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Unsere Mission

Das Anthropozän ist durch einen beispiellosen Verlust an Biodiversität gekennzeichnet. Dieser Biodiversitätsverlust kann eindeutig auf menschlich verursachte globale Veränderungen wie Landnutzungsänderungen, Klimawandel, oder Invasionen zurückgeführt werden. Diese Veränderungen führen zunehmend zu Ungleichgewichten, nicht-stationären Dynamiken und Kipppunkten in ökologischen Systemen. Um die für uns essentielle Funktionalität der Biosphäre zu gewährleisten ist es entscheidend, die zugrunde liegenden Prozesse zu verstehen und den Wandel von Ökosystemen und Biodiversität verlässlich vorherzusagen und zu managen.

Derzeit ist unser Verständnis von ökologischen Prozessen unter dem Druck globaler Veränderungen eher begrenzt, da gängige ökologische Konzepte auf der Verwendung von Durchschnittswerten von Populationen oder Gemeinschaften beruhen. Wir wissen jedoch, dass es die Variation zwischen Individuen ist, die oft ausmacht wie Arten auf plötzliche Veränderungen reagieren, und damit letztendlich auch die Biodiversität und die Widerstandsfähigkeit von Ökosystemen gegenüber dem globalen Wandel bestimmt.

Unser Ziel ist es daher, einen Paradigmenwechsel herbei zu führen von der klassischen “Mittelwert-Ökologie” hin zu einer individuen-basierten Ökologie. Wir prüfen gängige ökologische Konzepte und erweitern oder ersetzen sie wo nötig. Unsere Forschung konzentriert sich auf das Individuum, um Muster und Prozesse auf höheren Ebenen wie Populationen, Artengemeinschaften, und letztlich Ökosystemen zu verstehen, für die Zukunft vorher zu sagen und effektiv zu schützen.

Unsere Ziele verfolgen wir mit einem multi-taxa und multi-disziplinären Forschungsansatz, der von dem Zusammenschluss von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern verschiedener Disziplinen und Institutionen lebt. 

Die Grafik zeigt eine Übersicht der beteiligten Institute, Personen und Forschungsbereiche.
Übersicht der beteiligten Institute, Personen und Forschungsbereiche
Bild: Manuel Roeleke

Die Basis unseres Netzwerks bildet die biologische Forschung, von der molekularen Ebene bis hin zu komplexen Ökosystemen, von Evolutions-Experiment im Labor zu Beobachtungen im Freiland bis Computersimulationen, von der theoretischen Entwicklung neuer Konzepte bis zum angewandten Naturschutz. Darüber hinaus wird unser Netzwerk durch die Integration nicht klassisch biologischer Forschung gestärkt, etwa durch die Einbeziehung der theoretischen Physik, Daten-Wissenschaften, künstlicher Intelligenz, oder digitaler Bildungsforschung.

Unsere Forschung profitiert von lang gewachsenen und neuen Kooperationen zwischen Universitäten und nicht-universitären Forschungseinrichtungen aus der Region um Potsdam. Die enge Zusammenarbeit zahlt sich dabei nicht nur durch die gemeinsame Nutzung von Infrastruktur aus, sondern auch durch die sich ergänzenden methodischen Ansätze und die Bündelung von spezialisierter Spitzenforschung in nahezu allen weltweit vorkommenden Ökosystemen.