Vorbereitung des Auslandsaufenthaltes
Zur Vorbereitung empfehle ich zu den Infoveranstaltungen zu gehen oder sich im Nachhinein die Folien anzuschauen. Dort wird alles Schritt für Schritt erklärt und man bekommt eine Übersicht, was man alles noch tun muss, bevor man endlich losfährt. Zusätzlich konnte ich mich mit einem Freund austauschen, der gerade von seinem Erasmus zurückgekommen ist. Das hat mir sehr geholfen, da man manchmal echt ungewiss ist, ob das jetzt wirklich alles so klappt. Der Mailaustausch mit der Gastuniversität war manchmal etwas schleppend aber als ich dann vor Ort war verlief alles reibungslos und entspannt. Ich empfehle deshalb schon etwas vor Semesterstart hinzufahren, wenn man dies einrichten kann. Das Outgoing-Erasmusteam war bei jeglichen fragen immer gut zu erreichen.
Studium an der Gastuniversität
Wenn man an der Universität Valencia Sport studiert, gibt es keine Fächer auf englisch. Das schreckt einen anfangs vielleicht zurück aber um dein Spanisch zu verbessern und Freundschaften mit einheimischen zu schließen lohnt sich alle Mahle. Ich habe gemerkt, dass sich in jedem Jahrgang feste Gruppierungen gebildet haben und mir es manchmal etwas schade vorkam, bei keiner so richtig Anschluss zu finden da ich von jedem Jahrgang verschieden Kurse hatte. Insgesamt kam mir das Niveau der Uni niedriger vor verglichen mit dem in Potsdam. Das war aber für mich kein Problem denn mein Fokus lag auf der Sprache. Ich habe jeden Test auf spanisch geschrieben, obwohl man als Erasmusstudent meistens die Möglichkeit hatte auch auf englisch zu schreiben, wenn man dies anfordert. Die Sportkurse haben mir sehr viel Spaß gemacht und es war einfach sich zu verknüpfen. Das Sprachdefizit hat dort kaum eine Rolle gespielt da man sich durch die Praxis bereits gut verständigt. Ein Sportkurs nimmt vier Stunden die Woche in Anspruch und zählt 6 ECTS. Ist also etwas zeitintensiver da es auch immer einen Theorieteil vor jeder Einheit gab.
Wohn- und Lebenssituation
Ich hatte Glück und habe durch einen Kontakt schon im Vorhinein ein Zimmer im Strandviertel gefunden, indem ich dann auch meinen ganzen Aufenthalt blieb. Als begeisterter Beachvolleyballer war das für mich ein Segen und schnell baute ich meinen Freundeskreis im Sand auf und wurde Teil der Community. Anfangs war ich noch recht neugierig die ganze Stadt zu entdecken doch mit der Zeit merkte ich, wie ich mich sehr wohl in dem ruhigeren Cabañal fühle und es mich immer seltener in die Innenstadt zog. Ich glaube das lag daran, dass ich mein ganzes Leben lang in Berlin gelebt habe und ich es mal genoss etwas Großstadt entfernter zu leben, aber dennoch immer die Möglichkeit hatte ins Zentrum zu gehen. Meine Uni und mein Sprachkurs lagen zwischen Strand und Innenstadt, also alles sehr bequem mit dem Fahrrad zu erreichen. Obwohl es die sehr günstigen Stadträder für nur 30 Euro im Jahr gibt, empfehle ich es sich ein eigenes Fahrrad zu kaufen. Zu Stoßzeiten sind die Abstellstationen oft voll und man muss ewig suchen, um einen Platz zu finden. Zudem sind die Räder etwas schwergängig. Es ist aber dennoch praktisch das Abonnement zu besitzen.
Sprachkompetenz vor und nach dem Auslandsaufenthalt
Ich hatte spanisch bereits in der Schule und während meines Studiums machte ich zwei Onlinekurse. Mein Kontakt zur Sprache war also nie völlig unterbrochen und ich hatte bereits eine solide Basis. Während meines Auslandsaufenthaltes belegte ich pro Semester jeweils einen weiteren Kurs. Anfangs fokussierte ich mich vor allem auf die Erweiterung meines Vokabulars, ich erstellte mir eine Liste und fügte täglich Wörter hinzu die mir begegneten und mir wichtig erschienen. Mit der Zeit verstand ich auch die Wörter des „valencianischen Slangs“ und es kam der Punkt, indem ich merkte, dass ich nahezu alles verstehe und mich gut verständigen konnte. Bei den südamerikanischen Dialekten viel es mir aber immer schwerer. Ich muss sagen, dass ich von Anfang an mehr darauf abgezielt habe mich mit spanischsprechenden Leuten zu umgeben und alle meine Fächer auf spanisch waren. So kann man es selbst ohne Vorkenntnisse zu einem guten Sprachniveau schaffen.
Studienfach: Sporttherapie und Prävention
Aufenthaltsdauer: 09/2023 - 06/2024
Gastuniversität: Universitat de Valencia
Gastland:Spanien
Rückblick
Ich kann es nur jedem empfehlen ein Auslandsjahr zu machen und sehe es als absoluten Luxus diese Möglichkeit zu haben und dabei auch noch finanziell unterstützt zu werden. Wie fast jeder habe auch ich mich in die Stadt Valencia verliebt. Vor allem der milde Winter hat es mir angetan, selbst wenn es mal etwas kälter war, hat fast immer die Sonne geschienen und man konnte draußen Sport machen oder anderen Aktivitäten nachgehen. Der Effekt auf Stimmung und Wohlbefinden war für mich unglaublich. Für mich hat es sich definitiv gelohnt zwei Semester zu bleiben. Nachdem man das erste beendet hat, hat man gerade erst das Gefühl richtig angekommen zu sein und jede weitere Zeit ist nochmal ein ordentlicher Schub für dein Spanisch. Gegen Ende wird man immer sicherer und hat viel mehr Kontakt zu Einheimischen mit den man sich unterhalten kann. Kontakte, die für immer bleiben. Freunde aus der ganzen Welt.