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Ge|teilte Werte:

Förderung eines kritisch-reflektierten Umgangs mit pluralen Deutungen und Werturteilen durch VR-gestützte Konstruktion von Geschichte

VR-Klassenzimmer
Photo: Innovative Lehrprojekte

In dem Projekt wird der Theorie-Praxis-Bezug in der Lehrkräfteausbildung verstärkt in den Blick genommen, da in den Praxisphasen bei vielen Studierenden insbesondere im Unterrichtsgespräch oftmals eine wenig reflektierte, suggestive und einengende Fragehaltung zu beobachten ist. Da diese nicht zielführend ist, versuchen (angehende) Lehrkräfte empirischen Befunden zufolge, die eigentlich vorgesehenen Ergebnisse monologisiert weiterzugeben. Allerdings verhindert gerade dies das eigenständige Denken der Lernenden. Es sollen folglich die sich mittels der VR-Umgebung bietenden digitalen Potentiale genutzt werden, die durch Immersion mögliche und wertvolle Praxisnähe für die (Geschichts-)Lehramtsstudierenden auszuschöpfen. Die intensiven Schulung der Impulstechnik wird hier als ein Weg zur Anbahnung einer (selbst-)reflexiven Praxis verstanden.

Konkret soll eine virtuelle Lehr-Lernumgebung geschaffen werden, in der (Geschichts-)Lehramtsstudierende in eine Unterrichtssituation versetzt werden. Ihre Aufgabe soll es sein, ein impulsgesteuertes Unterrichtsgespräch in einer Auswertungsphase von Geschichtsunterricht zu führen, das die Schülerinnen und Schüler dazu anregt, über die Konstruiertheit und Perspektivität von Deutungen und Werturteilen nachzudenken. Die Studierenden müssen hier eigenständig die Impulstechnik anwenden, auf welche die Schülerinnen und Schüler (Avatare) entsprechend reagieren. Die Übernahme der Impulstechnik in unterrichtliches Handeln erfordert einerseits ein Bewusstmachen anhand von unterrichtlichen Best-Practice-Beispielen und andererseits eine ausreichend lange Übungsphase in einer realen Unterrichtssituation, in der eigenes (unzulängliches) Unterrichtshandeln über Videobeobachtung reflektiert, alternative Impulstechniken diskutiert und v.a. Dingen erprobt werden können.  Dies ist jedoch im Studium kaum möglich, da häufig Videoaufnahmen in Klassen einen erheblichen organisatorischen Aufwand erfordern oder aber von Erziehungsberechtigten verweigert werden. Durch die Aufzeichnung von Abläufen im VR-Klassenzimmer dagegen ist die Produktion von Unterrichtsvideos ohne datenschutz- oder urheberrechtliche Bedenken möglich. Diese Videos können später in anderen Lehrveranstaltungen zum Einsatz kommen und einen Blick auf die Potentiale von Digitalisierung für die praktische LehrerInnenausbildung eröffnen.