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Vorbereitung des Auslandsaufenthaltes

Informationen zum Erasmus+ Programm:

Die meisten Informationen über mögliche Partneruniversitäten und Länder habe ich der Internetseite der Universität Potsdam entnommen. Auch die Erfahrungsberichte von anderen Studierenden waren hilfreich für meine Entscheidungsfindung. https://www.uni-potsdam.de/de/international/outgoing/studium/hsp

Kontaktaufnahme mit der Gasthochschule:

Ende April wurde ich von der ELTE über meine Nominierung informiert. Ende Mai kam dann die offizielle E-Mail zu den nachzureichenden Informationen und Unterlagen. Ich musste lediglich ein Online-Formular ausfüllen und mir wurde ein Link zum Online-Vorlesungsverzeichnis geschickt. Die Masterkurse sind gekennzeichnet durch BMI, BMA und MA. Die Kontaktaufnahme war unkompliziert und die internationale Koordinatorin Lilla hat bei Fragen immer sehr schnell geantwortet.

Bewerbungsunterlagen für die Gasthochschule:

keine besonderen Voraussetzungen bzw. Dokumente notwendig


Studienfach: Angewandte Kulturwissenschaft und Kultursemiotik

Aufenthaltsdauer: 09/2024 - 01/2025

Gastuniversität: Eötvös Loránd University

Gastland: Ungarn

Studium an der Gastuniversität

Studiensystem/Organisation der LV/ Anforderungen/Leistungsbewertung:
Ich habe fünf Kurse belegt plus einen Sportkurs gewählt, für den ich einen ects-Punkt bekommen habe (insgesamt 24 ects). Anfänglich habe ich mein Institut gewechselt, weil das Institut für Romanistik keine interessanten Kurse für mich angeboten hat. Drei meiner Kurse waren an der School of English and American Studies und zwei am Institute of History. Die Ausrichtung und Mischung der Kurse waren sehr erfrischend und die Inhalte teilweise echt spannend. Ich empfehle den Kurs „The cultural heritage of minorities“, über den ich auch an einer Exkursion teilnehmen konnte. In zwei Vorlesungen habe ich Ende Dezember eine Klausur geschrieben, in den anderen Seminaren musste ich während des Semester Texte lesen, Abgaben einreichen oder Präsentationen halten. Der Arbeitsaufwand war sehr machbar. Die Bewertung fiel für mich sehr gut aus und war gerechtfertigt. Da man eher wenig ects-Punkte für die Kurse bekommt, finde ich es aber schwierig, die vollen 30 ects anzustreben. Am Ende kann jedoch eine Begründung für das Nichterreichen geschrieben werden.
Die Kursregistrierung folgt über das Studiportal Neptun, in dem man sich auch für die Prüfungen anmeldet und Noten einsehen kann https://neptun.elte.hu/ Die Kursmaterialien werden je nach Kurs auf MS Teams, Moodle oder Canvas hochgeladen. Meine Prüfungen lagen so, dass ich vor Weihnachten mit allen Prüfungen durch war.

Betreuung durch dortige Studenten/Verwaltungsmitarbeiter/Dozenten:
Das Studienklima war sehr angenehm. Meine Lehrkräfte waren kompetent und freuen sich über interessierte internationale Studierende. Alle 60 Tage muss man seine Studienbescheinigung erneuern, um Studentenvorteile nutzen zu können: https://www.elte.hu/en/quaestura Ich habe mich für das Mentoringprogramm registriert, um vor allem am Anfang einen einheimischen Kontakt zu haben. Das war für den Start hilfreich, allerdings hatte ich danach keinen Kontakt mehr zu meinem Mentor. Die Registrierung erfolgt über die Papaya-App und dann wird man einem Mentor zugeteilt. https://papaya.iter-idea.com/auth

Technische Ausstattung/Öffnungszeiten von Bibliotheken/Computerpools:
Die technische Ausstattung der ELTE ist okay und die Bibliotheken haben gute Öffnungszeiten. Die Bibliothek der Law Faculty gefiel mir gut https://maps.app.goo.gl/CnYR63YUR7LKCGo76 , ansonsten saß ich hauptsächlich in Cafes wie z.B. in Arch & Beans, Lumen, Müterem Kavezo oder Kastner Kommunity.

Kontakt zu einheimischen und internationalen Studierenden

Ich habe in meinen Seminaren die eine oder andere Freundschaft schließen können. Was schade ist, dass ich wenig Kontakt zu einheimischen Studierenden hatte. Nimm am besten in der Erstiwoche so viele ESN und ELB Veranstaltungen mit wie möglich. Ich habe direkt in der Woche die Kontakte für mein halbes Jahr gefunden. Die meisten Erasmusstudierenden sind Anfang 20 und deswegen sticht man etwas heraus, wenn man älter ist.

Die Kurse waren sehr international besetzt. Bei den ESN und ELB Events waren auch viele Deutsche zu finden.

Sprachkompetenz vor und nach dem Auslandsaufenthalt

Vor dem Aufenthalt kann man den DAAD Sprachtest zur Einstufung machen. Mein Sprachniveau lag bereits im Vorfeld bei C1, weshalb ich mir keine großen Sorgen wegen der Sprache gemacht habe. Die Kurse waren sehr gut machbar, weil es auch nicht die Muttersprache der Lehrkräfte ist. Insgesamt hat sich mein Sprachniveau wahrscheinlich nicht großartig verändert. Ich konnte jedoch sowohl im Unikontext als auch im Privatbereich meinen Wortschatz etwas erweitern.

Wohn- und Lebenssituation

Meine Wohnung habe ich über United Erasmus Housing Mitte Juni gefunden und für ein Semester gemietet. https://unitederasmushousing.com/ Ich würde die Organisation aber nicht unbedingt empfehlen. In meinem Fall haben sie sich nicht wirklich um uns gekümmert. Die Wohnung sah nicht so aus, als wäre sie vor Einzug geputzt worden sein, es lagen gebrauchte Sheets im Flur auf dem Boden, die auch nach einem Hinweis von mir nicht abgeholt wurden. Die Miete ist für ungarische Verhältnisse teuer. Man bezahlt normalerweise die Kaltmiete und dann die Nebenkosten für jeden Monat einzeln. Man bezahlt auf jeden Fall, dass man ein Erasmusstudi ist. Die Suche über Facebook funktioniert sicherlich. Man sollte nur auf Scams aufpassen. Auch die Suche über WG-gesucht ist möglich, weil die Deutsche Bubble in Budapest groß ist. Am besten sucht man eine Unterkunft auf der Pest-Seite in der Nähe der Uni. Ich habe etwas näher am Citypark gewohnt, was meine Wege etwas länger gemacht hat, aber ich dafür die Nähe ins Grüne hatte.

Mit der Wohnungssuche sollte man früh genug anfangen. Guck am besten nach Hochbetten im Zimmer, damit man kein Zimmer mit eingezogenen, dünnen Wänden erwischt.

Für unter 5 Euro im Monat kann man in ganz Ungarn die öffentlichen Verkehrsmittel benutzen. Dazu braucht man einen gültigen lokalen Studiausweis und dann kann man sich den Hungary Pass über die BudapestGO App kaufen. https://bkk.hu/en/tickets-and-passes/budapestgo/

Für Bargeldabhebungen empfehle ich die Automaten der einheimischen OTP Bank zu nutzen, da für mich (DKB) hier keine Gebühren anfallen. Die Euronet ATMs würde ich nicht empfehlen. Bargeld benötigt man aber nur selten, da man fast überall mit Karte zahlen kann.

Zusätzlich zur Europäischen Krankenversicherung hatte ich einen Zusatzauslandsversicherung und würde das zur Sicherheit auch jeder Person ans Herz legen. Wenn man in Budapest zum Arzt geht, muss man alle Kosten vorstrecken und kann sich diese mit den entsprechenden Nachweisen normalerweise von der Krankenversicherung zurückholen.

Die Lebensunterhaltungskosten sind vor meinem Aufenthalt extrem angestiegen, wie mir Einheimische berichteten. Die Supermärkte sind vergleichbar teuer zu Deutschland. Die Restaurants teilweise etwas billiger als in Berlin. Kaffee und Bier bekommt man teilweise für 2,5 Euro, wenn man Glück hat, sogar etwas günstiger.

Freizeitangebote: Meine Freizeit habe ich hauptsächlich mit Reisen verbracht. Es lohnt sich den Hungary Pass zu nutzen und andere ungarische Städte/Orte zu besuchen: die Weinregion Eger, die zweitgrößte Stadt Debrecen, Szentendre, Lake Balaton etc. Außerdem kann man mit dem Flixbus oder (Nacht-)Zug nach Bulgarien, Slovenien, Österreich, Serbien, Rumänien, Slowakei etc. Viele Erasmusstudis besuchen das gesamte Semester über die Veranstaltungen von ESN und ELB. Ich habe diese nur am Anfang wahrgenommen, um Leute kennenzulernen. Ansonsten habe ich versucht, mich auch außerhalb der Erasmusbubble zu bewegen und Empfehlungen von Einheimischen (über BEAC Sportkurse) oder langfristigen internationalen Studis in Budapest wahrzunehmen. So lernt man nochmal eine ganz andere Seite der Stadt kennen, die sich auf jeden Fall lohnt!

Studienfach: Angewandte Kulturwissenschaft und Kultursemiotik

Aufenthaltsdauer: 09/2024 - 01/2025

Gastuniversität: Eötvös Loránd University

Gastland: Ungarn

Rückblick

Macht euch nicht zu viele Sorgen, dass ihr keinen Anschluss findet! Alle sind am Anfang auf der Suche nach Freund:innen und die vielen Events geben euch zahlreiche Möglichkeiten neue Kontakte zu schließen.

Gönnt euch neben dem ganzen Trubel auch einmal eine Pause nur für euch zum Verarbeiten. So viele neue Eindrücke werden auf euch einprasseln, dass ein bisschen Verarbeitungszeit und Me-Time auch sehr heilsam sind. Und falls ihr nach der Anfangseuphorie auch mal in ein kleines Loch fallt: auch das geht vorbei und gehört leider auch zur Erfahrung. Lasst euch davon nicht unterkriegen und scheut im Zweifel nicht, Freund:innen von Zuhause anzurufen. Vertraute Stimmen tun in solchen Momenten sehr gut.

Ansonsten genießt die neuen Erfahrungen und Eindrücke und saugt alles auf! Die Zeit geht schneller vorbei als gedacht.


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