Vorbereitung des Auslandsaufenthaltes
Für mich stand schon immer fest, dass ich während meines Studiums gerne die Möglichkeit nutzen möchte, mit Erasmus für ein Semester ins Ausland zu gehen. Ich informierte mich auf den Internetseiten der Universität Potsdam über die Kooperationen mit meiner Fakultät und las mir Erfahrungsberichte durch, recherchierte die Studiengänge an den ausländischen Universitäten und gelangte so zu meiner Entscheidung, dass ich gerne nach Spanien gehen würde. Während der Schulzeit hatte ich bereits drei Jahre lang Spanischunterricht und während des Studiums absolvierte ich zwei weitere Sprachkurse in den ersten Semestern. Ich steckte viel Zeit und Mühe in meine Bewerbung, da ich unbedingt nach Valencia, meinem Erstwunsch, wollte. Die Größe der Stadt, die Nähe zum Meer und die internationale Ausrichtung der Kooperationsuniversität in Valencia überzeugten mich. Im Februar kam dann die Zusage und ich war mehr als glücklich. Der Kontakt mit der Universität in Valencia war stets unkompliziert und ich musste nie lange auf Antworten warten.
Studium an der Gastuniversität
In Valencia gibt es zwei große staatliche Universitäten. Die Universidad Europea de Valencia ist eine private kleine Hochschule. Der Campus ist nicht weit von der Altstadt und liegt sehr zentral. Der Unterricht erfolgt hauptsächlich auf Englisch. Die Kurse sind mit ungefähr 25 Studierenden klein gehalten. In den meisten Kursen findet ein Mix aus Vorlesung und Seminar statt. Der Unterricht ist nicht anspruchsvoll, aber arbeitsintensiv. Die Note setzt sich aus verschiedenen Abgaben und Prüfungen zusammen. Meistens gehört ein Referat, ein Essay, Hausaufgaben und eine Klausur zu den Prüfungsleistungen. Das International Office ist immer leicht zu erreichen und hilft bei etwaigen Fragen.
Kontakt zu einheimischen und internationalen Studierenden
Ich hatte kaum Kontakt zu einheimischen Studierenden, da in Valencia so viele Erasmus-Studierende sind. Außerdem ist die Universidad Europea de Valencia sehr international ausgerichtet. Es gibt viele Erasmus-Organisationen, die Aktivitäten, Trips und Partys organisieren, wodurch es sehr leicht ist, Kontakte zu knüpfen. Jeden Tag stehen einem sehr viele Möglichkeiten offen, was man unternehmen möchte. Ich habe in Valencia unfassbar viele tolle Menschen kennengelernt, mit denen ich noch heute befreundet bin.
Sprachkompetenz vor und nach dem Auslandsaufenthalt
Da alle meine Kurse auf Englisch stattfanden und ich kaum Kontakt zu einheimischen Studierenden hatte, hat sich mein Spanisch leider nur wenig verbessert. Im Großen und Ganzen habe ich es nur im Alltag beim Einkaufen oder im Restaurant genutzt.
Wohn- und Lebenssituation
Ich habe mir ein WG-Zimmer zwei Monate vor meiner Ankunft schon gebucht und kann das nur empfehlen. Es gibt viele Websites, die Zimmer anbieten. Dort sieht man schon den Standort, Bilder und z.T. auch Videos des Zimmers. Meistens wohnt man dort dann mit anderen Erasmus-Studierenden zusammen. Wenn man erst vor Ort suchen möchte, sollte man mindestens zwei bis drei Wochen vor Vorlesungsbeginn schon in Valencia ankommen. Ansonsten muss man ins Hostel oder in AirBnB’s ausweichen. Generell ist es nicht allzu schwierig, eine Unterkunft in Valencia zu bekommen. Man sollte sich nur rechtzeitig darum kümmern. Folgende Websites kann ich empfehlen: Amigoflats, Housinganywhere, Erasmusu, Spotahome, Uniplaces. Ein WG-Zimmer kostet zwischen 300 bis 450 Euro Miete pro Monat inklusive Nebenkosten. Ich kann nur empfehlen, bei der Suche drauf zu achten, dass das Zimmer und die Wohnung generell über Heizungen verfügen. Im Winter kann es dann doch kalt werden in den Wohnungen, da diese oftmals nicht gut isoliert sind und dann ist eine Heizung wichtig. Ich habe in Aiora gewohnt und fand den Stadtteil perfekt, weil es nicht weit zur Uni, zum Strand und in die Stadt war. Außerdem ist man direkt an die Metro angebunden. Das ÖPNV-Netz ist mit der Metro, der Tram und Bussen gut ausgebaut und auch günstig. Ich habe allerdings nur selten die öffentlichen Verkehrsmittel genutzt, weil ich eigentlich nur mit dem Fahrrad unterwegs war. Es gibt ein Fahrradleihsystem in der Stadt namens Valenbisi. Überall in der Stadt verteilt gibt es Stationen und die Fahrradwege sind generell gut ausgebaut. Die Lebenshaltungskosten sind auf jeden Fall günstiger als in Deutschland. Lebensmittel und insbesondere Obst und Gemüse kann man für wenig Geld bekommen. Valencia bietet unglaublich viele Möglichkeiten für Freizeitaktivitäten. Nahezu jeden Abend kann man in irgendeinem Club feiern gehen, die Altstadt ist wunderschön zum Schlendern, aber vor allem der Strand sorgt für eine hohe Lebensqualität.
Studienfach: Politik, Verwaltung und Organisation
Aufenthaltsdauer: 09/2022 - 01/2023
Gastuniversität:Universidad Europea de Valencia
Gastland:Spanien
Rückblick
Ich hatte eine unglaublich schöne Zeit in Valencia und bin sehr dankbar für all die Erfahrungen, die ich dort gesammelt habe. Es war spannend, in einer komplett internationalen WG zu wohnen und mit Menschen aus unterschiedlichen Ländern so schnell Freundschaften zu knüpfen. Erasmus ist eine tolle Möglichkeit, ein anderes Land, eine andere Stadt und eine andere Uni für ein Semester kennenzulernen.