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Vorbereitung des Auslandsaufenthaltes

Durch die persönlichen Erfahrungsberichte von Freunden und Kommilitonen, die bereits ein Auslandssemester gemacht hatten, wuchs auch in mir der Wunsch, während meines Studiums ins Ausland zu gehen. Das Erasmus+

Programm schien dafür die perfekte Gelegenheit. Meine Wahl fiel schnell auf Lissabon und die NOVA FCSH (Faculdade de Ciências Sociais e Humanas), da die angebotenen Kurse gut zu meinem Studienfach passten und die Erzählungen über die Stadt und das Leben in Portugal sehr sehr positiv waren. Die Aussicht, in einer lebendigen, kulturell vielfältigen und sonnigen Stadt zu leben, machte die Entscheidung umso reizvoller.

Durch die fantastische und transparente Arbeit und Vorbereitung des International Office, bekam man alle gewünschten Informationen entweder per Email, Online-Vorträgen oder den Vorbereitungspräsentationen. Es gab auch einen Leitfaden, an den man sich gut orientieren konnte, welche Formulare zu welchem Zeitpunkt abgegeben werden sollten. Dies hat sehr geholfen, da es grade am Anfang des Bewerbungsprozesses, weil dieser doch komplex ist.

Informationen zum Erasmus+ Programm und Kontaktaufnahme mit der Gastuniversität

Erste Informationen zum Erasmus+ Programm erhielt ich über die Webseite sowie direkt vom International Office meiner Heimatuniversität. Der Bewerbungsprozess verlief reibungslos, allerdings war ich zu Beginn etwas verwirrt, da die Geoökologie-Fächer an der Fakultät für

Humanwissenschaften angesiedelt waren. Diese Unsicherheit konnte jedoch schnell ausgeräumt werden, dank der zügigen und klaren Antworten auf meine E-Mails an die Verantwortlichen sowohl in Potsdam als auch in

Lissabon. Allgemein war es sehr hilfreich, bei Fragen stets einen

Ansprechpartner mit Expertise zur Seite zu haben. Auch die Vorbereitungs- und Informationsveranstaltungen waren gut strukturiert, sodass man sich nie alleine im Bewerbungsprozess fühlte. Angekommen in Lissabon gab es am 16.09. die Einführungsveranstaltung, bei der dann zum ersten Mal erklärt wurde, wie man sich für die Kurse genau anmelden kann bzw. wie man seinen Stundenplan erstellt. Dies hätte ich und vermutlich viele meiner KommilitonInnen sich schon ein wenig vorab gewünscht, da es direkt am nächsten Tag mit den Kursen losging, wir uns aber erstmal noch mit Stundenplänen und welche Kurse überhaupt stattfanden rumschlagen mussten. Zwar wurde uns vorab gesagt, wir sollen auf die Infoveranstaltung warten, allerdings denke ich, dass es sinnvoll wäre, die Gründe oder schonmal den Ablauf der Kurswahl als Präsentation oder Email vor Beginn zu verschicken, damit nicht so viel Verwirrung/Chaos herrscht.


Studienfach: Geoökologie

Aufenthaltsdauer: 09/2024 - 01/2025

Gastuniversität: Universidade Nova de Lisboa

Gastland: Portugal

Studium an der Gastuniversität

Das Studium an der NOVA FCSH begann also etwas chaotisch, da es vor Semesterbeginn keinen festen Stundenplan gab und einige Kurse kurzfristig nicht angeboten wurden, welche ich ursprünglich belegen wollte. Dies sorgte anfangs für Unklarheiten. Außerdem fanden viele der Mastermodule entweder nur abends (18 - 21 Uhr) oder am Wochenende statt. Dies alles hatte zur Folge, dass ich in der ersten Woche meinen Stundenplan neu gestalten musste und mit meiner Heimuniversität und Vorort einiges abklären musste. Zum Glück sind die Mitarbeiter im International-Büro sehr hilfsbereit und konnten jegliche Fragen schnell klären. 

Auch die Professoren und Kommilitonen in den Kursen und am Campus standen mir bei Fragen jederzeit zur Verfügung und nahmen sich Zeit, mich zu unterstützen. 

Der Unterricht fand auf Portugiesisch statt, was anfangs eine Herausforderung darstellte, da mein Sprachniveau nur A2 war. Es war anfangs schwierig, doch mit der Unterstützung von den vielen lieben Menschen um mich herum, konnte ich mich gut zurechtfinden. Ein großer Vorteil war, dass ich meine Hausaufgaben und Prüfungen auf Englisch schreiben durfte, wodurch ich mich besser auf die Themen konzentrieren konnte, ohne durch die Sprache zu sehr eingeschränkt zu sein. Dies hatte auch den positiven Nebeneffekt, dass sich meine Englischkenntnisse verbesserten.

Trotz der anfänglichen Sprachbarriere waren die Studieninhalte sehr spannend und abwechslungsreich. Ich hatte sogar die Möglichkeit, Grundlagenkurse aus dem Bachelorbereich zu belegen, was mir aufgrund meines Wechsels vom Bachelor Biologie zum Master Geoökologie ursprünglich gefehlt hatte.

Der Campus der NOVA FCSH ist relativ überschaubar, wodurch man sich schnell zurechtfindet.

Kontakte zu einheimischen und ausländischen Studierenden

Sowohl an der Uni als auch außerhalb hatte ich das Glück, viele Menschen kennenzulernen und neue Freundschaften zu knüpfen. Besonders die Offenheit und Herzlichkeit der PortugiesInnen hat es mir leicht gemacht, schnell Kontakte zu knüpfen – sowohl zu Einheimischen als auch zu internationalen Studierenden. Diese Atmosphäre hat meinen Aufenthalt unglaublich bereichert. Ich habe mich sehr wohlgefühlt und meinen Aufenthalt mit vielen inspirierenden Bekanntschaften gefüllt, welche mir auch weiterhin erhalten bleiben.

Sprachkompetenz vor und nach dem Auslandsaufenthalt

Vor meinem Aufenthalt hatte ich bereits Grundkenntnisse in Portugiesisch (Niveau A2). Allerdings merkte ich schnell, dass die meisten Menschen mit denen ich in Kontakt kam – egal ob im Supermarkt, im Café oder auf der Straße – fließend Englisch sprachen. Ich versuchte zunächst auf Portugiesisch zu kommunizieren, wechselte jedoch oft schnell auf Englisch oder erhielt eine direkte Antwort auf Englisch. Leider trug dies nicht dazu bei, mein Portugiesisch deutlich zu verbessern.

Wohn- und Lebenssituation

Meine Unterkunft habe ich innerhalb weniger Tage nach meiner Ankunft über die Plattform Idealista gefunden. Ich hatte großes Glück, eine wunderbare 3er WG mit Katze in einem Altbau im wunderschönen und charmanten Stadtteil

Graça zu finden. Die Wohnung war zentral gelegen und die öffentlichen

Verkehrsmittel – insbesondere die Tram und grüne U-Bahnlinie, die in die

Altstadt führen oder Busse, die an die Uni fuhren – waren gut erreichbar.

Ein Tipp: Ihr solltet euch Wohnungen unbedingt vor Ort anschauen, da es einige Scams geben kann.

Das Leben in Lissabon war sehr unkompliziert und angenehm. Es gibt zahlreiche Einkaufsmöglichkeiten, Flohmärkte und kleine Läden, die auch noch spät abends geöffnet haben. Besonders praktisch war, dass die Geschäfte auch sonntags geöffnet haben, was den Alltag noch flexibler gestaltete. Die Lebenshaltungskosten/Miete waren zwar etwas höher als erwartet, aber mit guter Planung und etwas Vorsicht im Umgang mit dem Budget durchaus zu verkraften.

Freizeitaktivitäten

Lissabon bietet unzählige Möglichkeiten, Aussichtspunkte und

Freizeitaktivitäten.  Sich auch einfach durch die bildschönen Stadtteile von Graça nach Alfama treiben zu lassen, oder an einem der Miradouros ein Buch lesen. Neben der lokale Küche, gibt es auch einen großen Anteil an asiatischer und internationalen Restaurants. Zudem gibt es sehr viele Bars und Veranstaltungen, Jam Sessions (guter Ort ist Prisma studios) und linke Zentren, die einen immer willkommen heißen und man viele Menschen kennenlernen kann. 

Besonders schön waren spontane Ausflüge nach Sintra oder an die Strände von Cascais.

Das milde Wetter ermöglichte es, viel Zeit draußen zu verbringen. Selbst im Winter gab es viele Sonnentage, die perfekt für Spaziergänge durch die Stadt oder am Tejo entlang waren und auch ab und zu eingeladen haben ins trotzdem kalte Meer zu springen.

Studienfach: Geoökologie

Aufenthaltsdauer: 09/2024 - 01/2025

Gastuniversität: Universidade Nova de Lisboa

Gastland: Portugal

Rückblick

Mein Erasmus-Semester in Lissabon war eine sehr bereichernde Erfahrung. Ich habe nicht nur akademisch viel gelernt, sondern auch meine persönliche

Entwicklung vorangetrieben. Die portugiesische Kultur und die entspannte Lebensart der Menschen haben mich nachhaltig beeindruckt, und möchte ich auch weiterhin beibehalten.

Ein Highlight war die Atmosphäre der Stadt: sicher, freundlich und voller Leben. Ich habe mich nie unwohl gefühlt – auch nachts in den kleinen Gassen.

Tipps für Studieninteressierte

Nutze die Plattform Idealista zur Wohnungssuche.

Sei offen für neue Begegnungen und keine Scheu mit fremden Menschen zu sprechen – viele tolle Erlebnisse ergeben sich spontan und die meisten

Menschen freuen sich sehr in Kontakt zu treten.

Lerne vorher ein wenig Portugiesisch, auch wenn viele Leute Englisch sprechen. Es hilft enorm im Alltag und wird von den Einheimischen sehr geschätzt.

Lissabon hat mich so beeindruckt, dass ich mich schon auf meinen nächsten Besuch freue. Wer die Möglichkeit hat, dort ein Erasmus-Semester zu verbringen, sollte diese Chance unbedingt nutzen.


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