Studium an der Gastuniversität

Nun kommt ein kleiner Dämpfer, aber bleibt bis zum Ende dran!! Zum Studium an der Uni Ovi kann ich leider nicht so viel gutes sagen, da hatte ich an der Uni Vigo tatsächlich deutlich bessere Erfahrungen gemacht. Zuerst einmal hatte ich ein wenig Probleme passende Masterkurse zu finden. Am liebsten hätte ich Kurse aus ELE (Espanol como Lengua Extranjera) gemacht, da wurde mir jedoch sehr kurzfristig mitgeteilt, dass ich als Nichtmuttersprachlerin ein offizielles Sprachzertifikat nachweisen müsse. Und zwar reicht da keins von der Heimatuni oder einem Prof, sie wollten eines, welches man für mind. 200€ hätte erwerben müssen. Letztendlich hatte ich mich dann für ein paar Bachelorkurse aus Literatura y Lingüística de la Lengua Espanola eingeschrieben, einen Kurs aus dem gleichnamigen Master und einen Kurs aus dem Master zu Gender Studies (Género y Educación hieß der Kurs). Der letzte war tatsächlich dann auch der interessanteste Kurs von allen. Von meiner von der Gastuni mir zugeteilten Betreuerin habe ich leider während des ganzen Semesters kaum Unterstützung erhalten. Sie ignorierte wochenlang meine Mails, rief mich dann zu sich ins Büro, versprach mir Dinge, die sie nicht einhielt – alles etwas frustrierend. Meine Spanische Philologie Kurse fanden an der Uni immer morgens statt und tlw. 3x die Woche, weshalb es zu diversen Kurszeitüberschneidungen kam.. das kann mitunter sehr anstrengend bei der Kursplanung werden. Meine Profs waren leider auch nur mäßig motiviert, kamen oft zu spät, sprachen fast nur über Persönliches statt über Kursinhalte und hielten im Großen und Ganzen sehr unstrukturierte Seminare. Der Workload war dennoch enorm, besonders zum Ende des Semesters. Anders bei meinem eher zufällig gewählten Gender Studies Kurs, dieser war ein Blockseminar und fand über zwei Wochen jeden Tag am Nachmittag statt. Die Inhalte wurden sehr praktisch und anschaulich präsentiert. Das Kursklima war durchgehend angenehm und ich konnte sehr viel daraus mitnehmen!!! Ein weiterer eher negativer Aspekt an der Uni Ovi war auch die Kommunikation und Organisation des International Office der Uni Ovi. Dieses teilt sich nämlich je nach Fakultät nochmal auf, man erhält jedoch nirgendswo Hinweise auf den Ort des jeweiligen Büros, die Öffnungszeiten etc. Viele Erasmusstudierende sind stunden- tlw. tagelang verwirrt auf der Suche über die Unicampus gestolpert. Ich hatte meins zum Glück relativ schnell auf dem „Campus Milan“ gefunden, stand dann aber vor einem riesigen Schild „Für Erasmusstudierende nur mit Termin !!!“ – danke fürs vorherige Ansagen. Allein wegen des Studiums kann ich es also eher nicht empfehlen nach Oviedo zu gehen.

Kontakt zu einheimischen und internationalen Studierenden

Durch meine auf idealista gefundene Wohnung in der Altstadt von Oviedo hatte ich nicht so viele Probleme mit einheimischen Studierenden in Kontakt zu kommen, da ich mit 4 von ihnen zusammenwohnte. Das war für mich eine wirklich tolle Erfahrung, da man nicht nur in den direkten Sprachkontakt kommt, sondern auch, weil man Einblicke in deren Leben/Verhaltensweisen etc erhält und somit auch ein authentischer, kultureller Austausch auf vielerlei Ebenen stattfindet. Ich kann es nur jedem zukünftigen Erasmusstudierenden empfehlen nach Wohnungen mit Einheimischen Ausschau zu halten, mitunter gewinnt man Freunde fürs Leben!! Mit ausländischen / anderen Erasmus-Studierenden kam ich super leicht durch die ganzen vom ESN organisierten Events in Kontakt. Das läuft in Oviedo wirklich toll!! Jeden Dienstag kann man beim Martes de Tapas andere Leute treffen, am Freitag geht’s zusammen in den Club und am Wochenende zu einer Wanderung. Folgt dem ESN Oviedo unbedingt auf instagram oder auch facebook, sehr zu empfehlen!!

Sprachkompetenz vor und nach dem Auslandsaufenthalt

Durch mein abgeschlossenes Bachelorstudium in Spanisch und auch meinen vorherigen Auslandsaufenthalt hatte ich keinerlei Sprachbarrieren vor Ort. Es ist auch definitiv ratsam mit ein paar Vorkenntnissen an die Uni Ovi, bzw gilt das für ganz Spanien fast, zu kommen, da kaum jemand Englisch spricht (nicht Mal das International Office).

Wohn- und Lebenssituation

Wie schon eben erwähnt, habe ich meine WG auf der Plattform idealista gefunden. Im November, also ca. 2-3 Monate vor meiner Ankunft in Oviedo, hatte ich angefangen mit der Suche und dem Anschreiben von Vermieter*innen. Neben idealista kann auch auf milanuncios gesucht werden. Meine Miete betrug im Monat 320€, womit es sich gut leben lässt.. In Oviedo fahren Busse, die man easy mit der CTA (conecta Fahrkarte) nutzen kann. Mit dieser Karte kann man auch Bahn fahren etc., sie muss nur online bestellt und aufgeladen werden und gilt dann für ganz Asturias. Mit ihr kann bspw. nach Gijón oder Avilés gefahren werden, also in benachbarte Orte und das ganze kostet dann weniger als 2€! Zu den Freizeitangeboten in Asturias bzw. Oviedo könnte ich ganze Seiten füllen. Es gibt wirklich unheimlich viel in der Stadt, jedoch auch in der ganzen Umgebung zu entdecken und zu erkunden. Asturias ist ein wirklich tolles Bundesland!! Im Februar bspw. gab es Mal eine Woche in der ich mit meinen Freunden (innerhalb 1 Woche !) surfen und Ski fahren war, weil einfach beides „gleichzeitig“ in Asturias möglich ist. Die unzähligen Berge laden zu tollen Wanderungen und Camping Ausflügen ein (googlet Mal „Lagos de Covadonga“, „Picos de Europa“, „Parque natural Somido“ ), andererseits bietet Asturias viel Küste und unglaublich schöne Strände („Playa de Nora“, „Bufones de Pria“, „Playa de Silencio“). Innerhalb Oviedos findet man ein reges Nachtleben rund um die Calle Mon und Calle Sol. In Gascona gibt es asturianische Spezialitäten rund um Sidra, Fabada, Cachopo … es gibt schöne Parks, Bars und Museen – alles in allem eine tolle Stadt!! Und nur 30min vom Strand in Gijón entfernt!