Jüdischer Friedhof in Fürstenwalde/Spree
Juden lebten bereits im Mittelalter in der Handels- und Bischofsstadt Fürstenwalde. Im ausgehenden 18. Jh. unterstanden die sechs hier anwesenden jüdischen Familien mit insgesamt ca. 20 Personen dem Magistrat der Stadt. Bis zum Vorabend der nationalsozialistischen Machtergreifung wuchs die Anzahl der jüdischen Gemeinschaft auf 161 Mitglieder. Nach dem Ende des Krieges 1945 gab es in Fürstenwalde keine Juden mehr.
Belegt ist, dass die Fürstenwalder Juden ihre Toten zunächst nahe der Stadtmauer beerdigten. 1829 weihten sie ihren neuen, größeren Friedhof an der Ausfallstraße nach Frankfurt/Oder, der heute noch als Begräbnisplatz erkennbar, in seinem materiellen Bestand jedoch sehr stark beschädigt ist. Deshalb wurde er zu einem Gedenkort umgestaltet. Der älteste erhalten gebliebene Grabstein nennt das Jahr 1854, die letzte Beisetzung fand 1938 statt.
Die vorliegende Dokumentation entstand im Auftrag der Stadt Fürstenwalde/Spree und der Unteren Denkmalschutzbehörde des Landkreises Oder-Spree.
Anke Geißler-Grünberg