ScapeLabs
ScapeLabs wurden als gemeinsame systemübergreifende Experimentalplattform entwickelt, die einen neuartigen Ansatz darstellt, um die experimentelle Biodiversitätsforschung auf die Ökosystem- und Landschaftsebene auszudehnen. ScapeLabs ermöglicht:
- aquatische und terrestrische Biodiversität und Ökosysteme verknüpfen,
- Maßstab von mikrobiellen Systemen auf reale Landschaften übertragen,
- Ausmaße anthropogener Einflüsse auf Ökosysteme von naturnah bis urban erfassen,
- Experimente und Theorie auf Ökosystem- und Landschaftsebene verknüpfen,
- den vollständigen räumlich-zeitlichen Kontext umfassen, der die genetische Vielfalt und das Anpassungspotenzial in verschiedenen Gemeinschaften bewertet und vergleicht
Ausdrückliches Ziel ist es, theoretische Modellierungen mit praktischer Forschung im Rahmen der verschiedenen ScapeLabs zu verbinden. So sollen die Forschungsergebnisse in einer umfassenden Synthese zusammengeführt und in die Gesellschaft eingebracht werden. Die ScapeLabs wurden mit dem BIBS Projekt erfolgreich etabliert:
AgroScapeLabs
AgroScapeLab Quillow (ASLQ)bietet eine hervorragende Infrastruktur für die interdisziplinäre Landschaftsforschung, um skalenübergreifende Experimente auf mehreren zeitlichen und räumlichen Ebenen durchzuführen. Vergangene und aktuelle Forschungsaktivitäten befassen sich mit Wechselwirkungen zwischen Landschaftsstrukturen, Agrarmanagement, Hydrologie, Biogeochemie und Biodiversität. Gemeinsam mit Kooperationspartnern entwickelt das ZALF das ASLQ zu einem einzigartigen Mehrzweck-Landschaftslabor mit internationaler Sichtbarkeit.
CityScapeLabs
Das CityScapeLab besteht aus Untersuchungsflächen im Großraum Berlin, welche zur Erforschung skalenübergreifender und zeit-räumlicher ökologischer Prozesse genutzt werden. Die ökologischen Prozesse stehen in diesem insgesamt hochgradig urbanisierten Raum stets in Wechselwirkung mit sozio-ökonomischen Forderungen und Prozessen. Die CityScapeLabs dienen daher in erster Linie der Erfassung und Vorhersage von ökosystemaren Dienstleistungen im dynamischen Konfliktfeld zwischen Menschen und ihrer Umwelt. Die ökologische Forschung im Berliner Großraum profitiert dabei von
- einem etabliertem Netz von Untersuchungsflächen auf Grünland und in Kleingewässern mit unterschiedlichem Urbanisierungsgrad.
- der systematischen Erschließung, Aufbereitung und Verschneidung von räumlichen Datensätzen zu aktuellen und historischen Landnutzungen, Stadtstrukturen und zu sozio-ökonomischen Einflussfaktoren auf die Biodiversität.
- einer gemeinsamen Infrastruktur für die Erfassung der räumlichen Verteilung und der Bewegungsmuster von Arten.
LakeScapeLabs
Die LakeScapeLabs sind eine dezentrale Struktur von Süßwassersystemen, bestehend aus Seen, Flüssen und kleinen Teichen (Söllen), in denen die Auswirkungen des Klimawandels auf aquatische Organismen, ihre Interaktionen und die ökologischen Prozesse erforscht werden. LakeScapeLabs sind teilweise eingebettet in die AgroScapeLabs (Norddeutschland) und die CityScapeLabs in Berlin. Ein weiterer Schwerpunkt ist der Stechlinsee, ein tiefer Klarwassersee im Nordosten Deutschlands. Das IGB hat ein System von 24 isolierten Mesokosmen im See eingerichtet, um ökologische Großversuche unter realistischen Bedingungen durchzuführen und so die Vorteile von Feld- und Laborforschung zu kombinieren.