24.-28.10.2023: Studien- und Vortragsreise des Lehrstuhls Militärgeschichte nach Litauen
Vom 24. zum 28. Oktober 2023 reiste der Lehrstuhl Militärgeschichte / Kulturgeschichte der Gewalt im Rahmen einer Studienreise der Hochschulgruppe Potsdam der Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) nach Vilnius und Rukla. Ziel der Reise war der Besuch litauischer und deutscher Akteure in Vilnius – sowie vor allem des deutschen Einsatzkontingents als Teil der Speerspitze der NATO in Rukla.
Professor Sönke Neitzel wurde während der Reise mehrmals von den lokalen Medien interviewt und hielt neben dem stellvertretenden Verteidigungsminister Zilvinas Tomkus am parteinahen Institut der christdemokratischen Regierungspartei sowie vor mehreren hundert Offizieren und Unteroffizieren beim deutschen Einsatzkontingent in Rukla Fachvorträge zum Themenkreis Erfolge und Misserfolge der Zeitenwende. Eine Reihe von Gesprächen mit lokalen Experten sowie mit Litauens erstem Präsidenten Vytautas Landsbergis rundeten die Reise ab.
Die Studienreise begann mit Gesprächen im Außenministerium, dem Verteidigungsministerium, in der deutschen Botschaft sowie mit den Vorsitzenden der Außen- und Verteidigungsausschüsse des litauischen Parlaments, die alle um die deutschen Verteidigungsbeiträge in Litauen kreisten und in denen alle litauischen Akteure Dank für das Geleistete zeigten aber auch auf eine Steigerung des deutschen Engagements drängten. Schließlich besuchte die Hochschulgruppe am 27. Oktober das deutsche Einsatzkontingent in Rukla. Etwa 1.200 deutsche Soldatinnen und Soldaten sowie ein multinationales Element sind hier stationiert, die den Kern der neuen Brigade stellen sollen, die die Bundesrepublik in Litauen derzeit zur Verteidigung der NATO-Ostflanke aufstellt. Hier wurde der Gruppe Gelegenheit gegeben, Waffensysteme zu betrachten und mit Soldaten ins Gespräch zu kommen.
Im Auslandsbüro Belarus der KAS diskutierte Christian E. Rieck zum Abschluss der Reise mit belarussischen Exilanten über die deutsche Zeitenwende, die nicht gegen Belarus gerichtet sei, aber doch unbeabsichtigt die Reihen zwischen Minsk und Moskau schließen könnte. Wie bei den anderen Vorträgen auch, so schloss sich auch hier eine lebhafte Diskussion an, die zeigte, mit welchem Interesse das deutsche Engagement in Litauen verfolgt wird. Nicht zuletzt diese Eindrücke machten die Reise zu einem großen Erfolg. Großer Dank geht an die Hochschulgruppe und das Auslandsbüro Litauen der KAS für die gelungene Organisation der Reise – sowie an den Kommandeur des deutschen Einsatzkontingents, Oberst Klaus-Peter Berger, für die spannenden Einblicke in den Truppenalltag an der NATO-Ostflanke.