Die Nationalblume Südafrikas
Pflanze des Monats Februar 2015
Die Königs-Protea
Die Königs-Protea (Protea cynaroides) gehört zu einer alten Pflanzenverwandtschaft.
Die etwa 1.600 Arten der Proteengewächse (Familie Proteaceae) kommen hauptsächlich in Australien und im südlichen Afrika vor. Ihre Vorfahren lebten bereits zur Kreidezeit auf den Bruchstücken des alten Südkontinents Gondwana. Damals befanden sich zwischen den künftigen Kontinenten Afrika und Australien erst schmale Meeresarme, und die eigentümliche, heute durch den Indischen Ozean weit getrennte Verbreitung gilt als Relikt jener Zeit.
Die nächsten Verwandten der Proteen sind nach genetischen Befunden die Platanen und die Lotosblumen. Dies fällt selbst Botanikern nicht leicht zu glauben, vor allem was die gänzlich anders aufgebauten Lotosblumen betrifft. Das oberflächlich ähnliche Aussehen der Königs-Protea und der Lotosblume führt in die Irre: Bei der Lotosblume handelt es sich um eine echte Blüte, bei der Protea dagegen um einen Blütenstand aus zahlreichen kleinen Einzelblüten. Die sie umgebende, rosa gefärbte Hülle hat entwicklungsgeschichtlich nichts mit den rosa Kronblättern der Lotosblume zu tun.
Die Königs-Protea ist eine Spezialistin trockener, nährstoffarmer Standorte. Wegen ihrer spektakulären, manchmal über 20 cm großen Blütenköpfe wurde schon lange versucht, sie zu kultivieren, aber erst 1870 blühte die erste Pflanze (einer nahe verwandten Art) in Kew Gardens, London. Die Kultur gelingt am besten auf leichtem, sandigem Boden.
Außer in Südafrika wird die Königs-Protea heute auf Hawaii, in Australien und Neuseeland feldmäßig für die Schnittblumenproduktion angebaut. Die kleinen Einzelblüten im Kopf öffnen sich über einen langen Zeitraum, was eine lange Haltbarkeit der Blume ergibt.Die Königs-Protea ist weit verbreitet im südafrikanischen Hartlaubgebüsch, dem sogenannten fynbos (sprich „fäinboss“), einem feuergeprägten Ökosystem. Sie besitzt eine unterirdische Knolle, aus der sie sich bei Bedarf regenerieren kann, nach Buschbränden wie auch nach Rückschnitt, und wird von Nektarvögeln und Käfern bestäubt. Das Hartlaubgebiet bedeckt insgesamt nur etwa 100.000 km², weniger als ein Drittel der Fläche Deutschlands.
Es beherbergt aber über 8.500 Pflanzenarten, fast das Dreifache der deutschen Flora, wovon zwei Drittel endemisch sind, also nur dort vorkommen. Zusammen mit den angrenzenden, ebenfalls sehr endemitenreichen Halbwüsten wird die Region deswegen als ein eigenständiges Florenreich angesehen, mit weitem Abstand das kleinste der nur sechs Florenreiche der Welt.