit, insbesondere im universitären Kontext.
Dieser Workshop richtet sich an weiße Studierende und Lehrende, die am Anfang ihrer bewussten Beschäftigung mit Weißsein stehen.
Lou Herbst arbeitet seit mehr als 10 Jahren in Bildungskontexten im Bereich Anti-Diskriminierung. Lou arbeitet vor Allem zu sexueller und geschlechtlicher Vielfalt, Rassismus/Weißsein und Diversität. Seit 2020 arbeitet Lou als Referent*in in der diversitätsorientierten Organisationsentwicklung einer Stiftung.
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Inklusionspreisverleihung 2021
Auszeichnung | 15:00 Uhr | Online auf dem YouTube Kanal der Universität Potsdam
Die Beauftragten für Menschen mit Behinderungen der Universität Potsdam verleihen mit Unterstützung der Beauftragten der Landesregierung für die Belange der Menschen mit Behinderungen Janny Armbruster und der Universitätsgesellschaft Potsdam e. V. zum dritten Mal den „Inklusionspreis“. Der Preis zeichnet Personen oder Initiativen aus, die sich durch Interventionen, Forschungsarbeiten oder in der Lehre für den Abbau von Diskriminierungen und für die Vielfalt an der Hochschule einsetzen.
Die Verleihung findet online auf dem YouTube Kanal der Universität Potsdam unter www.youtube.com/PresseUniPotsdam statt.
Begleitprogramm
Ausstellung "Wir sind UP"
Eröffnung der Ausstellung | Montag 29. November 2021 | Campus Am Neuen Palais, Haus 12, obere Mensa (Bühne)
Die Universität Potsdam ist Studienort, Forschungsstätte, Arbeitsplatz und ein Ort, an dem sich die unterschiedlichsten Menschen begegnen. Diese Menschen bilden ein vielfältiges Spektrum persönlicher Geschichten. Auf interaktiven Roll-UPs möchten wir diese Geschichten erzählen und dabei die Diversität der Universität Potsdam erlebbar werden lassen. Zu Wort kommen Studierende, Lehrende sowie Mitarbeitende der Universität. Ihre Geschichten zeigen, wie Vielfalt in verschiedenen Bereichen des akademischen Lebens gelebt, erlebt sowie unterstützt wird.
Die Ausstellung steht zu täglichen Öffnungszeiten der Universität offen. Keine Anmeldung nötig, QR-Code Scan am Eingang.
Anschließend steht die Ausstellung vom 06.-10.12.2021 in Golm (IKMZ) und 13.-17.12.2021 in Griebnitzsee (Haus 6).
Die Aktion "Wir sind UP" ist ein Angebot der Beauftragten für Menschen mit Behinderungen der Universität Potsdam und wird durch das Ministerium für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg (MSGIV) aus Mitteln der Beauftragten der Landesregierung für die Belange der Menschen mit Behinderungen gefördert.
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Filmvorführung "Audre Lorde – The Berlin Years. 1984-1992"
Filmvorführung | 19:30 - 21:00 Uhr | Filmmuseum Potsdam, Breite Straße 1A, 14467 Potsdam
Audre Lordes Texte und Vorträge definierten und inspirierten in den 1970ern und 1980ern feministische, lesbische und POC-Bewegungen in den USA. Als Gastprofessorin lehrte Audre Lorde in den 1980ern in West-Berlin. Mit weitgehend unbekanntem Archivmaterial und Interviews dokumentiert Regisseurin Dagmar Schultz Lordes Leben in Deutschland und ihren Einfluss auf die politische und kulturelle Szene in Deutschland in einem Jahrzehnt tiefen sozialen Wandels. Heute gilt Audre Lorde als entscheidende Mentorin und Initiatorin der Afro-Deutschen Bewegung.
R: Dagmar Schultz, D 2012, Dok., OmU, 79‘
Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei. Bitte beachten Sie die aktuelle Umgangsverordnung zu SARS-CoV-2. Wir empfehlen eine rechtzeitige Ticketreservierung beim Filmmuseum Potsdam und bitten um die Einhaltung der gängigen Schutzmaßnahmen.
Vom 1.12. bis 31.12 ist "Audre Lorde – The Berlin Years. 1984-1992" auch kostenlos über Kino2online, der VoD-Plattform des Filmmuseums Potsdam, abrufbar.Eine Anmeldung bei Kino2online ist erforderlich: https://filmmuseum-potsdam.cinemalovers.de
Die bei Anmeldung und Benutzung der Plattform übermittelten Daten sind anonym und verbleiben ausschließlich beim Filmmuseum Potsdam.
Die Veranstaltung ist ein Angebot des Koordinationsbüros für Chancengleichheit in Zusammenarbeit mit dem Filmmuseum Potsdam.
Sie haben Fragen zum Programm oder zur Anmeldung? Schreiben Sie uns gerne eine E-Mail an: elisabeth.noskeuuni-potsdampde