Vorbereitung des Auslandsaufenthaltes
Nachdem ich mich über die möglichen Gaststädte informiert hatte, entschied ich mich schließlich für Valencia als Erstwunsch. Aufgrund des Strandes und der Fülle an Möglichkeiten für Aktivitäten überzeugte mich diese Stadt, wobei ich vor allem von den Salsa- und Bachata- Tanzclubs und -schulen in Valencia angetan war. Die weiteren Vorbereitungen für mein Erasmussemester verliefen ohne Probleme, da sich Frau Kettmann, Frau Wagner sowie die Koordinatoren in Valencia stets Zeit für Fragen nahmen. Außerdem gestaltete sich die Bewerbung an der Universität von Valencia als sehr einfach, da man lediglich ein Online-Formular ausfüllen musste.
Studium an der Gastuniversität
Auch wenn mir das Studium an dieser Uni Spaß bereitete, lies die Organisation sehr zu wünschen übrig. Die Uni begann 1,5 Wochen vor der Immatrikulation der aus dem Ausland kommenden Studierenden, sodass man die erste Zeit zu Vorlesungen und Seminaren gehen musste, ohne zu wissen, ob überhaupt noch Plätze frei sind, denn die spanischen Studierenden waren schon vorher in den Kursen eingeschrieben. Die Dozenten konnten uns hierbei ebenfalls keine Auskunft geben, sodass ich zum Beispiel erst Tage später erfuhr, dass einer meiner ausgewählten Kurse gar nicht von ausländischen Studierenden belegt werden kann. An dem Immatrikulationstag musste daher fast jeder Studierende noch einmal Kurse wechseln. Nichtsdestotrotz kam ich nach zwei weiteren Gesprächen mit den Angestellten des dortigen International Office auf meine 30 Leistungspunkte. Trotz dieser eher weniger guten Organisation und des dadurch verursachten Stresses, gefiel mir das Studieren an sich sehr gut, da die Dozenten und Dozentinnen sehr hilfsbereit waren und auch auf die Erasmus-Studierenden achteten. Ich belegte zwei Übersetzungskurse und eine Vorlesung zum Spanisch in Amerika, welche einfach und nicht ganz so zeitaufwändig waren. Meine weiteren beiden Kurse („Sintaxis española“ und „Literatura y Modernidad en América latina“) gestalteten sich als deutlich schwerer, aber waren dafür auch sehr interessant. Eigentlich würde ich nicht empfehlen einen literaturwissenschaftlichen Kurs zu belegen, da diese schwer zu bestehen sind. Nichtsdestotrotz konnten die meisten Erasmusstudierende den von mir gewählten Kurs erfolgreich absolvieren, da am Ende keine Klausur, sondern eine lange Hausarbeit die Prüfungsleistung darstellte.
Kontakt zu einheimischen und internationalen Studierenden
Dadurch, dass Valencia eine Erasmusstadt ist, findet man sehr schnell ausländische Freunde, jedoch wird einem auch erschwert, mit einheimischen Studierenden in Kontakt zu treten. Nichtsdestotrotz konnte ich sehr viel Spanisch sprechen, da ich mit anderen Erasmusstudierenden auf dieser Sprache kommunizierte. Durch meine Salsa- und Bachatakurse schloss ich außerhalb der Universität trotzdem Freundschaften mit Einheimischen.
Wohn- und Lebenssituation
Ich habe mir schon vor meiner Ankunft in Valencia eine Wohnung mithilfe der Plattform „Amigoflats“ besorgt, sodass ich stressfrei direkt einziehen konnte. Die Wohnung war nicht sonderlich teuer (300 Euro), wobei man auch billigere bekommen kann (210-350 Euro). Bei der Wohnungssuche sollte man darauf achten, dass eine Heizung vorhanden ist, da dies in vielen Erasmuswohnungen häufig nicht der Fall ist. Im Winter wird es in den Räumen meistens sehr kalt, da die Wohnungen nicht gut isoliert sind. Das Finden einer guten Wohnung mithilfe von „Amigoflats“ gestaltet sich als einfach, jedoch sollte man sich auch der Nachteile dieser Plattform bewusst sein. Ich glaube, dass das Unternehmen nicht ganz legal ist, da die Kaution per PayPal überwiesen wird und die Miete in bar ausgezahlt werden muss. Das Pärchen, welches „Amigoflats“ verwaltet, ist auch relativ unfreundlich. Nichtsdestotrotz war ich sehr zufrieden mit meiner Wohnung und hatte super nette Mitbewohnerinnen.
Die Stadt Valencia ist ein schöner Ort für das Auslandssemester. Dadurch, dass die Stadt nicht sehr groß ist, kann man alles mit dem Fahrrad in 30 Minuten erreichen. Ich kann nur empfehlen sich eine „Valenbisi“-Karte (ca. 28 Euro) zu kaufen. Trotz der überschaubaren Größe kann man in Valencia sehr viel unternehmen. Der Strand und die Altstadt sind superschön, es gibt viele Clubs und sehr gute Restaurants. Das Leben ist auch nicht sonderlich teuer, da die Mieten und Lebensmittel nicht sonderlich hoch sind.
Studienfach: Spanisch auf Lehramt
Aufenthaltsdauer: 09/2019 - 01/2020
Gastuniversität:Universidad de Valencia
Gastland:Spanien
Rückblick
Abschließend kann ich nur sagen, dass mir mein Auslandssemester in Valencia super gut gefallen hat. Trotz anfänglicher Organisationsprobleme in der Uni, kann ich nur empfehlen in dieser Stadt Erasmus zu machen, da das Studieren Spaß macht und die Stadt an sich total viele Möglichkeiten bereithält.