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Vorbereitung des Auslandsaufenthaltes

Die Vorbereitung für mein Auslandssemester begann etwa ein Jahr vor dessen Beginn. Aufgrund meiner fachlichen und persönlichen Interessen wusste ich bereits sehr genau, welche Kurse ich belegen wollte. Ich habe mich für fortgeschrittene Kurse entschieden, die zusätzliche Zulassungsschritte erforderten, da sie den Abschluss bestimmter vorausgesetzter Kurse als „access conditions“ verlangen. Nach der Aktivierung meines UTS-Accounts musste ich hierfür sogenannte „e-requests“ einreichen und nachweisen, dass ich gleichwertige Kurse an meiner Heimuniversität absolviert habe. Dieser Prozess verlief bei mir reibungslos, und ich konnte die gewünschten Kurse problemlos belegen. Allgemein empfehle ich, sich für fortgeschrittene Kurse zu entscheiden, da die UTS vor allem in den Bereichen Finance und Management eine große Auswahl an vertiefenden Kursen bietet. Die Aktivierung meines Accounts verlief insgesamt unkompliziert, auch wenn einige Schritte etwas unübersichtlich waren. Für das Visum empfehle ich das „Student Visa Subclass 500“, das sich einfach online beantragen lässt. Zum Zeitpunkt meiner Bewerbung hat die Beantragung einige hundert Euro gekostet. Dieses Visum ermöglicht es, neben dem Studium auch Teilzeit zu arbeiten. Ich habe diese Möglichkeit zwar nicht in Anspruch genommen, doch sie kann sehr hilfreich sein, da das Preisniveau in Sydney hoch ist. Ich empfehle eine effektive Finanzplanung und die Budgetempfehlungen der UTS ernst zu nehmen. Für die Wohnungssuche gibt es viele Möglichkeiten. Ich rate dazu, frühzeitig mit der Planung zu beginnen, da der Wohnungsmarkt in Sydney sehr angespannt ist. Die UTS bietet mit dem Studentenwohnheim Yura Mudang eine attraktive und vergleichsweise günstige Option an. Allerdings sind die Plätze begrenzt, und der Bewerbungszeitraum beginnt erst spät. Eine Alternative sind die privaten Einrichtungen von Scape, für die auch ich mich entschieden habe. Diese sind zwar meist teurer, bieten jedoch ein breiteres Angebot und eine hervorragende Erfahrung. Ich habe mich damals für das Scape Cleveland entschieden und war begeistert. Die Wohnheime bieten verschiedene Kategorien mit unterschiedlichen Preisen, einige davon in unmittelbarer Nähe zum UTS-Campus. Auch hier gilt: Frühzeitige Recherche und Planung sind essenziell, da die Plätze begehrt sind. Eine weitere Option könnten private Vermietungen oder WGs sein. Zwar habe ich in diesem Bereich keine persönliche Erfahrung, doch mit etwas Recherche lassen sich auch hier gute Angebote finden. Ein wichtiger Hinweis: In meinem Mietvertrag war festgelegt, dass die Miete bis Anfang Februar zu zahlen ist. Es besteht jedoch die Möglichkeit, per Gesetz einen kurzfristigen Mietvertrag (bis zu drei Jahre) gegen eine Gebühr von wenigen Wochenmieten vorzeitig zu kündigen. Ich habe diese Option genutzt und konnte so bereits Ende November gegen eine Gebühr von zwei Wochenmieten ausziehen.


Studienfach: BWL

Aufenthaltsdauer: 07/2024 - 12/2024

Gastuniversität:University of Technology Sydney

Gastland: Australien

Studium an der Gastuniversität

Mein Studium an der UTS hat einen äußerst positiven Eindruck bei mir hinterlassen. Zum Start des Semesters führt die UTS ein umfangreiches Programm an Einführungsveranstaltungen durch. Ich empfehle, an so vielen dieser Veranstaltungen wie möglich teilzunehmen. Einige davon sind auch verpflichtend. Da diese Veranstaltungen an der UTS bereits Ende Juli begonnen haben, habe ich mich entschieden, mich im Semester vor meinem Auslandsstudium beurlauben zu lassen und die Zeit für ein Praktikum zu nutzen. Das ist jedoch nicht unbedingt notwendig. Für mich war dieser Schritt jedoch sinnvoll. Während des Semesters an der UTS habe ich am BUILD-Programm teilgenommen, das geschaffen wurde, um das globale Denken von Studierenden und deren Leadership-Qualitäten zu fördern. Ein Highlight war beispielsweise ein Workshop, bei dem sich Studierende über Zoom mit Kommilitonen der Universidad Católica de Chile austauschten. Die Kurse an der UTS waren hervorragend strukturiert und interaktiv gestaltet. Ein bedeutender Unterschied zu den meisten deutschen Vorlesungen besteht darin, dass die Endnote nicht ausschließlich durch eine Abschlussklausur ermittelt wird. Stattdessen fließen zusätzliche Leistungen wie Assignments, Quizze und Midterm Exams in die Bewertung ein. Dies sollte jedoch niemanden abschrecken – ich habe mich nie überfordert gefühlt. Die Kursstruktur ist speziell darauf ausgelegt, Studierende zu unterstützen. Besonders gefallen hat mir, dass die Kurse nicht nur theoretisches Grundwissen vermitteln, sondern auch häufig die praktische Anwendung der Inhalte aufzeigen. In dem Kurs „Applied Portfolio Management“ wurden beispielsweise Konzepte verschiedener quantitativer Portfolio- und Trading-Strategien vermittelt. Die theoretischen Grundlagen wurden im Vorfeld der Vorlesungen anhand bereitgestellter Materialien erarbeitet. In den Vorlesungen selbst lag der Fokus darauf, diese Konzepte praxisnah anzuwenden. Der Kurs setzte hierbei auf die Programmiersprache Python, weshalb die ersten drei Vorlesungen als Einführung in die Programmiersprache dienten. Obwohl Python-Vorkenntnisse von Vorteil waren, kann der Kurs auch ohne diese problemlos erfolgreich gemeistert werden. Gegen Ende des Semesters gab es noch einen Gastvortrag zum Thema „Machine Learning“, gehalten von einem Vice President des Quant-Hedgefonds „Catalyst Funds Management“. Der Kurs war anspruchsvoll, bot jedoch einen enormen Lernzuwachs und war einer meiner Favoriten. Meine Erfahrungen beziehen sich hauptsächlich auf die UTS Business School, da fast alle meine Kurse von dieser Fakultät angeboten wurden. Der Zugang zu den Kursmaterialien erfolgte über Canvas, eine digitale Plattform ähnlich zu Moodle. Die Klausuren wurden in meinem Fall online durchgeführt. Um Betrug zu verhindern, setzt die UTS hierbei auf ein umfassendes KI-basiertes System, dessen Nutzung während der Klausur verpflichtend ist.

Wohn- und Lebenssituation

Meine Zeit in Sydney habe ich sehr genossen. Die Stadt bietet viel – von einem lebhaften CBD („Central Business District“) bis hin zu Stränden wie Bondi Beach oder Manly. Allgemein schätze ich die Städte in Australien (vor allem Sydney) als sehr sicher ein. Die Stadt betreibt ein umfassendes Netzwerk an öffentlichen Verkehrsmitteln, bestehend aus Zügen, Fähren, Straßenbahnen und Bussen. Man kann diese kontaktlos mit Kreditkarte oder Apple Pay direkt nutzen. Alternativ kann man eine Opal Card erwerben. Die Preise hängen davon ab, an welcher Station man ein- und auscheckt. Für den Flughafenbahnhof zahlt man beispielsweise den Höchstpreis. Ich empfehle, ausschließlich eine Karte zu verwenden, da der maximale Betrag für Verkehrsmittel (Stand Dezember 2024) gedeckelt ist. Kurz nach meiner Ankunft habe ich mich für das „International Student Leadership and Ambassador Program“ (ISLA) der Stadt Sydney beworben. Dieses Programm bietet internationalen Studierenden ein umfangreiches Angebot an Trainings und Zugang zu ehrenamtlichen Projekten. Ich habe mich beworben, da ich mich neben meinem Studium auch ehrenamtlich in Sydney engagieren und neue Leute kennenlernen wollte. Das Programm bietet Laufzeiten von 3, 6 oder 12 Monaten. Aufgrund meines Aufenthalts konnte ich jedoch nur das dreimonatige Programm wählen. Ich kann dieses Programm jedem empfehlen, der während seines Aufenthalts intensiv mit der Stadt und ihrer Kultur in Kontakt treten möchte. Dank des ISLA- und des BUILD-Programms konnte ich bereits früh viele wertvolle Kontakte zu einheimischen und internationalen Studierenden knüpfen. Auch die Veranstaltungen von Scape haben maßgeblich dazu beigetragen, dass ich mich schnell in Sydney eingelebt habe. Dadurch konnte ich nicht nur neue Freundschaften schließen, sondern auch meine Verbindung zur Stadt und ihrer Kultur stärken.

Studienfach: BWL

Aufenthaltsdauer: 07/2024 - 12/2024

Gastuniversität:University of Technology Sydney

Gastland: Australien

Rückblick

Zusammenfassend kann ich sagen, dass ich das Semester an der UTS wirklich sehr genossen habe. Es hat mir sowohl akademisch als auch persönlich einen großen Mehrwert geboten. Aus meiner Perspektive als Student der Business School empfehle ich die UTS jedem, der akademische oder berufliche Ambitionen in den Bereichen Finance und Management verfolgt. Der akademische und professionelle Mehrwert des Semesters war für mich enorm. Gleichzeitig bietet das lebendige Campusleben mit seinen vielfältigen Angeboten eine exzellente Gelegenheit, neue Leute kennenzulernen und sich auszutauschen. Diese vielfältige und ambitionierte Umgebung machte mein Auslandssemester an der UTS zu einer einzigartigen Erfahrung.


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