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Kooperationspraktikum bei Tel Aviv International LGBT Film Festival (Homeoffice)

Das Onlinepraktikum beim TLVFest war auf jeden Fall eine spannende und neue Erfahrung. Auch wenn mir der persönliche und direkte Austausch vor Ort ab und zu fehlte, war die Kommunikation und die gesamte Praktikumserfahrung durch den ständigen Kontakt über Mails, Videoanrufe und soziale Medien extrem hilfreich und unterstützend.


Studienfach: Philosophie und Jüdische Studien (Bachelor)

Aufenthaltsdauer: 09/2020 - 12/2020

Praktikumsgeber: Tel Aviv International LGBT Film Festival

Gastland:Israel

Vorbereitung & Finanzierung

Über die neue Form eines Onlinepraktikums (v.a. aufgrund der Einschränkungen zur Eindämmung der CoVid19-Pandemie) erfuhr ich durch eine Rundmail des AStA, in der auf freie Praktikumsstellen hingewiesen wurde. Da ich erst vor kurzem aus meinem Auslandssemester in Tel Aviv zurückgekehrt war, klang die Option, diese Erfahrung virtuell zu „verlängern“ sehr spannend. Außerdem wollte ich durch das Praktikum meine Sprachkenntnisse verbessern. 

Der Bewerbungsprozess war meiner Meinung nach für die virtuelle Praktikumsform sehr simpel. Zunächst stand ich per Mail in Kontakt mit dem International Office, genauere Fragen wurden dann telefonisch geklärt. Im Anschluss daran erhielt ich weitere Kurzinformationen des Kooperationspartners zur ausgeschriebenen Praktikumsstelle sowie genauere Hinweise zu den Arbeitsbereichen. Für den Zeitraum konnte ich einen Vorschlag machen, der dann mit dem Praktikumsleiter in Tel Aviv abgeklärt wurde. Basierend darauf und weiteren Informationen über das Filmfestival, die ich über die Festival-Website fand, konnte ich sehr schnell mein Bewerbungsschreiben formulieren, bei dem mir die Verantwortlichen des International Office auch viel helfen konnten. Durch das Onlineformat fielen einige (sonst wahrscheinlich zeitintensivere) Dokumente weg, wie bspw. ein Visumsantrag, und ich habe einfach alle notwendigen Dokumente und Referenzen, die auch sonst für Bewerbungen notwendig sind, an das International Office weitergeleitet.

Kurz nach dem Einreichen meiner Bewerbung bekam ich die positive Rückmeldung, dass ich wie geplant im September anfangen könne und stand dann auch sehr rasch mit dem Praktikumsleiter per Mail und später v.a. über soziale Medien und Skype/ Zoom in Kontakt, was eine sehr schnelle Kommunikation ermöglichte. Dabei haben wir meistens zwischen Hebräisch und Englisch gewechselt. Vor Beginn des Praktikums haben sowohl der Leiter als auch ich, den Praktikumsvertrag unterzeichnet, in dem die allgemeine Praktikumsdauer, die Aufgabenbereiche und die ungefähren Arbeitsstunden pro Tag festgelegt wurden, sowie, dass das Praktikum unbezahlt ist.

Ein großer Vorteil des Online-Praktikums war, dass ich mich nicht um eine Finanzierung kümmern musste, sondern alle Tätigkeiten einfach von zu Hause ausführen konnte und mir somit oft mühsame Aufgaben wie die Wohnungssuche, die Bewerbung für einen Stipendienplatz etc. erspart blieben.

Praktikum & Zufriedenheit

Durch das Praktikum konnte ich einen Einblick in die Filmszene im Allgemeinen erhalten, ein Bereich, in den ich sonst - ohne vorherige Arbeitserfahrung - wohl kaum hätte kommen können. Die Aufgaben waren so wie zuvor besprochen, meist ging es um Übersetzungen von Filmbeschreibungen, was auf jeden Fall meinem Wunsch nach dem Intensivieren meiner Hebräischkenntnisse zugutekam. Durch die enge Zusammenarbeit mit dem Praktikumsleiter erhielt ich nicht nur einen genauen Eindruck von dem Filmfestival im Allgemeinen, sondern auch die omnipräsente Verknüpfung mit politischen Entscheidungen in Israel – wie die Regierung sich zum Festival positionierte, welche finanziellen Probleme sich dadurch ergaben und schließlich, was für eine große Bedeutung das Festival in diesem Kontext durch seine klare Positionierung und den Fokus auf queerer Kultur und LGBTQ+ Filmen für Israel darstellt.

In der zweiten Hälfte des Praktikums ging es dann vor allem um Pressearbeit, dort wurde mir sehr viel Verantwortung übergeben, und ich konnte einige Sachen lernen, die auch für zukünftige Stellen nützlich sein werden, bspw. das Schreiben von Press Releases und der Umgang mit JournalistInnen und Editors.

Besonders gut hat mir die sehr entspannte Arbeitsatmosphäre gefallen, die gerade für die Arbeit im Homeoffice sehr angenehm und trotzdem informativ war. Durch die Umwandlung in ein Online-Filmfestival kam es auch zu einigen zeitlichen Verzögerungen, die sich leider auch auf meine Arbeit gegen Ende des Praktikums auswirkten, sodass ich länger als ursprünglich vereinbart arbeitete. Das konnte ich schließlich jedoch mit dem Leiter und dem International Office klären.

Persönlicher Mehrgewinn

Durch den Austausch mit meinem Praktikumsleiter und auch einigen Teammitgliedern, wirkte die geographische Distanz teilweise gar nicht so kalt, wie zuvor von mir befürchtet. Ich konnte viele neue Erfahrungen sammeln, vor allem hinsichtlich der Pressearbeit und einige Sachen auch mit meinem vorherigen Auslandssemester in Gedanken verknüpfen. Mit dem Leiter habe ich oft über Videoanrufe kommuniziert und die Gespräche, die sich anfangs nur um meine zukünftigen Aufgaben drehten, wurden schnell zu einem Austausch über das Leben in Berlin/ Tel Aviv, die aktuelle politische Lage in Israel und das Gefühl der Erschöpfung während der Pandemie, ein Thema, das sich offensichtlich durch das gesamte Praktikum zog, da es eine große Umstellung für das Festival darstellte.

Das Praktikum war für mich in meinem Studiengang nicht verpflichtend, sondern kam vor allem aus meiner persönlichen Motivation, und dem Drang, durch die Umstellung auf die Arbeit aus dem Homeoffice durch ein Praktikum noch eine zusätzliche Erfahrung neben Studium und Arbeit zu haben, zustande. Damit ließ es sich auch sehr gut kombinieren, da die Zeiteinteilung hauptsächlich mir selbst überlassen wurde und ich somit meinen eigenen Tagesplan festlegen konnte – ein Luxus, den es bestimmt nicht bei allen Praktikumsformen gibt.

Das Onlinepraktikum beim TLVFest war auf jeden Fall eine spannende und neue Erfahrung. Auch wenn mir der persönliche und direkte Austausch vor Ort ab und zu fehlte, war die Kommunikation und die gesamte Praktikumserfahrung durch den ständigen Kontakt über Mails, Videoanrufe und soziale Medien extrem hilfreich und unterstützend.

Studienfach: Philosophie und Jüdische Studien (Bachelor)

Aufenthaltsdauer: 09/2020 - 12/2020

Praktikumsgeber: Tel Aviv International LGBT Film Festival

Gastland:Israel


 

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