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Vorbereitung des Auslandsaufenthaltes

Die Bewerbung an der Sciences Po findet regelmäßig nach der Nominierung durch die Uni Potsdam Mitte März für eine Auslandssemester im Herbst statt. Die Sciences Po informiert über die eingegangene Nominierung per Mail und fordert zur Bewerbung für das Exchange Programme auf (bei mir 15.03.). Das Exchange Programme ermöglicht es, sich auf eine der verschiedenen Fakultäten (Schools) der Sciences Po zu bewerben. Ich wählte die „Paris School of International Affairs“, was ein breites Spektrum an Kursen ermöglicht, die nach regionalen oder thematischen Schwerpunkten ausdifferenziert sind („regional and thematic concentrations“). Alle notwendigen Informationen und die wählbaren Kurse können über die Website der PSIA eingesehen werden.  Personen, die jedoch besonderen Fokus auf wissenschaftliches Arbeiten legen, ist möglicherweise die „School of Research“ zu empfehlen, welche nochmals gesonderte Methodenkurse anbietet.  Die geforderten Bewerbungsunterlagen der Sciences Po umschließen einen Lebenslauf, ein kurzes Motivationsschreiben über die angestrebte Kurswahl an der Siences Po (1000 Wörter), einen Sprachnachweis (Englisch oder Französisch, je nachdem welche Sprache als Unterrichtssprache gewählt wird – es ist möglich, nur auf Englisch zu studieren), eine Leistungsübersicht aller erbrachten Studienleistungen (Bachelor und Master) und ein Passfoto.
Eine Annahme der Bewerbung erfolgt sodann Ende April (bei mir 23.04.), woraufhin eine Immatrikulation an der Partnerhochschule möglich ist. Die Kurswahl an der Sciences Po findet Mitte Juli an nur einem Nachmittag statt (bei mir 10.07. ab 15:30). Dies bedeutet zum einen, dass eine Kurswahl direkt zu Beginn der angebenden Zeit unbedingt notwendig ist, da Sciences Po Studenten bereits im Voraus wählen, viele Kurse in ihrer Personenzahl beschränkt sind und insofern entweder bereits oder schnell nach Beginn der Öffnung der Registrierung gefüllt sind. Zum anderen bedeutet dies auch, dass es ratsam ist, sich im Vorhinein einen Pool an Kursen herauszusuchen (am besten 1.,2. und 3. Wahl), um dann in der Registrierung gezielt über die Kursnummer Kurse zu suchen. Wenn dies auch ein wenig stressig ist, war ich dennoch mit allen Kursen, die ich letztendlich gewählt habe, sehr zufrieden, obwohl diese nicht meiner ersten Wahl entsprachen.


Studienfach: Politikwissenschaft M.Sc.

Aufenthaltsdauer: 09/2024 – 12/2024

Gastuniversität: Sciences Po Paris

Gastland: Frankreich

Studium an der Gastuniversität

Die Sciences Po ist eine (zurecht) renommierte Universität im Bereich der Politik- und Verwaltungswissenschaften. Während der Ruf der Universität nicht unbedingt zwingend für oder gegen ein gutes Auslandssemester spricht, verweise ich hier darauf, da es für mich recht gut die Erfahrungen des Studiums an der Sciences Po zusammenfasst. Die Studierende sind sehr motiviert und nehmen sehr rege an den Diskussionen in den Seminaren teil. Auch außerhalb der Kurse wird das Studienleben an der Sciences Po „politisch diskutiert“. Dies ermöglicht es, bei einer der vielzähligen Studierendenorganisationen und/oder bei politischen Aktionen teilzunehmen. Gleichzeitig ist es jedoch nicht notwendig, politisch aktiv zu sein, um in der Studierendenschaft Anschluss zu finden. Inhaltlich ist das Studium fordernd, wenn auch nicht überfordernd, und sehr vielseitig in Bezug auf die mögliche Kurswahl. Leistungskontrollen erfolgen regelmäßig, in den meisten Kursen zur Mitte und zum Ende des Semesters, in den Sprachkursen bedeutend häufiger. Dafür sind die einzelnen Abgaben mit geringem Umfang bemessen (2-5 Seiten). Die Lehre ist dabei weniger partiell (und teilweise weniger strukturiert) als beispielsweise an der Uni Potsdam. Dies bedeutet, dass Themenbereich oftmals fachübergreifend behandelt werden, was zwar einerseits stärker holistische Erklärungsansätze ermöglicht, andererseits jedoch auch die Gefahr birgt, einzelne Erklärungsansätze über die Grenzen ihres Anwendungsbereichs zu verallgemeinern. Welche Form der Lehre einem dabei besser gefällt, ist wohl individuell festzustellen.
Als Tipp: Die Bibliothek der Sciences Po ist oft voll, weswegen es sich anbietet, sich ebenfalls in der Bibliothèque Mazarin oder der Bibliothèque Saint Genevieve einzuschreiben.

Wohn- und Lebenssituation

Die Wohnungssuche in Paris gestaltet sich für Studierende oft schwierig. Eine Bewerbung bei dem internationalen Studentenwohnheim von Paris „Cité international universitaire de Paris“, speziell im Heinrich Heine Haus, ist sehr zu empfehlen.  Andernfalls leben viele Studierende in WGs oder in „Chambre de Bonne“, kleine Zimmer unterm Dach, die früher von Bediensteten bewohnt wurden und inzwischen zu kleinen Wohnungen umgebaut wurden. Mietpreise fallen hoch aus, ggf. 750-1000€, was bei der Bewerbung für Paris zu beachten ist. Auch Lebensmittelpreise fallen im Schnitt höher aus als in Potsdam/Berlin. Jedoch ist es auch möglich, kostengünstig einzukaufen. Ich habe in der Zeit in Paris in einem Airbnb im 17. Arrondissement in der Nähe vom Parc Monceau gewohnt, was mir von der Lage her sehr gefallen hat. Besonders beliebt bei Studierenden sind jedoch das 19. und 20. Arrondissement.
Wenn auch die Wohnungssuche teils schwierig ist, bietet Paris dafür umso mehr an Kunst und Kultur. Besonders die öffentlichen Museen, die für Bürger der EU unter 26 Jahre kostenlos sind, sind immer wieder großartig zu besuchen. Für den Sport sind der Bois de Boulogne im Westen und der Bois de Vincennes im Osten, sowie die vielzähligen und sehr günstigen öffentlichen Schwimmbäder zu empfehlen. Zudem ist Paris ein guter Ort, um mittels Kurztrips Frankreich zu erkunden. Mit den Schnellzügen ist man in 2 Stunden in Lyon oder Ancienne und in 3 Stunden in Bordeaux oder in Saint-Malo. Der Strand der Normandie ist sehr günstig und in unter 2 Stunden zu erreichen.

Studienfach: Politikwissenschaft M.Sc.

Aufenthaltsdauer: 09/2024 – 12/2024

Gastuniversität: Sciences Po Paris

Gastland: Frankreich

Rückblick

Rückblickend weiß ich das Auslandssemester sowohl fachlich in Bezug auf das Studium als auch persönlich in Bezug auf den Kontakt mit den Studierenden an der Sciences Po und in Bezug auf das Leben in Paris sehr zu schätzen. Grade die internationale Gemeinschaft von sehr motivierten Studierenden empfand ich als bereichernd.


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