Zum Hauptinhalt springen
Das Bild zeigt verschiedene Ausschnitte der Feldforschungsstation in Niederfinow

Um Projekte zu Lebenslauf-Strategien und Konflikten, zur Reproduktionsbiologie, zur Physiologie sowie zum Verhalten europäischer Wildtiere durchführen zu können gründete das Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) im Jahr 1993 eine Feldforschungsstation am Rande des Biosphären-Reservats Schorfheide/Chorin. Unter naturnahen aber kontrollierten Bedingungen werden eine Vielzahl von Modelltieren wie Rehe, Feldhasen oder Murmeltiere gehalten, gezüchtet und untersucht.

Die Anlage ist in den vergangenen 30 Jahren kontinuierlich gewachsen und wurde zu einer Einrichtung entwickelt, die es erlaubt, Beobachtungen und ethologische Studien, aber auch minimal-invasive und kontrollierte Manipulationen an einheimischen Wildtieren vorzunehmen, ohne dass diese ihren Wildtiercharakter verlieren. Es stehen eine Vielzahl möglichst naturnaher Gehege unterschiedlicher Größe sowie spezielle Vorrichtungen für den Fang, die Beobachtung und Untersuchung von Tieren zur Verfügung, die nach den neuesten Standards der artgerechten Tierhaltung gestaltet sind. Außerdem stehen moderne Labore und Aufenthaltsräume für Mitarbeiter und Gäste bereit.

Für die Pflege und Versorgung der Tiere, für das Management der Gehege und die Vorbereitung der Untersuchungen arbeiten drei Tierpfleger*innen dauerhaft auf der Feldforschungsstation. Außerdem bieten wir engagierten Jugendlichen und jungen Erwachsenen die Möglichkeit, eine Ausbildung zum/r Zootierpfleger*in zu machen oder ein Freiwilliges Ökologisches Jahr (FÖJ) in der Feldforschungsstation zu absolvieren.

Die Feldforschungsstation dient Biolog*innen unterschiedlicher Forschungsdisziplinen und Veterinärmediziner*innen als Arbeitsplattform, um ihre Forschungsprojekte unter einem ganzheitlichen, interdisziplinären Ansatz zu realisieren. Das wissenschaftliche und tierärztliche Team der Feldforschungsstation legt großen Wert auf die Anwendung und Entwicklung neuer nicht-invasiver oder minimal-invasiver Methoden, um die Tiere unter standardisierten Bedingungen und über einen langen Zeitraum untersuchen zu können.

Experimentelle Manipulation

Fütterungs-Experimente (z.B. Energie-Restriktion), Passagezeit (Marker Studien), Partnerwahl und Züchtungsexperimente, Effekte von Repellents

Methoden

Energie-Budget, Indirekte Kalorimetrie, Ultraschall, Künstl. Befruchtung, Elektroejakulation, Thermographie, Stabile Isotope, Telemetrie, Körpertemperatur- und Herzfrequenzmessung

 

Das Bild zeigt verschiedene Ausschnitte der Feldforschungsstation in Niederfinow