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Französisch/Schlüsselkompetenzen - Projekte und internationale Kooperation


Staff mobility: Zwei Wochen als „Studentin“ in Paris Nanterre

Über Erasmus+ verbrachte Sophie Forkel im März 2025 zwei Wochen am Campus Paris Nanterre. Bis April/Mai läuft in Frankreich noch die Vorlesungszeit, sodass sie verschiedene Kurse des Sprachenzentrums und sprachbezogener Studiengänge besuchen konnte (Didaktik, Landeskunde, Sprachevaluation, Übersetzung etc.) und mit vielen Lehrkräften ins Gespräch kam.

Der Vergleich von Campusleben und Angeboten war auf vielen Ebenen interessant:

Das dortige Sprachenzentrum, Maison des Langues (MDL), bietet wie das Zessko Sprachcafés und Kurse für alle Fakultäten an. Anders als hier sind die fachsprachlichen Kurse an die jeweiligen Fakultäten ausgelagert. Es gibt eine Art Mediothek, die jedoch für das autonome Sprachenlernen an PCs gedacht ist (an diesen Arbeitsplätzen kann man die Unilizenz für eine E-Learning-Plattform nutzen).
Das Pendant zu unseren UNIcert-Kursen gibt es in etwa für die gleiche Auswahl an Sprachen, es stehen jedoch immer nur 120 Minuten pro Woche zur Verfügung!
Der Campus bietet wunderbar viele gastronomische Möglichkeiten: eine Mensa, eine Cafeteria inklusive Couch und Klavier, in jedem Gebäude Kioske und Snackautomaten, alles zu sehr moderaten Preisen. Dazu viele Bänke draußen und Wiesen, auf denen sich wie bei uns mit den ersten Sonnenstrahlen viele Studierende aufhalten.
Die Toiletten gehören hingegen zu den Orten, an denen man am besten nichts berührt und schnell wieder verschwindet…
Viele kulturelle Veranstaltungen fanden statt – der März war „Le mois de l’égalité“ mit Infoständen, Stand-up-Comedy, Filmvorführungen mit Diskussion etc.; außerdem lief ein Festival für Marionettentheater mit Vorführungen studentischer Projekte – alles konnte kostenfrei besucht werden und fand in Bibliotheken, Amphitheatern oder in einfachen Kursräumen statt.
Der Tagesablauf ist stressiger als bei uns: Es gibt kein akademisches Viertel, sodass zwischen den Kursen wirklich nur 5-10 Minuten liegen und sowohl Lehrkräfte als auch Studierende von Raum zu Raum eilen bzw. bis kurz vor Kursbeginn vor den Räumen warten müssen.
Das Zessko ist im Vergleich zur MDL sehr gut ausgestattet. Dort gibt es noch einzelne Räume ohne Projektionsmöglichkeit und alle Beamer projizieren ihr Bild direkt auf das Whiteboard, sodass man nicht beides gleichzeitig sinnvoll nutzen kann. Die Dozierenden bringen ihren eigenen Laptop mit, einen Medientisch gibt es nicht.
Es bestehen bereits Tandemprojekte zwischen Deutschkursen in Nanterre und Französischkursen am Zessko, die hier von Gabrielle Robein und Sylvie Mortier betreut werden. Die Zusammenarbeit wird weitergehen und ist lebendiger Teil dieser Hochschulpartnerschaft.

Ein großes Dankeschön an alle Lehrkräfte vor Ort in Nanterre für den offenen, interessierten Austausch und das herzliche Willkommen bei Kursen und in Pausengesprächen!

Text: Sophie Forkel

Veröffentlicht: 07.04.2025


Austausch Potsdam - Nanterre im UNIcert-Kurs II,1

Wintersemester 2024/25

Projektergebnisse - Videos von Studierenden:

Sportzentrum in Nanterre

Quartiers et transport public à Potsdam

 

Frau Robein, wie entstand die Idee eines Online-Tandems zwischen den Studierenden aus Potsdam und Nanterre?

Ich hatte mich bereits mit einigen meiner Kolleginnen und Kollegen ausgetauscht, die am Zessko unterrichten und kollaborative Online-Lernprojekte (Collaborative Online International Learning, COIL.UP) mit Universitäten in anderen Ländern durchgeführt hatten. Ich fand das sehr inspirierend. Da die Universität Nanterre unser EDUC-Partner ist, lag es für mich auf der Hand, mich an meinen Kollegen zu wenden, der am Sprachenzentrum dieser Universität Deutsch als Fremdsprache unterrichtet, um einen Austausch in die Wege zu leiten. Er war sofort begeistert.

Wie lief das Projekt konkret ab? Was waren die Ziele und die einzelnen Schritte?

Die Idee war, den Studierenden die Möglichkeit zu geben, sich in der Zielsprache auf authentische Weise auszutauschen und interkulturelle Kompetenzen zu entwickeln, aber auch eine Verbindung zwischen den Studierenden in Nanterre und Potsdam herzustellen.

In der ersten Phase haben sich die Studierenden durch Vorstellungen auf einem digitalen Padlet kennengelernt. Jede:r stellte sich vor. Die Studierenden der Partnergruppe konnten auf der Grundlage ihrer Gemeinsamkeiten und Affinitäten reagieren.

Anschließend drehten die Studierenden aus Nanterre Videos auf Deutsch, um den Studierenden aus Potsdam ihre Umgebung und das Universitätsleben vorzustellen, und umgekehrt. Das Erstellen und Anschauen dieser Videos führte zu Fortschritten in der Zielsprache, aber vor allem zu einer echten kulturellen Reflexion und einem Kulturtransfer.

Danach konnte der Austausch über den Inhalt der Videos fortgesetzt werden. Allerdings nur in schriftlicher Form, mit Fragen und Antworten, da unsere Zeitpläne keine synchronen Treffen zuließen.

Wie haben die Studierenden das Projekt angenommen?

Natürlich gab es manchmal organisatorische Schwierigkeiten zu lösen, insbesondere weil die beiden Universitäten nicht dieselben Zeiträume für Semesterbeginn und -ende haben. Die Studierenden nahmen jedoch mit großem Vergnügen an dem Projekt teil, sowohl bei der Erstellung der Videos als auch beim Kennenlernen der in Nanterre erstellten Videos. Ihr Lernen wurde in der Realität verankert, was ein großer Motivationsfaktor war.

Vielen Dank für das Gespräch!

Kontakt: Gabrielle Robein
Veröffentlicht: 03.04.2025

Projektergebnisse - Videos von Studierenden:

Sportzentrum in Nanterre

Quartiers et transport public à Potsdam

 

Collage aus Eindrücken des Kurses
Foto: Zessko, UP; Universität Nanterre


Praktika

 Studieren in Frankreich

Von Frankreich geförderte Forschungszentren für Geistes- und Sozialwissenschaften: