19.07.2023: Vortrag aus der Reihe Ranke-Colloquia mit Prof. Neitzel

Am Mittwoch, 19. Juli 2023, 18.00 Uhr, findet der nächste Vortrag in der Reihe Ranke-Colloquia statt. Sprechen wird auf Einladung unseres Vorstandsmitglieds Prof. Dr. Matthias Asche, Universität Potsdam, unser Mitglied Prof. Dr. Sönke Neitzel, Inhaber des Lehrstuhls für Militärgeschichte / Kulturgeschichte der Gewalt an der Universität Potsdam. Sicher kennen Sie Prof. Neitzel über seine Veröffentlichungen, aber auch aufgrund seiner Präsenz als führender Experte für Militärgeschichte in den Medien, v.a. auch im Fernsehen. Außerdem ist er Sprecher der DFG-Forschergruppe 2898 „Militärische Gewaltkulturen - Illegitime militärische Gewalt von der Frühen Neuzeit bis zum Zweiten Weltkrieg“.

Prof. Neitzel wird sprechen zum Thema „Anmerkungen zur Gewaltkultur deutscher Armeen, 1870-1945“. John Horne, Isabel Hull, Mac Gregor Knox und andere argumentieren, dass die deutsche Militärkultur auch ein spezifisches Verständnis von Gewaltanwendung hervorgebracht habe. Das Deutsche Reich habe seine Kriege in den Kolonien und in Europa von 1870 bis 1918 radikaler und brutaler als die anderen europäischen Großmächte geführt. Es seien dadurch kulturell tief verankerte Handlungsmuster entstanden, die der Nationalsozialismus dann zu nutzen verstand. Die Radikalität der deutschen Kriegführung im Zweiten Weltkrieg habe also eine lange Vorgeschichte, die zumindest bis 1870 zurückreiche. Der Vortrag geht der These eines „German Way of War“ im Sinne einer spezifischen Gewaltkultur in vergleichender Perspektive nach.

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