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Vorbereitung des Auslandsaufenthaltes

Von dem Erasmus+ Programm an der Universität Potsdam habe ich erst Anfang des Wintersemesters 2017-18 gehört. Dr. Daniel Williams informierte uns über die Partneruniversitäten und die wichtigsten Fristen. Im November 2017 hatte ich also schon angefangen, meine Bewerbung auszufüllen und engeren Kontakt mit Dr. Williams aufzunehmen. Meine volle Bewerbung wurde Mitte Januar abgeschickt. Am 9.2.2018 erfuhr ich, dass das Programm mich für ein Semester in der Ulster University (meine erste Wahl) nominiert hatte.
Um mich offiziell bei der Ulster University einzuschreiben, musste ich sehr wenig tun: die Online Application Form wurde schnell ausgefüllt und kurz danach bekam ich den Letter of Acceptance von Ulster, mit meiner Matrikelnummer.
Mein Learning Agreement BEFORE Mobility auszufüllen war nicht einfach, weil der Online-Catalogue der Ulster University nicht unbedingt eindeutig ist, aber mir war bewusst, dass ich meine Kurse erst vor Ort wirklich belegen können würde. Meine Koordinatorin an der Ulster University Dr. Anne Moorhead war nicht einfach zu kontaktieren und meine erste Mail ging scheinbar verloren, aber mit meiner uni-potsdam Adresse funktionierte alles reibungslos. Ich schickte dem International Office und den Erasmus-Koordinatoren der Ulster University viele Mails, um den Online Catalogue besser zu verstehen und bekam sehr zügige und höfliche Hilfe. Währenddessen nahm ich auch an einer Erasmus Info-Veranstaltung in Potsdam teil, wo Frau Kettmann wie immer sehr hilfreiche Tipps gegeben hat.


Studienfach: Linguistik (Master)

Aufenthaltsdauer: 09/18-01/19

Gastuniversität: Ulster University

Gastland: Großbritannien

Studium an der Gastuniversität

In Belfast kam ich am 15.09.2018 an und am 17.09.2018 durfte ich meine Kurse wählen. Dafür musste ich mich mit meiner Koordinatorin Dr. Anne Moorhead treffen. Obwohl sie sehr sympathisch ist, war sie nicht sehr hilfreich, weil sie selbst keine Linguistin ist. Die Tatsache, dass ich eine Master Studentin war, hieß auch, dass ich mehr Kurse, als die empfohlene Menge pro Semester belegen müsste. Außerdem stellte sich heraus, dass der Online-Catalogue gar nicht aktuell war, und keiner von den Kursen, den ich auf meinem BEFORE Learning Agreement angegeben hatte, tatsächlich angeboten wurde. Das Belegungssystem nimmt auch viel Zeit in Anspruch und ist nicht optimal, aber man wird sehr gut begleitet und unterstützt. Als das Semester anfing, hatte ich noch Fragen über einen Kurs und deswegen schrieb ich eine Dozentin an. Frau Julianna Gerard lud mich ein, am nächsten Tag über das Linguistik Master Programm der Ulster University zu sprechen. Nach unserem Gespräch wusste ich endlich genau, welche Kurse für mich ideal waren und demnach war das Ausfüllen meines DURING Learning Agreement viel einfacher.

An der Ulster University hatte ich sehr viel Spaß: meine Kurse waren die von dem Linguistik Master Programm und ich nahm immer mit den gleichen fünf Kommilitonen an den Kursen teil. Ich verstand mich gut mit jedem und die Stimmung war immer sehr entspannt. Mit meinen DozentInnen liefen die Unterrichtsstunden auch prima, da sie alle interessant aber auch fröhlich und dynamisch waren. Meine Syntax Dozentin hat meine Zeit in Belfast besonders schön gemacht.
Der Jordanstown Campus der Ulster University hat sehr moderne Computer und eine schöne Bibliothek, aber um scannen, ausdrucken oder kopieren zu können, muss man unbedingt ein Paypal Konto haben und das System dafür ist wieder eher komplex.

Kontakte zu einheimischen und internationalen Studierenden

Meine einzige Enttäuschung war die Tatsache, dass ich in dem Wohnheim nur mit anderen ausländischen Studierenden wohnte. Meine Mitbewohner waren drei Italiener und eine Amerikanerin und in unserem Gebäude wohnten noch Spanier, Franzosen und Deutsche. Alle einheimischen Studierenden waren in einem anderen Teil des Wohnheims, was ich nicht ganz verstehe. Die Stimmung war natürlich sehr schön und es wurde auch fast nur Englisch gesprochen, aber ich lernte im Endeffekt wenige Nordiren kennen. Es ist besonders schade, weil die, die ich an der Universität kennengelernt habe, unglaublich nett und liebevoll waren.

Sprachkompetenz vor und nach dem Auslandsaufenthalt

Da ich seit vier Jahren (auf) Englisch studiere und davor schon sehr lange gelernt hatte, war mein Niveau vor dem Auslandsaufenthalt schon hoch. Allerdings ist der Belfast Akzent schwer zu verstehen und ich hatte mit Taxi- und Busfahrern viele Schwierigkeiten. Am Ende meines Aufenthaltes fühlte ich mich aber sicherer und ich konnte Menschen immer besser verstehen.

Wohn- und Lebenssituation

Ich konnte vor Beginn des Semesters am 17.09.2018 leider nicht früher nach Belfast fliegen, um eine Wohnung zu suchen. Ich entschied mich also für einen Platz in einem Studentenwohnheim. Dies hatte Vor- und Nachteile. Erstmal war die Unterkunft recht teuer: für 19 Wochen musste ich £2.482,60 bezahlen, also um die 2.830,80€ für weniger als 5 Monate. Diesen Betrag musste ich auch auf einmal, vor meinem Umzug bezahlen. Dafür bekam ich ein Schlafzimmer mit Bett, Tisch, Stuhl und Garderobe, mein eigenes Bad und eine große Küche, die ich mit vier Mitbewohnern teilte. Wir mussten auch noch dazu Küchenutensilien kaufen. Allerdings wohnte ich dadurch fünf Minuten zu Fuß entfernt von meinem Campus (in Jordanstown) und direkt am Meer. Wir hatten auch sehr nette Resident Assistants, die für uns Ausflüge zu allen Sehenswürdigkeiten Nord-Irlands organisierten. Für internationale Studenten ist diese Unterkunft auch garantiert, wenn man sich vor Mitte Juni bewirbt.

Da ich an die deutschen öffentlichen Verkehrsmittel gewöhnt bin, habe ich in dem Bereich einen echten Kulturschock bekommen. Die Busse fahren nicht oft und man kann Tickets nur bei dem Busfahrer kaufen. Jordanstown ist ungefähr 9 Kilometer nördlich von Belfast entfernt und mit dem Bus dauert die Fahrt ungefähr eine halbe Stunde. Dafür muss man £2,90 bezahlen.

Lebenshaltungskosten sind generell höher als in Deutschland; für eine Woche Lebensmittel gab ich um die £25 aus, also fast 30€.
An der Ulster University kann man am Campus Sport machen, da es ein Fitnessstudio gibt. Die Preise dafür kenne ich leider nicht, aber man bekommt während der Einführungswoche alle Informationen darüber. An der Uni gibt es auch sehr viele Societies. Diese sind eine perfekte Gelegenheit, einheimische Studenten kennenzulernen.
In Nord-Irland gibt es natürlich unglaublich viele wunderschöne Landschaften und Orte und die Resident Assistants der Wohnheime organisieren viele Ausflüge diese zu besuchen. Für £35 durfte ich zum Beispiel mit einem Bus von Jordanstown an der Küste entlang bis zur Giant’s Causeway fahren.

Studienfach: Linguistik (Master)

Aufenthaltsdauer: 09/18-01/19

Gastuniversität: Ulster University

Gastland: Großbritannien


Rückblick

Was ich stark empfehle ist das DURING Learning Agreement direkt mit den Dozenten und nicht unbedingt mit dem Koordinator zu planen. Der Catalogue ist eher unklar und nicht immer aktuell, also sollte man schon davon ausgehen, dass das BEFORE Learning Agreement geändert wird. Als Bachelor Student hat man wahrscheinlich mehr Auswahl, aber ich würde Linguistik Master Studenten definitiv empfehlen Kontakt mit Julianna Gerard, Christina Sevdali oder Jacopo Romoli aufzunehmen.

Wenn man für die Unterkunft nicht so viel ausgeben möchte, sollte man auch auf jeden Fall früher nach Belfast fliegen, um eine Wohnung zu suchen. Mein Wohnheim war zwar das teuerste, aber die anderen sind leider nicht viel billiger.

Belfast ist eine sehr nette Stadt, wo es falls alles gibt, was man braucht. Jeden Abend ist in Bars sehr viel los und man kann immer Live Musik hören. Am Wochenende ist die Stimmung in der Stadt einfach wunderschön. Man fühlt sich auch sicher und willkommen. Für die, die Vintage Kleider mögen, gibt es in der College Street einen tollen Second Hand Laden (Go Thrifty Vintage).

Wie oben erwähnt, war die Verteilung auf die Wohnheime schade, weil internationale und einheimische Studenten nicht zusammen wohnten. Einer Society beizutreten ist aber eine gute Art, dieses Problem zu beheben.

Dozenten in Belfast sind besonders offen und zugänglich. Die Nordiren sind generell sehr nett, gastfreundlich, hilfsbereit und verständnisvoll. Die Region ist umwerfend und die ganze irische Insel ist unbeschreiblich schön (von Belfast nach Dublin mit dem Bus: secure.translink.co.uk/Buy-Online/Desktop/Goldline-X1X2-Ticket/Step-1/). Erasmus ist, wie man schon weiß, der beste Weg internationale Beziehungen zu knüpfen, eine andere Kultur und Art zu entdecken, ein neues Land zu erkunden und sein Studentenleben einfach schöner, (noch) interessanter und spannender zu machen. Dass ich es empfehle, ein Erasmus Semester zu machen, ist keine Frage.

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