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Vorbereitung des Auslandsaufenthaltes

Ich wollte seit Anfang meines Bachelorstudiums gerne ein Erasmus-Semester machen und hatte mich im Voraus hier und da bei Infoveranstaltungen des International Office informiert. Als die Frist näherkam, habe ich die Bewerbungsunterlagen auf gut Glück ausgefüllt und bin letztendlich in Grenoble gelandet, worüber ich im Nachhinein sehr froh bin.


Studienfach: Kulturwissenschaften / Geschichte

Aufenthaltsdauer: 09/2024 – 01/2025

Gastuniversität: Universitè Grenoble Alpes

Gastland: Frankreich

Studium an der Gastuniversität

Ich war an der Arts et Sciences Humaines Fakultät und habe mich sehr gut betreut gefühlt, sowohl von den Dozentinnen als auch von der internationalen Koordination. In Frankreich ist das Studienklima hierarchischer, aber deswegen nicht unbedingt weniger persönlich, die französischen Studierenden schreiben sehr viel mehr mit und sind meinem Eindruck nach engagierter im Kurs, auch weil es eben am Ende oftmals keine Hausarbeit, sondern ein Examen gibt. Schriftliche Arbeiten muss man eher während des Semesters abgeben. Es werden nicht so viele Texte wie in Deutschland gelesen, aber in Geschichte nahm z.B. die Quellarbeit einen größeren Teil ein. Je nachdem, welcher Typ man ist, hat man so das Gefühl, dass man mehr lernt.
Es gibt etliche Bibliotheken, die sehr viel cooler und moderner ausgestattet sind, auch mit Sitzsäcken, Liegen, Ruheecken, Comics und Romanen, alles einfach etwas weniger ernst als in Deutschland; davon konnte man gut profitieren!

Kontakt zu einheimischen und internationalen Studierenden

Durch meine Fakultät und das erste Treffen mit anderen internationalen Studierenden dort, von welchen einige zudem im gleichen Wohnheim wie ich wohnten, hatte ich von Anfang an Kontakt zu anderen ausländischen Studierenden. Die Veranstaltungen und Treffen, die IntEGre (https://www.integre-grenoble.org/) organisiert, haben am Anfang auch geholfen, vor allem weil dort auch französische Studierende dabei sind, die am Anfang ihres Bachelor- oder Masterstudium stehen und offen für internationale Kontakte sind. Wenn ihr also unbedingt auch Franzosen kennenlernen wollt, achtet auf solche Möglichkeiten! (Das ist vielleicht etwas einfacher als in den Kursen, auch wenn die Leute dort auch super nett sind.) Dadurch habe ich eine gute französische Freundin kennengelernt. Ansonsten habe ich in meinen Sportkursen, wie dem Ski- und dem Wanderkurs, gut Französisch sprechen können, auch weil das generell Aktivitäten sind, bei welchen man glücklicherweise en passant ins Gespräch kommen kann.

Sprachkompetenz vor und nach dem Auslandsaufenthalt

Ich hatte Französisch zuletzt in der 12. Klasse belegt und leider im Semester vor meinem Auslandsaufenthalt nicht nochmal einen Kurs am ZESSKO belegen können. Auch wenn mir die Aussprache und das Sprachgefühl nicht zu schwerfallen, wäre es vermutlich vor allem am Anfang, wenn sowieso alles etwas scary ist, hilfreich gewesen, sich in der Sprache etwas sicherer zu fühlen und auch um sich so unterhalten zu können, wie man das gerne tun oder sich wünschen würde. Dementsprechend empfehle ich sehr, falls das letzte Mal Französisch wie im Abitur etwas länger her ist, sich in der Vorbereitung für einen Sprachkurs am ZESSKO anzumelden! (Auch um nochmal die Grammatik bzgl. der Zeit- und Verbformen zu lernen, die man eben oftmals nicht unbedingt einfach so nebenbei mitbekommt.) Letztendlich habe ich dennoch alle Kurse gut absolvieren können und mein Französisch hat sich enorm verbessert.

Wohn- und Lebenssituation

Ich habe mich über CROUS für ein Wohnheimzimmer beworben und in der Residence Universitaire Berlioz gewohnt. Dafür habe ich etwas mehr als für mein Wohnheimzimmer in Potsdam bezahlt und es war klein, aber völlig ausreichend und man hat, wenn man Glück hat, eine gute Aussicht auf die Berge, deshalb mochte ich es auch. Internationale oder Erasmus-Studierende wohnen meistens in Berlioz, Ouest oder Condillac; man kann Präferenzen allerdings bei der Bewerbung angeben und die Wohnheime in La Tronche oder Gabriel Fauré scheinen etwas moderner zu sein. Im Wohnheim unter der Bastille wohnen generell nicht so viele, die Zimmer sind größer, älter, vielleicht mit etwas mehr Charme, aber nicht so beliebt.
Die Trams in Grenoble sind super! Nicht so voll und unkompliziert. Man kann als Student für 18,75 EUR oder so ein Monatsabo bei MRESO abschließen, das geht in einer der Agenturen in der Innenstadt, aber auch in dem Kioskladen (Tabac) auf dem Campus in St.-Martin-d’Hères.
Die Kosten für Lebensmittel sind etwas teurer als in Deutschland, aber tragbar; wenn man noch günstiger als bei Intermarché einkaufen will, dann geht man zu LIDL.
Es gibt super viele Freizeitangebote, vielleicht nicht unbedingt universitär, aber wegen der Berge kann man sehr viel machen! An den Wochenenden habe ich mich ab und zu über den Club Grenoble Rando Université (https://www.grenoble-rando-universite.fr/) für Wanderungen angemeldet, die gehen dann meistens den ganzen Tag und man fährt zuerst mit dem Bus oder per Fahrgemeinschaft in die Berge, das hat sehr viel Spaß gemacht und war oftmals eine weitere Möglichkeit Französisch zu sprechen. Über die Universität kann man außerdem vergünstigt den Bus und den Skipass für die Skigebiete in Belledonne erwerben, ab Dezember, aber besser ab Januar, kann man somit unter der Woche als auch am Wochenende gut in die Berge zum Skifahren fahren. Außerdem organisiert zudem auch die Stadt ab Anfang jeden Semesters kostenlose Veranstaltungen und Exkursionen für neue und internationale Studierende, worüber man sich online anmelden kann (https://www.grenoblealpes.fr/220-bienvenue-aux-etudiants-grenoble-alpes.htm). Ansonsten gibt es in Grenoble 11 Museen, die alle kostenlos sind, das Musée Dauphinois, das Musée Archeologique (beide auf der Seite von Saint Laurent), das Musée de Grenoble (das Kunstmuseum der Stadt) und Vizille, etwas weiter außerhalb kann man sich auf jeden Fall mal angucken!

Studienfach: Kulturwissenschaften / Geschichte

Aufenthaltsdauer: 09/2024 – 01/2025

Gastuniversität: Universitè Grenoble Alpes

Gastland: Frankreich

Rückblick

Kümmert euch besonders am Anfang gut um eure mentale Gesundheit und achtet darauf, rauszugehen, egal wohin. Die Innenstadt ist sehr schön, auch wenn manche Franzosen die Meinung vielleicht nicht teilen würden, aber sie ist sehr schön, besonders auch die andere Seite am Fluss der Isère in Saint Laurent lang. Da die Examen in Frankreich direkt vor und nach Weihnachten stattfinden, war der Dezember sehr stressig, also nutzt, wenn es geht, die Zeit bereits im September oder Oktober, um vielleicht am Wochenende mal wegzufahren, nach Lyon, Turin, Annecy, Chambéry oder Marseille.


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