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Vorbereitung des Auslandsaufenthaltes

Die Informationen über das Erasmus Programm sind sehr ausführlich auf der Webseite des International Office angegeben. Die Kontaktaufnahme mit der Hochschule war nicht notwendig in meinem Fall, lediglich das Online Learning Agreement musste von dieser unterschrieben werden. Ebenso hilfreich waren per Zoom vom International Office bereitgestellte Informationen über die Finanzierung und Fristen etc.


Studienfach: Wirtschaftsinformatik

Aufenthaltsdauer: 08/2023 - 12/2023

Gastuniversität: Universitetet i Bergen

Gastland: Norwegen

Studium an der Gastuniversität

Das Studium beginnt in der zweiten Augustwoche, nicht wie in Deutschland im Herbst, weshalb man schauen sollte, dass man seine Klausuren im vorherigen Semester in Potsdam so legt, dass dies machbar ist. Den Sprachkurs „NOR-INTRO“ kann ich sehr empfehlen. Die Ausstattung der Universität war top, der Campus verteilt sich über die ganze Stadt und es gibt sogar ein Uni-eigenes Schwimmbad mit Sauna. Vor Ort waren alle Mitarbeiter nett. Unterrichtsblöcke werden meistens in 45 min Blöcke mit 5 Pause unterteilt. Die Onlineplattformen (Äquivalent zu Puls/Moodle) sind sehr verwirrend, dazu gibt es jedoch eine Einführungsveranstaltung. Ich habe neben dem Norwegischkurs die Vorlesungen „Introduction to Machine Learning“, sowie „Software Security“ gehört. Leider hat sich die Qualität der Vorlesungen deutlich voneinander unterschieden, und war auch nicht mit einer Vorlesung in Deutschland vergleichbar, sodass ich den Software Security Kurs gegen Mitte des Semesters nicht mehr belegt habe. Dies ist jedoch von Kurs zu Kurs unterschiedlich und hängt vom Dozenten ab, sodass ich hiervon keine Rückschlüsse auf andere Kurse und Studiengänge ziehen würde. Die meisten relevanten Infos gibt es nicht per E-Mail wie in Potsdam, sondern über die Facebook und Instagram Kanäle der Fakultäten/Hochschule (@unibergen)/des Studentenwerks (@sammenbergen) sowie dem Mieterverein Tenants Union (@tu_fantoft). Über einzelne Veranstaltungen wird auch per SMS informiert, dies ist aber die Ausnahme.

Kontakt zu einheimischen und internationalen Studierenden

Es gibt eine Welcome Week, jedoch muss man sich als International für diese vorher anmelden, vor Ort ist es dann zu spät und man wird abgewiesen. Leider hatte fast niemand der Internationals sich vorher angemeldet, sodass in der Einführungsveranstaltung für Internationals, bei der die Events der Welcome Week vorgestellt wurden, alle überrascht waren. Eine nachträgliche Anmeldung, um das Armband zu erhalten, wurde versprochen, war aber dann doch nicht möglich. Ein Buddy-Programm vor Ort gibt es leider auch nicht, sodass der Kontakt zu Norwegern sich eher schwierig gestaltet. Ich hatte mich im studentischen Segelclub sowie im studentischen Schwimmteam angemeldet, leider waren die Studenten dort meistens nicht wirklich an einem Austausch interessiert, bzw. wechselten nach wenigen Sätzen wieder zurück ins Norwegische, sodass die wenigen Internationals auch hier für sich in einer Gruppe blieben.

Sprachkompetenz vor und nach dem Auslandsaufenthalt

Quasi alle Norweger sprechen Englisch, was das Erlernen der norwegischen Sprache nicht erleichtert. Trotzdem konnte ich durch meinen Norwegischkurs, welchen ich vor Ort besucht habe, ein wenig Norwegisch aufschnappen, was für das Meistern des Alltags gereicht hat.

Wohn- und Lebenssituation

Der Bewerbungsprozess für einen Platz im Wohnheim geht über das Onlineportal des Studentenwerks „Sammen“ recht leicht. Ich war in einer 16-Personen-WG untergebracht, was sehr herausfordernd sein kann, vor allem, wenn man es gewohnt ist, allein zu wohnen. Obendrauf hat man dann leider auch nicht sein eigenes Zimmer, sondern teilt sich dieses auch mit einer weiteren Person, ausgestattet mit einem Doppelstockbett. Meine WG war in Fantoft, wo eigentlich fast alle Internationals quasi isoliert von den norwegischen Studenten wohnen. Die Gemeinschaft dort ist recht stark, es gibt eine Whatsappgruppe mit fast 1000 Personen, und man hilft sich gegenseitig aus. In Fantoft organisiert die „Tenants Union“ regelmäßig diverse Veranstaltungen wie Kinoabende oder Karaokepartys. Am Anfang des Semesters gibt es eine Secondhand-Aktion des Studentenwerks, bei der man sich z.B. einen Fernseher oder einen Sofastuhl besorgen kann.
Der ÖPNV ist sehr gut und vergleichbar mit dem in Potsdam, mit ca. 45€/Monat allerdings auch deutlich teurer als das Semesterticket. Fußläufig ist leider die Innenstadt von Fantoft aus nicht zu erreichen (45-60min), sodass dies keine Option ist, und man auf die Straßenbahn angewiesen ist, welche einen in ca. 20min in die Stadt bringt.
Eine gute Kreditkarte mit möglichst hohem Kreditrahmen ist empfehlenswert, da alles mit der Karte gezahlt werden muss, und es online nie die Möglichkeit gibt, auf Rechnung/Lastschrift/per Paypal zu bezahlen. Selbst die Miete muss über Kreditkarte bezahlt werden. Bei einem hypothetischen Kreditrahmen von 500€ ist nach der Miete von ca. 350€ nicht mehr viel Liquidität vorhanden. Es kann von Vorteil sein, mehrere (Debit) Kreditkarten zu haben. Auch sollte man auf Umrechnungskurse und Fremdwährungsgebühren achten, da in Norwegen mit der Norwegischen Krone bezahlt wird. Ich habe eine Kreditkarte von Barclay’s für den Aufenthalt besorgt, welche keine Gebühren hatte (Stand 2023).

Studienfach: Wirtschaftsinformatik

Aufenthaltsdauer: 08/2023 - 12/2023

Gastuniversität: Universitetet i Bergen

Gastland: Norwegen

Rückblick

Man sollte jeden Sonnenstrahl nach Möglichkeit genießen, da es im Winter gefühlt nur für ca. 3 Stunden wirklich hell ist, und das schnell aufs Gemüt schlagen kann. Dazu kommt noch der Umstand, dass Bergen die regenreichste Stadt Europas ist, weshalb man unbedingt regenfeste Kleidung (Jacke und Hose!) haben sollte. Es regnet quasi dauerhaft und tagelang. Hier gibt es z.B. in Nesttun sehr günstige Outletläden mit guter Markenkleidung, gut zu erreichen mit der Straßenbahn:
Sport Outlet Nesttun maps.app.goo.gl/GXhgtdVxoQ17iws89
Sport Outlet Laguneparken maps.app.goo.gl/gBGBqYjAApR7wiku9
Ansonsten ist Norwegen bekannt für seine Natur, und in Bergen ist es eigentlich Pflicht, alle 7 Berge bestiegen zu haben! Dazu sollte man die Zeit im Sommer/Herbst intensiv nutzen. Besonders für Anfänger (und damit auch Kreuzfahrt-Touristen) geeignet ist Fløyen und Ulriken. Mit Abstand der beste Berg ist jedoch Løvestakken, welcher auch recht gut von Fantoft erreichbar ist, und quasi nur von den Einheimischen bestiegen wird.
Außerdem kann man vom Hafen aus eine im ÖPNV-Ticket enthaltene Fähre nach Knarvik (Hin- und Rückfahrt jeweils ca. 45 min) oder Kleppestø (jewes Hin- und Rückfahrt 15 min) nehmen für eine kleine „kostenlose“ Fjordtour.
Des Weiteren sollte man sich eine Nordlichter-App herunterladen (https://apps.apple.com/de/app/polarlicht-vorhersage/id1073082439), welche bei erhöhter Wahrscheinlichkeit für Nordlichter einem eine Benachrichtigung sendet oder gar einen Aufwecken kann. Die Nordlichter sind besonders in dunklen Orten in den Bergen oder außerhalb der Stadt zu sehen, wo die Lichtverschmutzung gering ist. In Fantoft hat sich der Sportplatz der Schule als guter Nordlicht-Beobachtungspunkt etabliert: maps.app.goo.gl/ghYpUg4V3bnMjZrm6 (60.3478219 N, 5.346622 O)

Sonstige Hinweise
Nach 00:00 ist Betriebsschluss im ÖPNV und man kommt unter der Woche nicht mehr mit dem ÖPNV zum Flughafen Bergen oder vom Flughafen Bergen in die Innenstadt. Dies sollte beim Buchen von Flügen beachten, da eine Taxifahrt schnell 50€ übersteigen kann! Sollte man spät anreisen, und seinen Wohnungsschlüssel nicht mehr durch die Öffnungszeiten des Studierendenwerks bedingt bekommen, kann man der Tenants Union auf Instagram (@tu_fantoft) schreiben, welche dann die Schlüsselübergabe übernimmt.

Foto-Eindrücke


Norwegen

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